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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verursachten Effekt handeln. Oder aber es war ein von den Tolkandern verursachtes Energiefeld. Es wirkte nicht übermächtig groß, ich schätzte, daß es nicht mehr als vier oder fünf Meter Durchmesser hatte.
    Aber ich konnte mit meiner Schätzung weit daneben liegen, denn selbst mir als Laien war klar, daß diese Szene über eine große Entfernung, mit starker Vergrößerung und verschiedenen Filtern aufgenommen worden war. Ein Vergrößerungsfaktor von dreißigmal oder mehr war gut möglich. Da konnten sich die Dimensionen schon ganz schön verzerren.
    „Tut mir leid, ich kann überhaupt nichts erkennen", sagte Sirkamus. „Besser, wir lassen’s raus."
    „Moment, nicht ausschalten", verlangte ich.
    Wenn einer der Simple Minds von seinem SERUN eine Szene unter solchen Bedingungen aufnehmen ließ, oder der SERUN dies selbständig tat, dann mußte sie für bedeutungsvoll gehalten worden sein.
    „Ich möchte mir das zu Ende ansehen", fügte ich hinzu.
    Sirkamus murmelte etwas, das nicht gerade nach Begeisterung klang, aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Ich konzentrierte mich auf die dargestellte Szenerie.
    Das Bild hatte etwas an Schärfe gewonnen, so daß das Gewimmel in der unteren Hälfte nun eindeutig als Vivoc zu erkennen war. Dazwischen geisterten verschiedengestaltige Schemen herum. Sie wirkten behäbig und müde. Es konnte sich dabei nur um Galaktiker handeln oder eben Mitglieder von Hangay-Völkern; davon gab es in Lokvorth noch viele.
    Die Leuchterscheinung war erloschen. Dafür war nun ein einzelnes Wesen zu sehen, das über der Vivoc schwebte. Es war weder ein Neezer noch ein Gazkar oder Alazar. Das war trotz mangelnder Einzelheiten deutlich zu erkennen. Denn dieses Wesen hatte eine annähernd birnenförmige Gestalt und war von querlaufenden Ringwülsten umhüllt. Und es waren nur zwei Arme und zwei Beine zu sehen. Die Beine waren kurz und dick und endeten in plumpen Stiefeln. Die rudernden, wild gestikulierenden Arme dagegen reichten bis zu den Beinansätzen hinunter und endeten in einer Art Schwimmflossen.
    Das Bild wurde schärfer, so daß ich Einzelheiten des Kopfes erkennen konnte.
    Dieser stand in rechtem Winkel vom dicken, ebenfalls in Ringwülste, die wohl von einem Schutzanzug stammten, gebundenen Hals ab. Er verdickte und verbreiterte sich nach vorne und war am Ende flach. Wenn ich dem Wesen nicht mehr als zwei Meter Körpergröße gab, dann hatte der Kopf am vorderen Ende eine Dicke von bestimmt 50 und eine Breite von 30 Zentimetern. Er hatte einen ovalen Querschnitt.
    Das vordere Kopfende bestand aus einem Organ, das sich in unregelmäßiger Folge öffnete und schloß.
    Es mochte sich dabei um ein riesiges Sprechorgan handeln, mit Muskelsträngen, die dauernd in Bewegung waren. Ein disharmonisch klingendes Trompetengeräusch schien mir Recht zu geben, daß dieses Wesen eine Ansprache hielt. Die Mißtöne jedenfalls liefen synchron mit den Muskelbewegungen des riesigen „Mundes".
    Seitlich des Kopfes wölbten sich menschenfaustgroße Facettenaugen. Aber einbesonderes Merkmal war ein Sichelkamm, der den Kopf zierte. Er war sechs- bis siebenmal versteift und stand die meiste Zeit senkrecht vom Kopf ab. Nur einmal, als das Wesen keine Trompetengeräusche von sich gab und auch seine Haltung wirkte, als lege es eine bedeutungsvolle Schweigepause ein, wurde der Sichelkamm schlaff und fiel in sich zusammen.
    In dieser Phase wurde die Szene ausgeblendet.
    „Das ist alles", sagte Sirkamus. „Wir sind jetzt ebenfalls fertig. Willst du dir das Endprodukt ansehen?"
    „Ja, das möchte ich", sagte ich nachdenklich.
    Ich war überzeugt davon, daß ich zum erstenmal einen der Eloundar gesehen hatte, die sich bisher nur durch ihre Energiesphären sichtgeschützt gezeigt hatten. Das war schon eine Aufnahme wert, auch unter so ungünstigen Bedingungen, die eine verminderte Qualität verursachten.
    Es hätte mich interessiert, was die Aufgabe des Eloundars bei dieser Versammlung war und was die Trompetengeräusche für eine Bedeutung hatten.
    „Bitte versucht die Trompetengeräusche herauszufiltern", trug ich den beiden Technikern auf. „Wenn es sich dabei um die Sprache der Tolkander handelt, möchte ich eine Übersetzung davon haben. Doch das hat Zeit bis später. Zuerst möchte ich mir die komplette Sendung der Simple Minds ansehen."
     
    5.
     
    Agnes Figor hatte die Hand gehoben, um den anderen Einhalt zu gebieten.
    Die Simple Minds verhielten sich daraufhin überraschend ruhig. Selbst

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