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1832 - Flucht von Lokvorth

Titel: 1832 - Flucht von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unheimliches im Gange war, wurde stärker. Dazu paßte auch die Stille hier in diesem Bezirk, wo es noch vor einer Stunde von Tolkandern gewimmelt hatte.
    Ten-No-Thau unterdrückte den Wunsch, die Richtung zu wechseln und sich an den Raumhafen heranzuschleichen. Die Neugier war quälend, aber es, stand zuviel auf dem Spiel.
    Unangefochten überquerte der Kartanin die breite Straße. Keinen Augenblick zu früh fand er eine neue Deckung zwischen zwei Häuserblöcken.
    Auf der anderen Seite seines Weges begann ein kleiner Park. Er war verwildert, niemand kümmerte sich jetzt noch darum. Zwei abgestürzte Gleiter, offenbar zusammengeprallt, lagen ineinander verkeilt als aufgerissene Wracks zwischen Bäumen.
    Und aus dem Park kamen drei bewaffnete Gazkar und ein Alazar.
    Ten-No-Thau fauchte leise und drückte sich tiefer in sein Versteck.
     
    *
     
    Die Gazkar sahen aus wie aufrecht gehende Käfer von bis zu gut anderthalb Metern Körpergröße. In beiden Händen des unteren Armpaars hielten sie Strahler. Ten-No-Thau sah, wie sie lauernd ihre Köpfe mit den großen rötlichen Facettenaugen drehten, bevor sie die Straße überquerten. Für einige Momente sah es so aus, als kämen sie genau auf sein Versteck zu.
    Dann schwenkten sie ab und marschierten zur Kreuzung. Ihre Chitinpanzer schillerten in einem satten Blau. Wie alle ihrer Art trugen sie keine Bekleidung, sondern nur Gürtel, die kreuz und quer um den Körper geschlungen waren und ihre Ausrüstung beherbergten.
    Das einzige individuelle Unterscheidungsmerkmal dieser Wesen war, soweit der Kartanin bisher wußte, das Muster auf ihrem Rücken. Sicher besaßen sie auch Namen, doch er hatte noch nie belauschen können, wie sie sich damit anredeten.
    Bei einem der Alazar war ihm das einmal gelungen - vor Tagen, als er sich an eines der Zentren herangeschlichen und beobachtet hatte, was sie mit den wehrlosen Lokvorthern und den Kansahariyya-Diplomaten anstellten, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten.
    Die Namen der Alazar waren so merkwürdig wie die Fremden an sich. Sie’ bestanden offenbar aus mehreren Teilen und waren kaum zu behalten. Von allen Invasoren waren ihm die Pflanzenartigen die unheimlichsten. Mit ihren fast zweieinhalb Metern Größe überragten sie ihn um zwei bis drei Häupter, und die Köpfe der Fremden erinnerten ihn an die von terranischen Pferden.
    Er hatte schon mit einigen Dutzend dieser neugezüchteten Tiere gehandelt und dafür Phantasiepreise erhalten. In gewissen Hangay-Kreisen galt reiten als chic. Und diese Kreise hatten das Geld besessen, für das er ihnen beschafft hatte, was sie nur wollten.
    Die Köpfe der Alazar waren einen Meter lang, von einem Kranz dicker grüner Wurmfortsätze umrahmt und meist eng an den ebenfalls grünen Körper gepreßt.
    Diese Wesen waren so häßlich!
    Auch sie besaßen zwei Armpaare am oberen Korpus, der dicker war als der untere Teil. Insgesamt sahen sie wie dicke Röhren aus, die sich bewegten. Sie liefen auf mehreren wurmähnlichen Bodengliedmaßen.
    Der Oberkörper eines Alaza steckte anscheinend in einem künstlichen Panzer, während der Rest von einem Exoskelett bedeckt war. Meistens trugen die Häßlichen einen langen Stab bei sich. Nur die Götter wußten, was sie damit alles anfangen konnten. Doch der Kartanin hatte gesehen, wie sie ihre Gefangenen damit berührten und etwas auslösten.
    Ten-No-Thaus Hand lag auf dem kleinen, aber sehr leistungsfähigen Kombistrahler unter der Jacke. Er war ihm geblieben, während seine Granaten aufgebraucht waren.
    Er hätte keinerlei Skrupel gehabt, sofort zu schießen, wenn sich einer der vier nach ihm umgedreht hätte.
    Schneller als sie war er allemal.
    Doch sie gingen weiter zur Kreuzung und dort um die Ecke. Sie gingen in die Richtung, aus der die Lautsprecherstimme zu hören gewesen war.
    Wie magnetisch angelockt!
    Noch einmal mußte der Karaponide dagegen kämpfen, ihnen einfach zu folgen und nachzusehen, was in der Stadt vorging.
    Zwei Raumschiffe erschienen als helle Sphären am Himmel und setzten zur Landung an. Es geschah fast geräuschlos. Sie verschwanden hinter den Hochhäusern und aus seinem Blick. Allerdings hatte er noch sehen können, daß es sich um Ellipsenraumer der Eloundar handelte.
    Er fluchte und schlich weiter.
    Als er nach einer halben Stunde die Gleiterzentrale erreichte, hatte er den ganzen Weg über keinen weiteren Fremden mehr gesehen.
    Sie sind alle dort! dachte er wütend. Etwas Neues geschieht, etwas Wichtiges,

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