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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon mal gehört habe?«
    »Bestimmt. Wir wohnen schließlich in einem Haus.«
    »Das ist schon richtig. Aber so meine ich das nicht. Ich denke, dass es aus einer anderen Richtung gekommen ist.«
    »Und aus welcher?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Bitte, Mrs Quest, das ist nicht wichtig. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich Polizeibeamter bin und für Scotland Yard arbeite.«
    »Ach ja? Das ist nicht schlecht.«
    »Finde ich auch.«
    Sie schaute mich an. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Dann kommen Sie bitte mit.«
    Von der Größe her entsprach diese Wohnung meiner. Ich kannte mich also aus. Nur sah ich hier eine andere Einrichtung. Sie war moderner als meine, auch heller. Klar, es ist immer ein Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann in den Räumen wohnte.
    Ich ging in das Wohnzimmer. Helen Quest holte aus der Küche etwas zu trinken. Sie kam mit Wasser zurück, aber auch mit einer Flasche Wodka.
    »Ich denke, dass ich auf den Schreck einen Schluck trinken muss.«
    »Bitte.«
    »Sie auch?«
    »Nein.«
    Wir saßen uns am Wohnzimmertisch gegenüber. Das Wasser gluckerte in die Gläser, dann kam das kleinere an die Reihe, das für den Wodka bestimmt war.
    Sie trank nicht nur ein Glas leer, sondern noch ein zweites. Danach schüttelte sie sich.
    »Das reicht jetzt«, kommentierte sie.
    Und ich wollte wissen, was hier passiert war.
    Sie schaute mich an, aber sie war nicht in der Lage, sofort eine Antwort zu geben.
    »Das ist alles sehr schwer«, sagte sie schließlich.
    »Glaube ich. Und Sie sind bedroht worden.«
    »Richtig. Ich habe ja geschrien, und das tat ich nicht von ungefähr, Mister Sinclair.«
    »Sie waren in Gefahr?«
    »Ja, das bin ich gewesen. Man wollte was von mir. Und das war nicht nett.«
    »Wollte man Sie töten?«
    »Weiß ich nicht. Jedenfalls hat er mich verfolgt. Zuerst war es sein Schatten, seine Gestalt, die man nicht anfassen kann, weil sie durch die Hände schlüpft. Aber später war das etwas anderes, da war er richtig hier.«
    »Der Schatten?«
    »Nein, diesmal war er echt.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, die Gestalt war echt. Der Nachtmahr. Er hatte sich in seiner richtigen Gestalt gezeigt. Er war echt, und das hat mich wieder schreien lassen.«
    »Wie sah er aus?«
    Sie musste nachdenken. »Schlimm«, flüsterte sie dann, »sehr schlimm. Wie ein Schattenmonster, aber das war er nicht mehr. Es gab ihn auch dreidimensional.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Als ein Untier. Als jemand, der mich angegriffen hat. Er war hier, er war hier überall. Er hat mich aus dem Bett gejagt und quer durch die Wohnung getrieben. Ich bin nur eine schwache Frau. Ich habe um Hilfe geschrien. Dann sind Sie gekommen, und er ist jetzt weg, aber fragen Sie mich nicht, wohin.«
    »Nein, nein, das ist schon gut. Wie hätten Sie so etwas auch nur erklären können?«
    »Das meine ich.«
    »Und Sie denken nicht daran, dass Sie sich geirrt haben?«, fragte ich weiter.
    »Nein. Erst der Traum. Dann der Schatten, dann kein Schatten mehr, sondern ein echtes Monster.«
    »Okay, das ist akzeptiert.«
    »Und was weiter?«
    »Ich habe keine Ahnung. Dafür eine Frage. Haben Sie sich tödlich bedroht gefühlt?«
    »Ja.«
    Das Wort hatte nicht so überzeugend geklungen, aber ich nahm es erst mal hin.
    »Und ist es Ihnen schon öfter passiert, dass Sie diesen Traum gehabt haben? Dass Sie plötzlich von einem Schatten verfolgt werden?«
    »Nein, das hatte ich nicht.«
    Ich lächelte wieder. »Und doch kennen Sie sich gut aus.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Ganz einfach. Sie haben dieses Wesen recht schnell als einen Nachtmahr identifiziert.«
    »Das wohl.«
    »Aber das können nicht alle Menschen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich denke, dass Sie so etwas schon gesehen und gehört haben.«
    »Ja.«
    »Und was?«
    »Zu wenig.«
    »Aber über das Wenige können wir reden.«
    »Und kommen nicht weiter. Ich habe keine Ahnung, warum mir das passiert ist.«
    »Zum ersten Mal?«
    »Ja, so direkt schon.« Sie nickte. »Es war der Alb, der furchtbare Traum, der wie ein Druck sein kann, und der sich plötzlich in Realität verwandelt. Ich hatte den Kontakt«, gab sie zu. »Aber ich kann Ihnen nicht sagen, was dieses Gebilde von mir wollte. Ich habe nur geschrien, dann sind Sie gekommen, und der Nachtmahr war weg.« Sie schüttelte sich. »Ich will so etwas nicht noch mal erleben.«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen.«
    »Und was kann ich dagegen tun?«
    »Nichts. Jetzt sowieso nicht, da er ja

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