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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Forum Raglund und die Liga Freier Terraner an einem Strang zogen, zum erstenmal seit Jahrzehnten. Zwar war unser erster gemeinsamer Vorstoß ins Scarfaaru-System gegen die Tolkander ein Fehlschlag gewesen. Aber Ronald Tekeners Funkspruch über gute „Nachrichten von Camelot" ließ mich hoffen, daß Arfe Loidan ein Medikament gegen den Tangle-Scan entwickelt hatte.
    Eine technische Lösung gegen den Tangle-Scan wäre mir weitaus lieber gewesen. Aber Myles Kantor sah sich einfach außerstande, innerhalb eines vertretbaren Zeitraumes eine Neukonstruktion zu entwickeln. Und die Versuche, das GrIko-Netz, das zur Zeit der Schwarmkrise gegen die Verdummung geholfen hatte, entsprechend umzufunktionieren, waren kläglich gescheitert. Ein IQ-Dimmer auf medizinischer Basis war darum besser als gar nichts.
    Mir,standen als Oberbefehlshaber des „Unternehmens Humanidrom" am Point Survive über 5000 Raumschiffe zur Verfügung. 3000 Einheiten unter Cistolo Khans PAPERMOON hatte die LFT beigesteuert, 2000 Einheiten das Forum Raglund, darunter der Kugelraumer AVALON, Missions- und Diplomatenschiff des Forum Raglund, und der Quad-Diskus RAGLUND, das offizielle Flaggschiff der Raglunder mit einer bunten Palette von diplomatischen Vertretern verschiedener Völker.
    Wir von Camelot stellten die GILGAMESCH mit fünfzig Kreuzern zur Verfügung. Ein vielleicht etwas bescheiden anmutender Beitrag, aber die militärische Stärke war ohnehin nicht ausschlaggebend. Egal, welche Flottenstärke wir aufbringen würden, die Tolkander hätten uns sowieso in jedem Fall mit doppelter Stärke Paroli bieten können. Sie hatten bis dato bereits gut 300.000 Raumschiffe in der Milchstraße stationiert.
    Was sollte man gegen eine solche zahlenmäßige Übermacht schon ausrichten, noch dazu, wo der „Stotterantrieb" der Igelschiffe eine genaue Zielerfassung nach wie vor unmöglich machte?
    Unser Ziel konnte es daher gar nicht sein, einen militärischen Sieg zu erringen, sondern taktische Vorteile zu erarbeiten. Dazu gehörte es, mehr über Neezer, Gazkar, Alazar und die zuletzt aufgetauchten Eloundar, die den Status von „Heiligen" hatten, zu erfahren. Unser erster Angriff hatte auch nur dem Ziel gedient, Igelschiffe abzuschießen, Gefangene zu machen und vielleicht sogar Vivoc zu erbeuten.
    Das war jedoch fehlgeschlagen. Wir hatten Verluste zu beklagen. Unsere letzte Hoffnung war nun Arfe Loidans Medikament, das es ermöglichen sollte, den Tangle-Scan zu neutralisieren und ein Einsatzkommando ins Humanidrom zu schicken.
    Dort waren Vertreter aller Tolkander-Völker anzutreffen und Unmengen von Vivoc gelagert.
    Ronald Tekeners Ankündigung ließ hoffen, daß Arfe Loidans Experimente erfolgreich gewesen waren.
    Da ich den Verbündeten großartige Versprechungen bezüglich eines IQ-Dimmers gemacht hatte, kam die Xenomedizinerin gerade recht. Um das Gesicht zu wahren, mußte ich einen Erfolg vorweisen.
     
    *
     
    Als der Vesta-Kreuzer den Sammelpunkt Point Survive erreichte, ließ ich ihn zu, meinem ausgeklinkten GILGAMESCH-Modul RICO dirigieren und empfing Ronald Tekener und Arfe Loidan mit zweien ihrer Mitarbeiter an Bord.
    Die Ressortchefs, etwa die Kommandantstellvertreterin Gerine, Beibootkommandant Sassaron, der Wissenschaftliche Leiter Ambras, Ortungschefin Sevia und der Mediziner Karemus, alle Arkoniden wie ich, bat ich, an der Konferenz über das Kommunikationssystem teilzunehmen. Damit wollte ich vermeiden, daß wir einander in meinem Büro gegenseitig im Wege standen.
    „Hallo, Tek!" begrüßte ich den Smiler. Der Charakter dieses Treffens erlaubte kein persönlicheres Wiedersehen. Dabei hätte es jede Menge zu besprechen gegeben, nicht zuletzt das Verschwinden unserer drei Freunde, aber das ließ sich nachholen. „Du hast lange auf dich warten lassen, Tek."
    „Ich war leider verhindert - jemand hat mich für volle neun Monate aus dem Verkehr gezogen", versetzte der Terraner mit dem für ihn typischen, leicht spöttischen Lächeln. Es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie Tek „aus dem Verkehr gezogen" worden war - und von wem -, aber dafür war nicht der richtige Zeitpunkt. Auch Tek war das klar, und er fuhr fort: „Ich bin nur etwas eingerostet, darum brenne ich auf Bestätigung. Arfe hat mir von deinem Plan erzählt, das Humanidrom zu entern. Ich bin dabei."
    „Das hängt davon ab, was Arfe uns zu bieten hat", sagte ich zurückhaltend.
    Ich hatte noch keine Ahnung, was die Experimente der Xenomedizinerin für Ergebnisse

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