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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wissenschaftliche Forschungen betrieben - und nebenbei die HALUTA II gebaut. Voller Stolz konnte er auf das neue Raumschiff blicken, das er bis ins kleinste Detail hinein selbst konstruiert hatte, ohne allerdings jedes Teil selbst hergestellt zu haben.
    Es wäre töricht gewesen, beispielsweise innere Verstrebungen für den Raumer unter unwirtschaftlichen Bedingungen zu produzieren, solange er sie in allerbester Qualität von anderer Stelle beziehen konnte. Kein einziges Teil war jedoch installiert worden, bevor es nicht Extremprüfungen durchstanden und sich dabei bewährt hatte. Diese Tests hatte er vorgenommen oder zumindest peinlich genau überwacht.
    Icho Tolot erinnerte sich daran, daß es harte Auseinandersetzungen mit anderen Halutern gegeben hatte, wenn seine Qualitätsanforderungen nicht befriedigt oder seine Ideen nicht um gesetzt worden waren.
    Boko Akan, weit über den Planeten hinaus hoch angesehen, hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen, als er ihm seine syntronische Architektur vor die Füße geworfen hatte.
    „Was interessiert es mich, daß Sie ein Jahrzehnt Forschungen betrieben haben, um diesen Mikro-Syntron zu entwickeln", hatte er ihn unter Mißachtung aller Höflichkeitsfloskeln angebrüllt. „Wenn Sie unfähig sind, ihre Arbeiten zu einem befriedigenden Resultat zu bringen, werde ich das Problem eben allein lösen!"
    Wochen hatte Icho Tolot gebraucht, bis er Boko Akan überhaupt wieder erreicht hatte.
    Der Eremit war ein Sonderling, der mehr noch als andere Haluter Wert darauf legte, allein und ungestört zu leben und zu forschen. Schließlich aber war es Tolot gelungen, zu ihm vorzudringen und ihn in seinem wissenschaftlichen Labor zu besuchen. Dort war es zum Eklat gekommen.
    Die Erinnerung an die Begegnung blieb Icho Tolot noch lange im Gedächtnis haften. Sie war so wie der heiße Kern einer brennenden Kerze, die das Auge selbst dann noch wahrnahm, wenn die Lider geschlossen waren.
    Oder Kama Olop!
    Verloren die Haluter die Fähigkeit, wissenschaftlich zu forschen und dabei neue Techniken zu entwickeln? Oder noch schlimmer: Konnten sie den technischen Standard des Jahres 1289 NGZ nicht einmal mehr halten? Gab es eine rückläufige Entwicklung? Verfiel die halutische Kultur?
    Natürlich nicht! Du hast deine Ansprüche nur so hochgeschraubt, daß niemand auf diesem Planeten in der Lage ist, ihnen gerecht zu werden - abgesehen von dir selbst!
    Entsprach das den Tatsachen? Oder war er zu selbstgerecht? War er eitel geworden und bildete sich ein, andere könnten nicht das leisten, was er selbst zu leisten vermochte?
    Icho Tolot war unruhig.
    Warum?
    Der Wind wurde böig. Faustgroße Eisstücke flogen durch die Luft und trafen ihn an den Schultern und den Hüften. Erschien es nicht zu bemerken, denn auch jetzt rührte er sich nicht.
    Er war nackt. Nichts schützte ihn vor der eisigen Kälte als sein eiserner Wille und seine Disziplin.
    Kama Olop!
    Er hatte einen logischen Fehler beim Aufbau der Triebwerke für die HALUTA II gemacht. Es war ein durchaus verzeihlicher Fehler, der in den Grenzbereich der kosmotheoretischen Überlegungen zielte und der noch nicht einmal von den Syntroniken erkannt worden war.
    Wohl aber von ihm! Wohl aber von Icho Tolot!
    Erst hatte er getobt, danach mit seinen vier Fäusten die kostbaren Apparaturen im Labor von Kama Olop zertrümmert, und dann hatte er gelacht, daß die Fenster aus den Rahmen flogen!
    Wieso hatte er nicht ruhig mit Kama Olop diskutieren können? In einem kontrollierten Gespräch wäre es sicherlich gelungen, den Fehler zu identifizieren und zu eliminieren. Doch dazu war es nicht gekommen.
    Ich habe die Nerven verloren. Ich war unhöflich, und ich habe nicht die Kraft gefunden, mich zu entschuldigen. Ich muß es nachholen.
    Er war konsequent gewesen und hatte die Konstruktion des Triebwerkteils Kama Olop aus den Händen genommen.
    Voller Stolz konnte Tolot auf das Ergebnis seiner Arbeit blicken. Die HALUTA II hatte jetzt den Antrieb, der den modernsten Entwicklungen entsprach und vor allem fehlerfrei war.
    Er wußte, daß er sich auf seine Arbeit verlassen konnte. Kein anderer Haluter hätte sie mit einer derartigen Präzision ausführen können, sie mit einer solchen Besessenheit zur Vollendung gebracht.
    Obwohl er sich in den letzten beiden Jahrzehnten mit ganzer Kraft, Hingabe und Akribie in sein Lieblingsprojekt gestürzt hatte, waren die Arbeiten nicht vollends abgeschlossen. Noch hatte er die HALUTA II nicht der nötigen, harten Prüfung

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