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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Schlepptau war es ganz anders.
    Zu Fuß kam er mit ihnen bestimmt nicht weit. Was er brauchte, war also ein Gleiter, auf den er sie laden konnte.
    Die Frau reagierte noch, wenn er sie ansprach, auch wenn sie immer noch keine klaren Antworten gab.
    Tekener dagegen ...
    Besser, dachte der Karaponide, wäre er tot!
    Er haßte Tekener aus voller Seele, aber er sah in ihm andererseits auch einen Gegner, der als solcher Respekt verdiente, solange er lebte. Ein tapferer Feind war ihm lieber als ein schleimiger Freund.
    „Verstehst du mich?" fragte er ihn.
    Der Mann mit den Lashat-Narben im Gesicht blickte durch ihn hindurch.
    „Und du?" fragte der Kartanin die Frau. „Du hörst mich?"
    Sie hatte den Helm ihres SERUNS geöffnet und nickte. Dabei sah sie ihn an wie ein Kind, das von einem Erwachsenen hören wollte, was es zu tun hatte. Agnes Figor machte auf Ten-No-Thau nicht den Eindruck, daß sie verdummt sei in dem Sinne, daß sie nicht wisse, was mit ihr geschehen war.
    Sie wußte es wahrscheinlich, aber konnte nichts dagegen tun. Die Terranerin war unfähig, Entscheidungen zu treffen und brauchte die Leine, mit der sie geführt wurde.
    „Du verstehst mich auch? Du begreifst, was ich dir sage?"
    „Zum Teil", bestätigte sie langsam.
    „Dann hör gut zu. Du und er", er deutete auf Tekener, „ihr bleibt hier in diesem Keller, bis ich zurückkomme. Ich werde jetzt versuchen, ein Fahrzeug für uns zu organisieren."
    War da ein Funken von Hoffnung in ihrem Blick, als sie bejahte?
    „Was ist mit dir?" fragte der Kartanin. „Was hast du noch?"
    „Du hast mit Atlan gesprochen", sagte sie. Jedes Wort schien ihr Mühe zu bereiten. „Er holt uns ab?
    Alles wird gut?"
    „Wenn du tust, was ich sage - ja", antwortete er. „Ich breche jetzt auf. Rührt euch nicht von der Stelle!
    Wenn Tolkander kommen, verbergt euch, aber lauft nicht hinaus."
    „Ich ... ich verstehe", sagte die Frau.
    Ten-No-Thau musterte sie noch einmal prüfend. Für eine Terranerin war sie ungewöhnlich stark gebaut, wie eine Schwerathletin. Vielleicht half ihr die gute Konstitution besser gegen die Droge, als es bei den anderen der Fall gewesen war.
    Dann drehte er sich auf dem Stiefelabsatz um und schlich auf leisen Sohlen aus dem Gebäude.
    In den Hauseingang geduckt, sah er sich auf der Straße um. Sie war noch leer.
    Der Karaponide kannte sich in dieser Gegend aus. Halb Lokvorth-Therm kannte er wie seine Westentasche. Er wußte um die stillen Schleichwege, die relativ sicher waren, und um die Stellen, wo sich die Vivoc ballte und wie ein Magnet Tolkander und Lokvorther anzog.
    Und er wußte auch, wo er Gleiter finden konnte.
    Es gab mehrere in Frage kommende Stellen, ganz abgesehen von den herrenlos herumstehenden Halbwracks. Am vielversprechendsten erschien ihm ein .öffentlicher Fahrzeugpark, wo sich Diplomaten und Besucher sowohl Gleiter als auch Wagen hatten mieten können. Jetzt dürfte er verlassen sein. In dem allgemeinen Chaos brauchte niemand mehr einen beweglichen Untersatz. Alle waren sie bei den Tolkandern.
    Wer sich noch kein Fahrzeug abgeholt hatte, der brauchte jetzt keines mehr. Die Frage war also nur, wie groß der Andrang gewesen war, als das Locken begann, und ob Ten-No-Thau noch etwas Passendes für sich und die beiden Terraner fand.
    Auf dem Weg hierher hatte er mehrere abgestürzte Gleiter gesehen. In ihrem Wahn, schnellstens dem Lockruf zu folgen, hatten die Lokvorther sich genommen, was fliegen oder schweben konnte, obwohl sie nicht mehr in der Lage waren, es vernünftig zu bedienen.
    Der ehemalige Bandenchef setzte sich in Bewegung.
    Es war früher Abend, noch hell genug. Ten-No-Thau blieb in die Schatten der Hauswände gedrückt.
    Vor jedem Eingang hielt er an und lauschte. Wieso war auf einmal alles so ruhig? Wo waren die Patrouillen geblieben?
    Bis zu seinem Ziel hatte er drei breite Straßen zu überwinden - tiefe Schluchten zwischen hohen Gebäuden, die in der Höhe durch Hochstraßen und Transportröhren verbunden waren.
    Der Karaponide erreichte die erste Kreuzung. Plötzlich hörte er von ferne eine Stimme. Sie mußte von einem starken Lautsprecher stammen, dort wo sich alles drängte - vielleicht sogar vom Raumhafen.
    Dort gab jemand Anweisungen, und zwar offensichtlich an eine größere Menge. Er verstand einige Wortfetzen, als der Wind sich drehte und die Stimme für einen Moment lauter wurde.
    Ja, das war die Sprache der Tolkander. Vielleicht redete einer der Eloundar zu den anderen. Das Gefühl, daß etwas

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