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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grabsteinen. Es sah aus, als wäre ihr Körper aufgesaugt worden.
    Über dem Gelände lag ein ungewöhnliches Zwielicht, das einen metallischen Glanz ausstrahlte.
    Die Hexe hatte sich einige Schritte entfernt und war dann stehen geblieben. Jetzt drehte sie sich zu mir um, als wollte sie Kontakt aufnehmen.
    »Und?«, fragte ich. »Spürst du etwas?«
    »Nein, es ist alles normal. Ich merke nichts. Es gibt keine Bewegung unter meinen Füßen. Ich höre auch keine Stimmen. Da träumt sich jemand in einen verlassenen Friedhof hinein.«
    »Warte erst mal ab.«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig.«
    Ich glaubte es einfach nicht. Das hier konnte nicht normal sein. Es musste etwas passieren, und ich hatte den Gedanken noch nicht richtig beendet, da passierte auch etwas.
    Es fing mit der Erschütterung an, die ich unter meinen Füßen spürte. Es war nur ein kurzer Stoß, doch der hatte es in sich. Plötzlich war uns klargemacht worden, dass es noch andere Dinge auf diesem Friedhof gab.
    Die Hexe drehte mir den Kopf zu. »John, hast du das gespürt?«
    »Und ob.«
    »Es geht also los.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Sie sind unter uns. Ich denke, dass wir es mit den Leichen zu tun haben, die keine Leichen mehr sind oder sein wollen, sondern letztendlich Zombies.«
    Sie hatte es mit einer Stimme gesagt, in der keine Angst mitschwang, als hätte sie jeden Tag mit den lebenden Leichen, den Zombies, zu tun.
    Der Boden bewegte sich.
    Nie gleich. Dort, wo sich die Gräber befanden, bewegte er sich stärker. Ich rechnete damit, dass bald die ersten Leichen als lebende Wesen erschienen.
    Ein kantiger Grabstein in Umas Nähe fing an zu wackeln. Es war klar, dass er sich nicht mehr halten konnte, und so passierte es auch. Er bekam einen harten Schlag von irgendwoher, dann fiel er nach vorn und landete auf dem Grab.
    Jetzt war der Weg für das Wesen frei, das unter dem Grabstein gelegen hatte.
    Und es kam.
    Aber wie es kam, denn damit hatten weder die Hexe noch ich gerechnet …
    ***
    Dicht unter der Erde schien sich eine Explosion ereignet zu haben. Der Boden riss auf, Erde wurde in die Höhe geschleudert und fiel als dunkler Regen wieder zurück.
    Auch ich bekam einiges von dem Zeug mit. Uma Stern war beim Aufbrechen des Erdbodens zur Seite geschleudert worden, stand noch nicht, sondern kniete und starrte nach vorn. Sie wollte sehen, was sich dort tat, wo die Erde ein großes Loch zeigte.
    Da kam etwas.
    Es kroch nach oben. Es verließ die Dunkelheit der Tiefe, und es war selbst dunkel. Schwarz wie die Nacht, zuckend, fedrig, ein gewaltiger Körper, der tatsächlich mit dem eines Riesenvogels zu vergleichen war, deshalb auch die Federn.
    Aber es war kein Vogel.
    Es war auch kein Mensch.
    Es war ein Monster, das die untere Region des Friedhofs verlassen hatte.
    Wie ging es weiter?
    Die Frage musste ich mir einfach stellen. Es war so schwer, eine Antwort zu geben, denn es lag wohl nicht an der Gestalt selbst, sondern daran, was derjenige träumte, der dieses Untier erschaffen hatte.
    Noch musste es sich ganz aus der Erde schieben, ein Teil von ihm steckte noch fest. Das dauerte auch nicht mehr lange, denn schon drehte es sich in die Höhe.
    Es kam frei. Bei dem letzten Druck hatte sich die Erde noch bewegt und der Boden leichte Wellen geschlagen, die sogar bis in meine Nähe geraten waren.
    Uma Stern hatte sie stärker mitbekommen. Sogar so stark, dass sie leicht schwankte, aber dann sah sie das Monstrum vor sich. Man konnte es als einen riesigen Alb bezeichnen, der aus dem Nichts geschaffen worden war. Es war eine Gestalt des Schreckens. Eine riesige dunkle Kugel, die aber nicht überall dunkel war, sondern noch einige helle Flecken zeigte.
    Ich wusste nicht, was die Flecken bedeuteten, bekam aber Gelegenheit, genauer hinzuschauen, und dann schlug auch mein Herz schneller, denn mit einer derartigen Ansicht hätte ich nicht gerechnet.
    Das waren keine Flecken in dieser Riesenkugel.
    Das waren Gesichter!
    Ja, ich hatte es da mit bleichen Fratzen zu tun. Seltsamerweise waren mir diese nicht so unbekannt, ich hatte sie schon mal gesehen. Allerdings als einzelne Fratze.
    Sie hatte dem Nachtmahr gehört.
    Jetzt sah ich sie wieder, aber in einer Vervielfältigung auf einem Kugelkörper.
    Das war kaum zu fassen. Ich konnte die träumende Person nur bewundern, welche Fantasie sie entwickelte.
    Ich wartete darauf, dass entweder die Hexe oder der Angreifer etwas taten. Eigentlich war die Reihe an ihm, aber er bewegte sich nicht. Nur die

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