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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Körperliche Nähe oder gar Kontakte aber waren verpönt. Aus diesem Grunde gab es keine Städte oder kleinere zusammenhängende Siedlungen auf Halut, sondern ausschließlich Einzelhäuser, die weit voneinander entfernt waren.
    „Wie bei den Raubtieren!" hatte Gucky einmal gespottet. Jeder hat sein eigenes Revier, in das andere gefälligst nicht einzudringen haben.
    Da es nur äußerst selten zu persönlichen Begegnungen kam und meist nur syntronisch kommuniziert wurde, hätten die einzelnen Haluter auch auf Lichtjahre voneinander entfernten Planeten leben können. Es hätte keinen Unterschied gemacht. Doch jeder von ihnen liebte den Planeten Halut und legte Wert darauf, gerade dort zu existieren.
    Nicht einmal wenn es um den Nachwuchs ging, gab es Kontakte. Haluter waren eingeschlechtlich. Ein neues halutisches Wesen wurde nur geboren, wenn ein Haluter starb, so daß es den Platz des Verblichenen einnehmen konnte. Dieses Entstehen eines neuen Lebens wurde durch Willenskontrolle erreicht.
    „Wie langweilig!" hatte Gucky getönt, als er zum erstenmal davon erfahren hatte. Dabei hatte er selbst schon seit Jahrtausenden keinen körperlichen Kontakt mehr mit einem weiblichen Wesen seines Volkes gehabt.
    Icho Tolot schüttelte sich plötzlich, und dann begann er zu brüllen, daß sich an den Hängen der Berge Lawinen lösten. Seine vier Hände ballten sich zu Fäusten.
    Er bückte sich, packte einen mit Eis bedeckten Felsen und schleuderte ihn mit aller Kraft von sich.
    Krachend flog das Geschoß gegen eine Felswand und zersplitterte in zahllose Trümmerstücke.
    Er mußte die Wahrheit herausfinden!
    Es ging nicht an, daß er die Kontrolle über sich verlor und sich Feinde über Feinde machte.
    Er hätte mit Kama Olop und allen anderen einen wissenschaftlichen Disput führen und sich auf geistiger Ebene mit ihnen auseinandersetzen müssen.
    Icho Tolot ließ sich auf die Laufarme fallen, warf sich zur Seite, als müsse er einem gefährlichen Geschoß ausweichen, und stürmte den Felshang hinauf. Dabei nahm er die Handlungsarme zur Unterstützung der Laufarme hinzu. Sie waren die längeren und stärkeren Arme.
    Schotter, Gestein und Eisbrocken flogen unter seinen Händen und Füßen weg, während er unter erheblicher Kraftentfaltung und mit beachtlichem Geschick in die Höhe raste, als sei er noch jung und voll ungestümer Energie.
    Er forderte seinem Körper höchste Leistungen ab, schnellte sich wie eine Katze mit gewaltigen Sprüngen über Risse und Schründe hinweg und hangelte sich schließlich gar an einer senkrecht aufsteigenden Wand empor, bis er den von Schnee und Eis bedeckten Gipfel erreichte.
    Sein Atem ging nicht schneller als vorher, als er oben war. Der Haluter bedauerte, daß der Berg nicht mächtiger war, damit er zu größeren körperlichen Anstrengungen gezwungen wurde, wenn er die größte Höhe erstürmen wollte.
    Doch Halut war eine alte Welt, deren Oberfläche vor langen Jahren vollständig vernichtet und die danach im Planeten-Forming-Verfahren wiederhergestellt worden war.
    Von Bergen, deren Gipfel über die Wolken hinausstießen, konnte man nur träumen. Die gab es schon seit Jahrmillionen nicht mehr, und die waren auch bei der Neuerstehung nicht geschaffen worden.
    Icho Tolot richtete sich auf und blickte zur HALUTA II hinüber, für deren Form er keinen passenden Namen fand, und die aus dieser Höhe klein und unscheinbar wirkte.
    Sie war 290 Meter lang, 90 Meter breit und 85 Meter hoch, und sie enthielt ausschließlich halutische Technik. Er hätte Einzelteile, Defensiv- oder Offensivsysteme oder den Syntronverbund von Camelot beziehen können, doch er hatte sich geweigert, das entsprechende Angebot anzunehmen.
    Die HALUTA II sollte in jeder Hinsicht ihrem Namen gerecht werden. Sie sollte ein rein halutisches Raumschiff sein, und sie war es.
    Icho Tolot war stolz darauf.
    Als Besonderheit hatte er in den Bordsyntron einen Sicherheits- und Erkennungskode eingebaut, der in seiner Abwesenheit nur jenen Personen den Zutritt an Bord und das Manövrieren mit der HALUTA II erlaubte, mit denen er einverstanden war.
    Der Kode lautete Taravatos. Es war der Name des eigenwilligen Computers der HALUTA I, den er aus nostalgischen Gründen gewählt hatte. Diesen Kode kannten außer ihm selbst nur die anderen Zellaktivatorträger. Er hatte ihn Gucky bei seinem letzten Besuch bekanntgegeben.
    Doch diesen Gedanken verfolgte er nur flüchtig.
    Seine innere Unruhe wuchs.
    Wieso? Was geschah mit

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