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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlug auf dem Boden auf.
    Agnes und die anderen hatten den Schutz einer Umgrenzungsmauer erreicht. Von dort sah die Terranerin, wie vier Gazkar mit entsicherten Waffen zu dem abgestürzten Simple Mind liefen.
    Carrae lag rücklings und mit ausgebreiteten Armen auf dem Boden. Er wehrte sich nicht, als die Gazkar ihn erreichten.
    „Rett’mich!" bat er sehnsüchtig. „Ergeb’michrett’mich!"
    Die Gazkar berieten sich. Dann beugten sich zwei über ihn und hantierten an ihm herum. Kurz darauf hielt einer von ihnen Carraes SERUN wie eine Trophäe hoch. Das letzte Bild, das Agnes Figor über die Aufnahmeoptik von Carraes SERUN sah, war, daß der Arkonide mit ausgebreiteten Armen im Gras lag, einen dümmlichen aber seligen Ausdruck im Gesicht.
    Er formte mit den Lippen lautlos das Wort „Gerettet!"
    „Ist er jetzt einer von ihnen?" fragte Agnes.
    „Noch nicht", antwortete der SERUN. „Erst wenn die Wirkung des IQDimmers nachläßt, werden die Tolkander ihn als Bund akzeptieren. Das kann bereits in einer halben Stunde der Fall sein."
    „Keine Chance, ihm zu helfen", sagte Agnes Figor resigniert.
     
    *
     
    Die vier verbliebenen Simple Minds hatten sich etwa eineinhalb Kilometer von dem großen Platz entfernt, als sie zu einem Gebäude mit einem minarettähnlichen Turm kamen. Agnes Figor wollte daran vorbei; als sie aber um die nächste Ecke bog, versperrte eine Mauer aus zuckender Vivoc den Weg.
    Aus dieser lebenden Wand sich windender Würmer ragten gelegentlich Körperteile von Hangayern hervor. Von manchen waren nur die Arme oder Beine zu sehen. Aber auch einige Köpfe ragten aus der Masse der VivocLeiber. Im Hintergrund fuchtelten Alazar mit ihren Stäben durch die Luft, piekten gelegentlich einen Hangayer.
    Und dann entdecke Agnes Figor den Ertruser, und der SERUN speicherte das Bild in allen Details. Der Ertruser stand aufrecht, sein Oberkörper ragte halb aus der Vivoc-Masse hervor. Er ließ sich von den wogenden Körpern tragen. Viele der Würmer regten sich nicht mehr. Sie trieben wie tot mit den anderen mit.
    Um den Hals des Ertrusers mit dem grünen Sichelkamm hatte sich eine Larve geschlungen. Die Haut der Vivoc war verhärtet. Sie bekam bereits Risse. Der SERUN filterte das dabei entstehende Geräusch heraus.
    Als die Haut der verhärteten Vivoc platzte, klang es, als würde man Pergament zerreißen. Durch die beim Platzen entstandene Öffnung war zu erkennen, daß sich dahinter etwas schlängelnd zuckte.
    Neues Leben war aus der Vivoc entstanden ...
    „Was schlüpft da aus?" fragte sich Agnes.
    Sie wandte sich von dem unheimlichen Geschehen ab und blickte zu dem Turm, der sich hinter der Abgrenzungsmauer erhob. Sie sah das Tor und hielt darauf zu.
    „Es geht nicht weiter", sagte sie dabei, wie um einen Lagebericht zu geben. „Wir machen halt. Eine Atempause. Beobachten das Geschehen vom Turm aus."
    Agnes führte die Simple Minds durch das Tor in einen Innenhof und durch diesen zu dem Turm, der sich wie ein Minarett hundert Meter hoch erhob. Im Innern des Turms gab es keine Treppe, nur einen Antigravschacht. Dieser war jedoch nicht mehr in Betrieb.
    Die Terranerin ließ den Simple Minds den Vortritt und beobachtete, wie sie den Schacht mittels der Antigravs ihrer SERUNS in die Höhe schwebten. Sie betrachtete Ronald Tekener, der vor ihr im Schacht hochglitt. Er hing wie leblos in seinem SERUN.
    „Ist er tot?" fragte sie.
    „Nein", antwortete Tekeners SERUN. „Er wird auch nicht sterben. Seine Körperfunktionen sind völlig intakt."
    „Und sein Gehirn?"
    „Verminderte Aktivität", antwortete der SERUN. „Soll ich eine detaillierte Diagnose erstellen?"
    „Geschenkt. Würd’s doch nicht kapieren. Was ich seh’, reicht."
    Agnes Figor schwebte hinter Ronald Tekener den Schacht hoch. Sie kam auf eine Plattform mit einem Durchmesser von etwa acht Metern, von der aus man einen grandiosen Ausblick über Lokvorth-Therm hatte.
    Der SERUN machte sie auf ein Gebäude in sechs Kilometern Entfernung aufmerksam und erklärte, daß sich dort der Hypersender befand, zu dem immer noch eine Verbindung bestand. Er fügte hinzu, daß auch noch der Kontakt mit dem Satelliten im Orbit intakt war.
    Während Ronald Tekener völlig apathisch mit dem Rücken gegen die Außenwand des Antigravschachtes hockte, lief Torük Galayz im Kreise um diesen herum. Dabei plapperte er unverständliches Zeug vor sich hin.
    Nurmir-Trenk wandte sich an Agnes.
    „Der verrückt mi’", beschwerte sich der Topsider. „Still ihn

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