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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dabei nur unterstützende Funktion haben. Trotz aller medizinischer Einwände muß ich darum Atlans Forderung für eine zeitlich unbegrenzte Dimmerversorgung zustimmen."
    „Damit komme ich gleich zum zweiten Punkt meiner Bedenken", entgegnete Arfe Loidan. „Durch die künstliche Senkung der Intelligenz sind die Gedimmten in ihren Handlungen und ihrem Entscheidungsvermögen -und also auch in ihrer Individualität und Kreativität entscheidend eingeschränkt.
    Dazu kommen gesteigerte Aggressivität und eine völlig ausgeschaltete Libido. Ronald Tekener hat argumentiert, daß beide Einschränkungen bei einem Kampfeinsatz nur wünschenswert seien. Ich besitze jedoch Bilddokumente über einen Tekener nach nur zweimaliger Verabreichung des IQ-Dimmers, die das Gegenteil beweisen. Die gesteigerte Aggressivität durch den IQ-Dimmer richtet sich nämlich nicht ausschließlich gegen den Feind, sondern auch gegen die eigenen Leute. Gibst du mir recht, Tek, daß diese negativen Auswirkungen einen Einsatz aufs höchste gefährden könnten?"
    „Nein", antwortete Tek ohne Zögern. „Es ist nicht fair, diesen Schnelltest als Gegenargument zu verwenden. Der ist für den Ernstfall irrelevant. Ich denke, daß, wenn man die Pikosyns der begleitenden Modula mit einer Art ‘Ammen’-Programm versieht, dies mögliche Entgleisungen innerhalb der Einsatztruppe verhindert. Abgesehen davon möchte ich in diesen Einsatz nur ausgesuchte Leute mitnehmen."
    Ich warf Tek einen erstaunten Blick zu, aber der ignorierte das. Ich wunderte mich nämlich darüber, daß der Smiler sich wie selbstverständlich als Einsatzleiter eines solchen Unternehmens hinstellte. Nicht, daß ich etwas dagegen hätte. Einen besseren Mann wie ihn konnte ich mir für diese Aufgabe gar nicht vorstellen, aber man sollte das zuvor wenigstens klären.
    „Ausgesuchte Freiwillige", präzisierte Gerine. „Für einen solch gefährlichen Einsatz - und unter diesen geistigen Einschränkungen - sollte man nur Leute nehmen, die bereit sind, das zu erwartende Risiko auf sich zu nehmen."
    „Das ist wohl klar", sagte ich abschließend zu diesem Thema.
    Aber mein Extrasinn hatte, wie so oft in solchen Fällen, einen weiteren Einwand: Du glaubst doch nicht, daß du dir die Freiwilligen wirklich aussuchen kannst, Atlan. Die Vertreter des Forum Raglund werden, mit Recht, darauf bestehen, an einem solchen Einsatz teilzuhaben. Und ob deren Kandidaten sich ganz freiwillig melden werden, ist äußerst zweifelhaft.
    Wie meist, sollte mein Extrasinn auch in diesem Fall recht behalten. Aber zumindest fürs erste war dieser Punkt abgehakt.
    „Was ist mit deinem dritten Einwand, Arfe?" fragte ich die Xenomedizinerin, um die leidige Diskussion zu einem Ende zu bringen.
    Für mich war ohnehin klar, daß wir diesen Einsatz wagen mußten, um endlich mal etwas gegen die Tolkander in die Hände zu bekommen.
    „Meine ärgsten Bedenken habe ich wegen der nicht genau abzuschätzenden möglichen Nebenwirkungen" sagte Arfe Loidan. „Das klingt nach einem Eingeständnis eines totalen Mißerfolges. Aber in der kurzen Zeit war einfach nicht mehr zu erreichen. Ich habe nur wenige Tests mit Personen durchführen können, und diese nur jeweils für kürzere Zeitspannen, so daß ich über Spätfolgen keine schlüssigen Aussagen machen kann. Aber zu den bereits aufgeführten Nebenwirkungen kommen noch weitere hinzu."
    Sie machte wieder eine Pause, um das Kommende besser zur Geltung zu bringen.
    „Es wurden an den Probanden Herzrhythmusstörungen festgestellt. Ihre Sehfähigkeit sinkt auf beängstigende Werte. Es wurden auch zeitweise Lähmungserscheinungen an den Nervenbahnen festgestellt.
    Und alle diese negativen Auswirkungen nehmen progressiv zu, je länger der IQ-Dimmer verabreicht wird.
    Nicht zuletzt gibt es auch noch die Senkung der Intelligenz. Könnte ich garantieren, daß sich der Intelligenzquotient bei 70 oder leicht darunter einpendelt, dann wäre ein Großteil meiner Bedenken ausgeräumt.
    Doch eine solche Garantie kann ich nicht geben. Ich habe einen Ertruser, dessen psychosomatischen Zustand ich für überaus stabil hielt, für länger als 72 Stunden getestet. Nach der dreizehnten Spritze fiel sein IQ in einer steilen Kurve in den Keller. Seine geistige Kapazität war danach im Bereich >schwachsinnig< angesiedelt. Ich habe danach sofort abgebrochen, um ihn nicht für immer zu verlieren. Und ein getesteter Blue hatte bereits nach der zehnten Spritze solche Sprächstörungen, daß er sich

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