1827 - Das vergessene Grab
wieder richtig Luft. Dabei merkte sie, wie verbraucht die Luft in diesem Korb war, und zudem schwitzte sie am gesamten Körper, und dennoch wartete sie.
Sekunden verstrichen und kamen ihr ewig lang vor. Angie wusste auch, dass sie nicht stundenlang in diesem Versteck bleiben konnte. Sie drückte ihren Körper in die Höhe und berührte von innen den Deckel, sodass sie freikam.
Es passierte nichts, keiner hatte etwas mitbekommen. Jetzt musste sie sich nur hinstellen und konnte dann den Korb verlassen, der für sie zum Lebensretter geworden war.
Jetzt ging es ihr besser und sie verließ ihr Versteck endgültig.
Daneben blieb sie stehen. Sie bewegte den Kopf. Es war niemand zu sehen. Jetzt glaubte sie daran, dass sie das Schlimmste hinter sich hatte.
Wo steckte der Mörder?
Zu sehen war er nicht mehr. Er konnte nur zu hören sein, aber auch da hatte sie ihre Probleme, denn so sehr sie lauschte, es war nichts zu hören.
Hatte er aufgegeben?
Der Gedanke jagte durch ihren Kopf, aber sie glaubte nicht daran. Dieses Haus hatte auf dieser Etage noch mehr Zimmer, die er vielleicht noch durchsuchen wollte.
Der Weg zur Treppe war frei.
Und wenn sie die hinter sich hatte, konnte sie zur Tür rennen, sie aufreißen und ins Freie flüchten. Wenn sie dort schrie, würde man sie hören, und das wollte sie auf jeden Fall.
Angie nahm den anderen Weg. Sie ging wieder ins Bad und fixierte die Tür, die zum Flur führte. Das war ihr Weg.
Aber auch jetzt behielt sie die Nerven. Nur nichts überstürzen. Immer daran denken, dass sie noch nicht in Sicherheit war. Das würde noch dauern.
Sie schlich zur Tür und schaute hinaus in den Gang. Leider konnte sie nicht alles überblicken, aber was sie sah, war okay. Da wartete kein Killer auf sie.
Angie fiel ein Stein vom Herzen. Noch stand sie mehr im Bad, das aber änderte sich. In der folgenden Sekunde schob sie sich ganz nach draußen, stand jetzt im Flur und hatte nach überall hin freie Sicht.
Die Treppe lag nicht weit entfernt. Drei Schritte für sie, und sie stand vor der ersten Stufe.
Und da passierte es.
Der Killer war in diesen Momenten zwar nicht zu sehen, aber er war auch nicht weg oder hatte das Haus heimlich verlassen. Er war nur in einem der hinteren Zimmer gewesen und hatte dies in dem Augenblick verlassen, als Angie starten wollte.
Beide sahen sich zur selben Zeit.
Und nur einer stieß einen gellenden Schrei der Wut aus. Das war der Mörder aus dem vergessenen Grab.
Er zögerte keine Sekunde länger, breitete einen Arm aus, gab sich den nötigen Schwung und rannte auf die Treppe zu.
Es kam ab jetzt darauf an, wer schneller war. Trotz des Vorsprungs sah es für Angie nicht gut aus …
***
Sie konnte nicht anders. Sie musste schreien.
Sie rannte die Treppe hinab.
Ihre kleinen Beine bewegten sich schnell. Sie sprang nicht nur, sie hüpfte auch, und sie hatte das Glück, dass sie immer wieder die Stufen traf.
Angie gab nicht auf.
Sie wollte ins Freie rennen. Sie musste nur die Tür erreichen und die Zeit haben, sie aufzuziehen.
Wieder schrie sie auf, gab sich Schwung und nahm die letzten drei Stufen auf einmal. Sie kam mit beiden Füßen gut auf und rutschte ein Stück weiter, schwankte etwas, fing sich aber wieder und lief auf die Tür zu.
Eine ekelhafte Wolke überschüttete sie. Es war ein widerlicher Geruch, aber den ignorierte sie und sah die Tür immer näher kommen. Gleich hatte sie es geschafft.
Aufreißen und …
Nein, so einfach war es nicht. Sie prallte gegen die Tür, weil sie noch zu viel Schwung drauf hatte. Dann erst hämmerte sie die Klinke nach unten, wollte die Tür aufziehen, aber da spürte sie die Pranke auf ihrer Schulter. Sie wurde von der Tür weggezerrt.
Und dann sah sie etwas, das nahezu unglaublich war. Sie selbst hatte die Tür nicht aufgeschoben, das hatten zwei andere Personen getan. Und die huschten in den Flur hinein und schauten sich blitzschnell um.
Plötzlich durchzuckte das Mädchen wieder so etwas wie eine Hoffnung …
***
Suko und ich hatten nicht damit gerechnet, dass die Tür so locker aufgehen würde. Aber dafür hatten nicht wir gesorgt, sondern das Mädchen namens Angie, das sich im Flur befand, aber nichts mehr unternehmen konnte, denn der Zombie war ebenfalls da.
Und er hatte sich die Kleine geschnappt, sie aber zum Glück nicht festgehalten, sondern einfach zur Seite geschleudert. Das war zwar brutal gewesen, aber das Kind war in Sicherheit, denn jetzt übernahmen Suko und ich die Initiative.
Suko
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