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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesichter taten es innerhalb des Körpers. Sie konnten in verschiedene Richtungen schauen, und so ging ich davon aus, dass auch ich gesehen wurde.
    Eine Reaktion erlebten wir beide nicht. Allmählich wurde es Zeit, dass sich etwas tat. Es war besser, wenn wir beieinander blieben.
    »Uma!«
    Ihr Kopf zuckte nach rechts.
    »Komm her!«
    »Und dann?«
    »Wir müssen sehen, dass wir besser sind als das Monstrum. Ich glaube, dass es angreifen wird.«
    »Dann müsste so etwas geträumt werden.«
    »Ist das ein Problem?«, rief ich.
    »Nein, wohl nicht.«
    »Dann komm.«
    Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie schwankte. Sie schaute die schwarze Kugel an, auf deren Haut Federn wuchsen. Sie sah vor allen Dingen die Gesichter und meldete mir, dass sie alle gleich aussahen.
    »Das ist der Nachtmahr, es ist eben seine Welt.«
    »Ja, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Sieh zu, dass du zu mir kommst, denn zu zweit sind wir stärker.«
    »Kann sein.«
    »Komm endlich.«
    Nichts stand fest. Keiner von uns wusste, wie die andere Seite reagieren würde.
    Ich hatte sicherheitshalber meine Beretta gezogen. Ob ich etwas erreichte, wenn ich geweihte Silberkugeln in den Körper schoss, war nicht klar. Jedenfalls wollte ich etwas tun, sollte die andere Seite uns angreifen.
    Ich ließ die schreckliche Gestalt nicht aus den Augen. Sie stand da, zitterte auch leicht, aber sie bewegte sich dabei nicht vom Fleck.
    Dafür kam Uma.
    Auch sie traute dem Frieden nicht. Den ersten Schritt ging sie vorsichtig und hielt den Kopf so zur Seite gedreht, dass sie das Monstrum im Auge behalten konnte.
    Es tat nichts. Sie konnte gehen.
    Aber dann war es mit der Ruhe urplötzlich vorbei.
    Das Monstrum bewegte sich. Es rollte an. Und es rollte in die Richtung, in die Uma lief. Sie hatte es noch nicht richtig mitbekommen, ich schrie ihr eine Warnung zu, und erst dann begriff sie.
    Jetzt lief sie schneller …
    Aber nicht schnell genug, denn plötzlich war das Kugelmonster hinter ihr und überrollte sie.
    Mir blieb der Schrei in der Kehle stecken, denn nach der nächsten Umdrehung war Uma Stern verschwunden, als wäre sie von einem gewaltigen Maul geschluckt worden …
    ***
    Ich hatte mich darauf eingestellt, fliehen zu müssen, damit man mich nicht erwischte. Das brauchte ich nicht zu tun, denn das Wesen stoppte.
    Keine Umdrehung mehr.
    Stillstand!
    Und das nicht mehr weit von mir entfernt. So konnte ich aus einer guten Nähe die Gestalt beobachten, was ich auch tat, denn ich suchte Uma Stern.
    Sie war nicht zu sehen. Der mächtige Kugelkörper hatte sie geschluckt. Und damit hatte der Nachtmahr sein Ziel erreicht. Er hatte sich die Hexe geholt, und nur das zählte offenbar für ihn.
    Ich konnte alles Weitere nicht lenken, und das Monster sicherlich auch nicht. Seine Reaktionen lagen in dem, was ein gewisser Schläfer träumte.
    Es konnte positiv für uns sein, aber auch negativ. Und es konnte auch auf eine Zerstörung dieser Traumwelt hinauslaufen, und dann würde es auch mir nicht gut gehen.
    Noch blieb alles beim Alten. Es konnte sein, dass sich die schlafende Person selbst erschreckt hatte und es dadurch zu einer Traumpause gekommen war.
    Wo war sie?
    Ich sah sie nicht. Ich entdeckte auch in der Erde keine Bewegung, die von ihr hätte stammen können. Sie war verschwunden und eingetaucht in diese Masse, wobei ich mich fragte, ob sie nicht erstickte.
    Was sollte ich tun? Konnte ich überhaupt etwas tun, oder musste ich mich anderen Kräften überlassen? Ich war ein Teil des Traumes, aber es stellte sich auch die Frage, wie die träumende Person damit umging. Ob sie mich positiv oder negativ sah.
    Bisher hatte ich mich nicht manipuliert gefühlt. Es war alles in Ordnung für mich, denn ich konnte meinem freien Willen folgen. Das wollte ich auf jeden Fall beibehalten.
    Uma retten?
    Das hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Aber wie sollte ich das bewerkstelligen? Ich sah sie nicht. Sie hielt sich versteckt oder war versteckt worden.
    Ich trat näher an das Kugelmonstrum heran. Viel Spaß bereitete mir das nicht, aber ich musste es tun. Ich hatte mich auch vorbereitet, hielt die Beretta in der rechten Hand und hatte das Kreuz nach außen gehängt.
    Ich blieb dicht vor dem Kugelmonstrum stehen. Ich sah über mir ein Gesicht. Nein, das war die Fratze des Albs, die sich mir zeigte. Ein mit Blut beschmiertes Maul, ebenfalls blutige Augen und dieser böse, gnadenlose Blick.
    In mir kochte es.
    Ich wollte weiterkommen und nicht nur vor der Fratze stehen

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