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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Wesen eine hochstehende Technik entwickelt haben sollten, schließlich war ihre Stirn ungewöhnlich niedrig, bot nur halb soviel Volumen für Hirnmasse wie bei einem Zentrifaal. Die Blickleiste war in zwei kleine Ovale geteilt, wie auch bei anderen Völkern in Plantagoo, aber diese Augen erfüllten nicht die vielfältigen Funktionen einer Blickleiste. Vor allem mußte es schwer sein, zwei gleichzeitige Einzelbilder zu einem sinnvollen Ganzen zu vermischen.
    Die Atemschlitze wurden von einem kantigen Knochenhöcker überdeckt; der Mund saß nicht unter dem Kinn, sondern darüber. Die dunkler gefärbten Fleischwülste waren offensichtlich Muskelstränge, die ein Schließen des Mundes ermöglichten.
    Geradezu eklig wirkte die Haut, so unnatürlich glatt und dünn, daß sie kaum vor Keimen oder Parasiten schützen konnte, sofern nicht aus Drüsen Giftstoffe abgesondert wurden.
    Zögernd streckte A-Betchagadie Rechte aus, berührte aber den dickeren Leichnam nicht. Winzige Nässeperlen glänzten auf dem Gesicht bis hoch zum rötlichen Haaransatz. Haarwuchs besaßen auch andere Völker Plantagoos, nur keine so drahtigen Borsten.
    Er zog die Hand zurück, als ein Mediziner die Flüssigkeit mit einer Kontaktplatte für die Analyse aufnahm. Hilfskräfte begannen, die reglosen Körper aus den Anzügen zu schälen. Zugleich wurden die Anschlüsse der Traumsequenzer vorbereitet.
    Inmitten der Betriebsamkeit suchte A-Betchaga den Leiter des Sicherheitstrupps.
    F-Soerer beobachtete die Vorbereitungen aus einiger Distanz. Längst war ihm klargeworden, daß sein Trupp einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. Die Verantwortung lag allein bei ihm.
    „Wir haben sie nur niedergeschlagen", sagte F-Soerer tonlos, als er A-Betchagas brennenden Blick auf sich ruhen fühlte. „Nicht einmal besonders hart. Einen Zentrifaal hätten wir damit nicht beeinträchtigt."
    „Sie sind keine Zentrifaal", erinnerte der Regimechef. „Habt ihr nicht erkannt, daß ihre Körper sowenig widerstandsfähig sind wie ihre Haut?"
    F-Soerer winselte wie ein gedemütigter Antekk. Wie hatte er jemals in diese Position kommen können?
    Schwächling! dachte A-Betchaga.
    „Schuld war die Wahrheitsdroge."
    „Du hast - was?" Der Regimechef konnte nicht glauben, was er hörte.
    „Wir haben den Bewußtlosen die Droge injiziert. Um zu erfahren, wo Caliform sich verkrochen hat. Sie mußten es wissen, immerhin ..."
    „Sie mußten es wissen", wiederholte A-Betchaga. Jedes Wort stieß er wie einen Fluch hervor.
    Im nächsten Moment zuckte seine Rechte nach vorn, drangen die Krallen tief in F-Soerers Oberkörper ein - eine Handbreit unter der rechten Achsel. Dort saß kein lebenswichtiges Organ, nicht einmal die großen Adern verliefen in diesem Bereich, aber wichtige Nervenstränge kreuzten sich.
    Die Krallen fügten F-Soerer nahezu unerträgliche Schmerzen zu. Dennoch verbiß er sich jeden Aufschrei.
    „Was hast du erfahren? Was, bei den Geistern der Galornen?"
    F-Soerers Haut schien in zuckende Bewegung zu geraten, äußeres Zeichen seiner Panik.
    „Nichts!" stieß er hervor. „Anfangs schienen die Glatthäuter tatsächlich wie erhofft zu reagieren, aber dann begannen sie sich aufzubäumen und um sich zu schlagen, und als wir sie festhielten, setzten ihre Körperfunktionen aus."
    Einer der Wissenschaftler ritzte mit seinen Krallen den Handrücken des Dickeren. Rotes, dünnflüssiges Sekret sickerte aus der Wunde.
    „Empfindliche Körper", kommentierte der Mann. „Wenn das ihr Blut ist, weit die Farbe auf einen hohen Eisengehalt hin."
    Die biologischen Funktionen der Fremden waren vorerst unerheblich, die Obduktion würde alle Einzelheiten aufzeigenwichtig für A-Betchaga war, was die Aufzeichnung der Gehirnströme ergab.
    Soeben befestigten Ärzte die letzten Anschlüsse an den Schläfen und hinter den Ohren der noch warmen Körper. Das waren Routinehandgriffe. Aber der Kontrollmonitor zeigte keine Reaktion.
    Die Anschlüsse wurden verändert. Bis sich endlich vage Wellenlinien abzeichneten.
    „Hirnfunktionen sind schwach, aber noch vorhanden."
    A-Betchaga zweifelte nicht daran, daß trotz aller äußerlichen Unterschiede die Gehirne der Glatthäuter so ähnlich wie die der Zentrifaal aufgebaut waren. Ein Zentrifaal-Gehirn wog mehr als zwei Kilogramm und bestand aus rund zweihundert Milliarden miteinander vernetzten Nervenzellen. Die Synapsen, als Verdickung am Ende dieser Zellen sitzend, enthielten chemische Substanzen, Neurotransmitter, die

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