Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zentrifaal und Tasch-Ter-Man, es gab Kroogh und Mocksgerger, und alle anderen Völker von Plantagoo waren auch vertreten nicht alle, dafür war die Galaxis viel zu groß, aber doch etliche.
    Der Geruch in der Luft ähnelte dem in West-VIER: Ausdünstung nach Mocksgergern und dazwischen von Essensnäpfen mit Inhalt. Alles überlagert von den Gerüchen, die auf eine fehlende Kanalisation hinwiesen und darauf, daß es kaum eine Möglichkeit gab, Wäsche oder sich selbst zu waschen.
    Nein, es brachte keinerlei Vorteile mit sich, von einem Stadtviertel in ein anderes zu wechseln. Das Leben auf Galorn schien überall gleich zu sein gleich elend, gleich ärmlich, gleich langweilig, gleich aussichtslos.
    Dyn-Qar bemerkte es sehr wohl. Die Anspannung setzte auch ihm zu, und die Angst vor einem Shifting ließ ihn nicht mehr los. Danach wurde es vielleicht anders auf Galorn - aber ganz bestimmt nicht besser ...
    Die Blicke, die ihn und Lyskun trafen, während sie über die Straßen von Nord-EINS spazierten, waren von Aggressivität geprägt. Ein Tasch-Ter-Man und ein ganzer Haufen von Kroogh; das hieß, daß die Nahrung womöglich knapper wurde, daß man den überaus knappen Wohnraum würde verteidigen müssen, oder - wenn man Pech hatte - vielleicht sogar verlor. Dann mußte man sich Ersatz bei anderen beschaffen, und das Kettenspiel lief unerbittlich weiter, bis es schließlich bei jenen Unglücklichen angekommen war, die zu schwach waren, um sich wehren zu können.
    Vielleicht gab es auch wieder ein paar sogenannte Unfälle ...
    Dyn-Qar hatte es nie erlebt, er kanntes es nur aus vagen Erzählungen und Berichten. Irgendwann wurde der Druck auf jeden einzelnen in der Stadt so unerträglich groß, daß man ihn beim besten Willen nicht mehr ertragen konnte. Dann half auch die Angst vor dem Shifting nichts mehr.
    Es ging immer aggressiver und rücksichtsloser zu, die Sprache wurde rauher und erbitterter, dann flogen die Fäuste und Tentakel, und schließlich entbrannte ein Kampf alle gegen alle und dann war das Shifting restlos unvermeidlich geworden.
    Aber die Bewohner waren dann schon so erregt, daß sie ihre Angst einfach überspielten - und wenig später bitter dafür bezahlen mußten. So gnadenlos bitter, daß eine neue Saat von Legenden und Gerüchten über das Shifting entstehen und verbreitet werden würde und erst einmal dazu beitrug, daß sich das Leben für längere Zeit stabilisierte. Aber um welchen Preis ...
    Mehrmals wurde Lyskun unterwegs angepöbelt, aber er setzte sich mit Dreistigkeit zur Wehr, so daß man ihn knurrend gewähren und ziehen ließ. Dyn-Qar folgte langsam. Tasch-Ter-Man galten als besonnene und ruhige Bürger, die letzten, die einen Streit vom Zaun brachen, deswegen ließ man sie im allgemeinen auch selbst bei schlechter Stimmung in Ruhe.
    In Nord-EINS aber war die Stimmung so schlecht, daß diese Regel jetzt ebenfalls nicht mehr zu gelten schien.
    Die Angst in Dyn-Qar stieg an, aber erfolgte seinem Gebieter, wohin dieser sich auch wandte.
    Notfalls ins Verhängnis ...
     
    9.
     
    „Das Wort Bunker klingt nicht sehr einladend", stellte ich skeptisch fest und blickte Perry an. Der zuckte nur mit den Achseln.
    „Haben wir eine andere Wahl?" fragte er zurück.
    Blöde Antwort! Von einem Unsterblichen, ehemaligen Großadministrator und was weiß ich noch, durfte man doch wohl eine etwas geistreichere Antwort erwarten als dieses flapsige „Haben wir eine andere Wahl?"
    Wir stapften über einen Trampelpfad durch eine Einöde. Braunes Land, steinig und pflanzenlos, karg, trocken und kalt. Ungemütlich bis an die Grenze des Erträglichen. Es war, als sauge einem dieses Land alles Positive aus dem Leibe und dem Gemüt. Weg war die Kraft, verschwunden die Zuversicht, zerstoben die Hoffnung. Ich blickte wieder Perry an.
    „Merkst du es?"
    Er nickte.
    „Der Streß nimmt immer mehr zu", sagte er. „Auch bei uns. Die Stimmung wird schlechter und gereizter. Deine Miene ist griesig bis zum Gehtnichtmehr, deine Kommentare könnte man zum Giftmelken gebrauchen -und mir ist kein bißchen besser zumute."
    Die Zentrifaal waren inzwischen verstummt, nur ab und zu erklangen zwischen den Todesengeln kurze, scharfe Rufe, die von Gereiztheit und Mißbehagen sprachen. Offenbar bereute A-Ostamul schon, daß er sich zu diesem Ausflug bereit erklärt hatte.
    Wir konnten die ersten Häuser von Nord-EINS sehen. Der Anblick war kein bißchen besser als der von WestVIER. Trostlos, entmutigend, hoffnungslos. Wenn es uns

Weitere Kostenlose Bücher