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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewusst.«
    »Es ist ganz einfach. Ich denke, dass Sie uns zu unserem Kollegen John Sinclair führen können, der Ihnen hier kurz vor unserem Kommen einen Besuch abgestattet hat.«
    »Bitte?«
    Sie hatte die Frage sehr erstaunt gestellt. Für Suko war das die perfekte Schauspielerei. Erneut sprach er von John Sinclair und seinem Besuch hier in der Firma.
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    Glenda war es leid. Sie wandte sich an Nelly. »Stimmt das, was Ihre Chefin da gesagt hat?«
    Nelly schnaufte. Dann stöhnte sie leise und drehte ihren Blick weg. Glenda hatte sie wirklich in eine Zwickmühle gebracht.
    »Schon gut, Mädchen, wir wissen Bescheid. Suko, ich denke, dass wir um eine Betriebsbesichtigung nicht herumkommen.«
    »Ja, das sehe ich auch so.«
    Mabel war einen Schritt zurückgetreten und hatte die Hände in die Hüften gedrückt. »Ich glaube, es geht Ihnen nicht gut. Was wollen Sie haben? Eine Betriebsbesichtigung?«
    »Ja.«
    »Aber hier gibt es nichts zu besichtigen.«
    »Auch gut«, meinte Suko. »Dann sagen Sie uns wenigstens, wo wir John Sinclair finden.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Komisch, wir haben seinen Wagen draußen gesehen. Und er hat uns auch gesagt, wohin er wollte. Halten Sie uns nicht für blöd.«
    »Das tue ich nicht.«
    »Wo ist er?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Mabel trotzig.
    »Es wäre besser, wenn Sie reden.«
    Sie lachte die beiden an. »Ich weiß es nicht, ich habe andere Dinge zu tun.«
    Es musste etwas geschehen. Das war klar. Sie konnten nicht zulassen, dass diese Mabel sie zum Narren hielt, und deshalb reagierte Suko auch sehr hart.
    Er zog seine Beretta und richtete die Mündung gegen die Brust der Frau.
    »Wir werden gehen, Mabel, und Sie werden uns führen. Das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Das ist Gewalt, das ist Erpressung!«
    »Es ist mir ganz egal, was es ist. Wir sind nur gekommen, um unseren Kollegen zu finden.«
    »Den werden Sie auch finden«, sagte sie plötzlich, »fragt sich nur, ob er noch lebt …«
    ***
    Ja, ich lebte!
    Und ich befand mich in einer Lage, die ich mir nie hätte träumen lassen. Nackt lag ich auf dem Bett. An dessen Fußende kniete ebenfalls eine nackte Frau, bewaffnet mit meiner Beretta und einer Feder. Sie schaute mich an, sie spielte mit der Feder und strich bereits ein zweites Mal über meinen Körper.
    Ich zuckte zusammen.
    Es war ein so anderes Gefühl. Weich, zart, aber auch irgendwie kitzelig und nicht stimulierend. In meiner Lage hätte ich mich durch nichts stimulieren lassen.
    Die Hand mit der Feder zuckte wieder hoch. »Na, wie gefällt dir das?«
    »Lass es.«
    »Wieso?«
    »Es bringt nichts. Du kannst mich damit nicht reizen. Da musst du schon andere Kaliber auffahren.«
    »So abgebrüht?«
    »Nein, das nicht …«
    »Und was ist mit mir?«
    »Ähm, was soll sein?«
    »Gefalle ich dir nicht?«
    Auf die Frage hatte ich gewartet. Sie wollte locken. Sie wollte die Erotik einsetzen, um dann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, zuzuschlagen.
    »Wo bleibt deine Antwort?«
    »Ich behalte sie für mich.«
    »Ach ja.« Eine Sekunde später begann sie mit ihrer Reaktion und zeigte mir, dass ihr die Antwort nicht gefallen hatte. Sie bewegte ihre linke Hand, und da bewegte sich die Feder auch mit, denn sie tanzte über meinem Bein und senkte sich.
    Es war sogar ein Stoß.
    Ich spürte den Aufprall auf der leicht federnden Haut – und wenig später war der Schmerz da. Kein großer, kein verrückter, der mich schreien ließ, es war ein normaler Schmerz, der von einer Wunde abstrahlte, die diese verdammte Feder hinterlassen hatte.
    Jamila Londry hatte sie in meinen rechten Oberschenkel gestoßen. Nicht tief zum Glück. Es war nur eine kleine Wunde, aber den Schmerz spürte ich schon bis in mein Bein hinein.
    Ich hörte Jamila lachen.
    »Schau her!«
    Auch das tat ich. Sie hielt mir die Feder entgegen, die an ihrem unteren Kiel eine rote Färbung zeigte.
    Mein Blut.
    Ich presste die Lippen zusammen und atmete durch die Nase. Plötzlich lastete ein Druck auf mir, den ich so gar nicht kannte. Ich wusste, dass es noch nicht zu Ende war, das dicke Ende würde noch kommen. Jedenfalls war ich davon überzeugt.
    Aber noch lebte ich. Und ich war auch in der Lage, mich zu wehren.
    Aber die andere Seite ließ mich nicht zu Wort kommen. »Das war schon die andere Seite der sanften Henkerin. Hast du sie gespürt?«
    »Sicher.«
    »Und es war erst der Anfang.«
    »Und weshalb soll ich sterben?«
    »Das ist dir doch klar.«
    »Nein, sonst hätte

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