Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nichts.
    Es vergingen vielleicht zehn oder mehr Sekunden, da meldete sich unser Freund wieder.
    »Da ist jemand.« Stephan lachte. »Da kommt jemand auf uns zu. Ich habe ihn deutlich gesehen.«
    »Erkennst du ihn?«
    »Nein, John, noch nicht. Ich weiß auch nicht, ob wir es mit einem normalen Menschen zu tun haben oder mit …« Er verstummte mitten im Satz. »Verdammt, das ist er.«
    »Wer?«, fragte Suko.
    Kowalski lachte auf. »Das ist er. Das ist Joseph, mein Verbündeter. Ich habe euch doch von ihm erzählt, und jetzt ist er da. Das ist gut.« Stephan sprach aufgeregt und sehr schnell. »Der kann uns helfen. Der wird wissen, was hier abgelaufen ist. Davon bin ich überzeugt.«
    »Und weiter?«, fragte Suko.
    »Ich gehe zu ihm.«
    »Okay, tu das.«
    »Bleibt ihr noch etwas zurück?«
    Wir versprachen es.
    Unser Freund Kowalski war plötzlich in seinem Element. Endlich konnte er etwas bewegen, denn dieser Joseph gehörte zu denjenigen, die schon die Wahrheit kannten …
    ***
    Ob Joseph ihn entdeckt hatte, wusste Stephan nicht. Jedenfalls hatte er nichts dergleichen festgestellt, und er wollte auch nicht nach ihm rufen oder sich durch wilde Bewegungen auf sich aufmerksam machen.
    Joseph bewegte sich weiterhin in eine bestimmte Richtung.
    Stephan ging jetzt langsamer. Er wollte nichts überstürzen, und er wollte auch nicht, dass man ihn zu früh sah.
    Beide Männer gingen aufeinander zu. Der Mönch sorgte dafür, dass er sich immer in Deckung befand. Er wollte überraschend vor dem anderen erscheinen.
    Und noch etwas fiel ihm an Joseph auf. Es war dessen Gang. Er bewegte sich nicht nur leicht schaukelnd, sondern auch manchmal steif voran. Das war schon seltsam.
    Kowalski machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Er ging jetzt aufs Ganze.
    Zwei Schritte nach links sorgten dafür, dass er seine Deckung verlassen konnte.
    Jetzt war er sichtbar.
    Und er wurde auch gesehen.
    Joseph ging noch einen Schritt weiter, dann blieb er stehen, breitete die Arme aus und brachte sie wieder zusammen. Er tat sonst nichts und schaute nur nach vorn.
    Stephan ging noch zwei Schritte. Dann blieb er stehen und konzentrierte sich auf die Gestalt vor ihm.
    Das war Joseph. Daran gab es keinen Zweifel. Er sah so aus, wie er eben aussah. Kein Zweifel – oder?
    War er das wirklich?
    Plötzlich kamen Stephan Zweifel. Er wusste nicht, was er noch denken sollte. Er hatte ihn gesehen, er stand vor ihm, es war Joseph …
    Aber da gab es noch eine andere Seite, und die war nicht zu übersehen. Eigentlich hätte er längst auf seinen Bekannten zulaufen müssen, doch das tat er nicht. Er blieb stehen, er starrte nach vorn.
    Dabei tat er nichts.
    Er stierte nur.
    Und allmählich wuchs in Stephan die Besorgnis, dass mit Joseph etwas nicht stimmte. Er hatte sich stark verändert. So reagierte man nicht.
    »He …«
    Joseph rührte sich nicht.
    »Du weißt doch, wer ich bin – oder?«
    Joseph nickte.
    »Na, super. Dann können wir es gemeinsam schaffen. Ich werde jetzt zu dir kommen und dann reden wir. Abgemacht?«
    Wieder erfolgte das Nicken.
    So richtig beruhigt war Stephan nicht. Aber er sah auch keine andere Möglichkeit. Diesem Joseph war etwas dazwischen gekommen, an dem er zu leiden hatte.
    Es dauerte nicht lange, da blieb Kowalski vor dem anderen stehen. Er nickte ihm zu.
    »So, jetzt sind wir unter uns. Jetzt kannst du reden.«
    Joseph nickte.
    »Was ist mit dir passiert? Du bist doch nicht mehr normal. So kenne ich dich nicht.«
    »Vera …«
    Stephan hatte den Frauennamen noch nie gehört, zumindest nicht in diesem Zusammenhang, aber das war nicht alles, was ihn verwunderte. Es ging auch um das Aussehen des Mannes. Da war keine normale Gesichtsfarbe mehr zu sehen. Er sah sehr bleich aus, und auch die Lippen waren so blass geworden, dass man sie kaum sah.
    »Wer ist Vera?«, fragte Stephan.
    »Meine Tochter.«
    »Was? Du hast eine Tochter?«
    »Ja, aber jetzt nicht mehr.«
    Kowalski war überrascht. »Bitte, wie soll ich das denn verstehen?«
    Josephs Augen wurden groß. »Sie ist kein Mensch mehr. Sie – sie – ist eine Vampirin. Eine, die Blut saugt. Eine, die sich von Menschenblut ernährt. So ist das.«
    Mit dieser Antwort hatte Stephan nicht gerechnet. »He, woher weißt du das?«
    »Weil sie hier war und ist. Und ich ihretwegen hergekommen bin. So ist es.«
    »Dann hast du sie also gefunden?«
    »Ja.« Joseph nickte wieder. »Ich habe sie gefunden, und das habe ich auch gewollt. Ich habe nach ihr gesucht, und dann musste ich

Weitere Kostenlose Bücher