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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anders als die große Mauer rund um Herz-FÜNF hatte der Bunker Zugänge. Nicht zu ebener Erde, sondern in einer Höhe, an’ die man vom Boden her nicht herankam. Immer wieder sah ich, wie sich in diesem stumpfgrauen Massiv plötzlich Lücken auftaten, an unvorhersehbaren Stellen und völlig überraschend. Durch diese Lücken flogen Schüsselroboter hinein und heraus.
    Offenbar wurde die Versorgung der gesamten Stadtfläche von hier aus geleitet und durchgeführt; hier bekamen die Schüsselroboter, deren babyhaftes Rosa einen sehr seltsamen Kontrast zum schmutzigen Weiß der Unterstädte bildete, ihre Ladungen, die sie unter der Bevölkerung von Gaalo verteilten. Lebensmittel,- Kleidung, die herrlichen Miniaturöfen. Ein wenig beschäftigten sich diese Roboter auch als Müllabfuhr - und als Bestattungsunternehmen.
    A-Ostamul, der uns gefolgt war, weil seine Ehre als Clanführer ihm offenbar keine andere Wahl ließ, klärte uns darüber auf.
    „Tot, weg", faßte er die ihm bekannten Tatsachen zusammen. „Nicht tot, nicht weg ..."
    Ich vermutete, daß er damit auch eine Idee ausdrücken wollte, die nicht funktionierte: Man konnte sich nicht totstellen und dann hoffen, von einem der Schüsselroboter in den Bunker gebracht zu werden. Entweder war man tot, oder man war es nicht - und dann kam man nicht in den Bunker. Schade, eine Möglichkeit weniger.
    Ich verfolgte, wie die Roboter einund ausflogen, wie in einem Bienenstock. Wenn es eine Möglichkeit gab, die Mauer zu überwinden, dann hier: „Woher weißt du das?" wollte Perry wissen.
    Einfache Fragen dieses Kalibers zu stellen, in einer Sprache, die man nur mühsam radebrechte, war eine ausgesprochen schwierige Sache, aber Perry schaffte es irgendwie. Aber selbst er, der Sofortumschalter, brauchte ein paar Sekunden, bis. er A-Ostamuls Antwort in eine verständliche Sprache übersetzt hatte.
    „Ihr habt einen erbeutet?" fragte er staunend.
    A-Ostamul gestikulierte wild.
    „Ich verstehe, er ist defekt. Und ihr könnt ihn nicht reparieren ...", fuhr Perry fort.
    Hatte ich das richig mitbekommen? A-Ostamul und seine Zentrifaal hatten einen der rosafarbenen Schlüsselroboter erbeutet und außer Gefecht gesetzt? Wenn man das Ding reparierte ...
    Ich konnte mich nicht mehr richtig auf den Gedanken konzentrieren, so rappelig wurde ich langsam.
    Ich begann zu begreifen, wie einem Haluter kurz vor einer Drangwäsche zumute sein mußte; ich wollte irgend etwas tun, mich austoben, entladen, egal wie, nur irgendwie aktiv werden. Es zuckte und kribbelte in allen Fingern und Zehen, in sämtlichen Muskeln, sogar meine Haut schien allmählich unkontrolliert in Wallung zu geraten.
    Um mich herum wurde es laut. Geschrei setzte ein und wurde von Minute zu Minute stärker.
    Dann konnte ich es sehen. Es kam von der anderen Seite her angeflogen und war daher nur ein Stück weit zu sehen. Aber es war ein Raumschiff von jenem Stummeltyp, den wir bereits von unten, von der Basaltebene aus, hatten sehen können. Das Schiff schwebte völlig geräuschlos heran und senkte sich dabei auf die Stadt herab.
    Ja, ja! Das war es.
    Die Anspannung hatte mich erfaßt, hielt mich in einem unerbittlichen Griff. Etwas schwoll in mir an, wollte sich entladen, explodieren. Ich hatte das Gefühl, als würden sich meine Haare aufstellen, als würde ich elektrostatisch aufgeladen.
    Den anderen Anwesenden ging es nicht viel anders.
    „Kannst du es spüren, Perry?"
    Perry nickte heftig.
    „Und wie!" rief er zurück; er mußte rufen, weil seine Worte sonst im allgemeinen Lärm untergegangen wären.
    Die Menge wirkte wie entfesselt. Wahrscheinlich ging es in den anderen Stadtteilen jetzt ähnlich zu.
    Ganz Gaalo wurde zu einem Tollhaus.
    Es drängte, zerrte, schob in mir. Ich wußte nicht, was ich mit diesem sich aufschaukelnden Gefühl machen sollte. Ich merkte nur, wie es wuchs und wuchs und immer stärker wurde. Alles drängt nach Aktiviät, aber zugleich schien mein Körper von innen heraus zu erstarren.
    Währenddessen ging ein Teil des Lebens in Gaalo weiter wie immer. In der stumpfgrauen Wandung des Bunkers tat sich überraschend eine Öffnung auf, ein bonbonrosafarbener Roboter tauchte auf, schoß aus der Öffnung hervor und schwebte gemächlich in dreißig Meter Höhe von dannen, Richtung Osten.
    Geräuschlos und sanft schloß sich die Öffnung wieder. Ein paar Augenblicke später kam eine andere Schüssel herangeschwebt, ihr wurde aufgetan, ruhig und ohne Lärm, und der fliegende Roboter verschwand in

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