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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn.
    Er empfand die Personen in seinem Rücken, die er nicht sehen konnte, als Bedrohung.
    Einen Augenblick lang überlegte er, ob er die Adlaten um Hilfe im Kampf gegen Rhodan und Bull bitten sollte.
    Dann aber sagte Gothamdar: „Foremon! Ich frage dich noch einmal: Wie kommst du an dieses Schiff?"
    „Ich habe es mir genommen, um zwei Verbrecher zu jagen", antwortete er tonlos. „Sie haben den vierten Boten von Thoregon getötet."
    „Wir wissen nicht, wer das sein soll, der vierte Bote. Es ist auch ohne Bedeutung. Dieses Schiff steht dir nicht zu. Du mußt es sofort zurückgeben."
    „Das kann ich nicht", erwiderte der Wächter automatisch. „Nicht solange die Mörder am Leben sind."
    „In dem Fall müssen wir dich zwingen."
    „Zwingen?" wiederholte Foremon verblüfft. „Wie das?"
    „Durch körperliche Gewalt", erklärte Gothamdar.
    Die acht Adlaten rückten gleichzeitig gegen ihn vor. Foremon fand nicht die Kraft, auch nur einen einzigen Schritt zu seiner Verteidigung zu tun. Ein halbes Dutzend Arme packten ihn. Bevor er begreifen konnte, was geschah, fand er sich in Richtung auf die zwölf Gebäude gezerrt.
    Die gelandete PEGOOM blieb innerhalb weniger Minuten weit zurück.
    „Laßt das bleiben! Ihr wißt nicht, was ihr anrichtet!"
    Keine Antwort.
    „Das Leben eines Galornen steht auf dem Spiel!"
    Damit war natürlich Ce Rhioton gemeint, der zweite Bote von Thoregon, in dem er das nächste Ziel der beiden Mörder vermutete. Aber die Adlaten gaben durch nichts zu erkennen, daß sie Foremons Worten Glauben schenkten.
    Seine ganze Sorge galt Rhodan und Bull. Was sollte er unternehmen, wenn sie gerade jetzt den Hafen erreichten?
    Er tröstete sich mit dem Gedanken, daß ein Fußmarsch seine Zeit brauchte. Sie waren bewundernswert fähig, aber sie waren keine Zauberer.
    Foremon glaubte, daß er nur mit den Adlaten reden mußte, daß es lediglich darauf ankam, ihnen die Bedrohung für Thoregon transparent zu machen. Dann konnten sie nicht anders, als sich auf seine Seite zu stellen.
    Der Rand des Raumhafens war einen halben Kilometer entfernt. Sie steuerten den Fußweg an, der zu den zwölf Gebäuden führte. Foremon erhielt keine Antwort mehr auf seine Fragen, also beschränkte er sich darauf, wortlos zwischen seinen Artgenossen herzugehen.
    Am Himmel sank die gelbe Sonne von Tasch-Term langsam nieder. Ihr Strahlenspektrum unterschied sich nicht sehr vom Galornenstern, so daß er die Energie für seine organischen Akkumulatoren benutzen konnte.
    Ein paar Stunden noch, dann brach die Nacht herein. Bis dahin plante er wieder frei zu sein.
    Mit Unruhe erfüllte ihn lediglich die Befürchtung, daß er zum Gespräch vielleicht keine Gelegenheit mehr erhielt. In diesem Fall nützten alle Argumente nichts.
    Ein Lastengleiter der Tasch-Ter-Man rauschte über ihre Köpfe hinweg. Foremon erkannte auf der vorderen Bank drei der lebendigen Baumstümpfe, aber keine Terraner oder Zentrifaal.
    Am Rand des Raumhafens endete die Stille wie abgeschnitten. Millionen von Geräuschen aus dem Morast erreichten sein feines Gehör, und der Wächter schaute voller Abscheu auf die nichtmineralische, in jeder Sekunde sich verschiebende Landschaft.
    Der Fußweg führte mitten durch den Sumpf. Sie marschierten streng hintereinander über den schmalen gepflasterten Steg. Foremon fiel auf, daß es keine Beleuchtung gab, der Steg im Dunkeln also nur unter erheblichem Risiko benutzt werden konnte.
    Auf einer steinernen, am Rand von getrocknetem Morast umkrusteten Plattform standen die zwölf flachen Gebäude.
    „Sind wir da?" fragte er.
    „Sei still!"
    Die Häuser bildeten einen unregelmäßigen Pulk. Sie waren alle viereckig. Fenster im Großformat durchschnitten die weißen Mauern, eingefaßt von nicht gerahmten Fensterscheiben. Ins Innere zu spähen, das erwies sich jedoch als unmöglich, weil das glasähnliche Material die Sonne spiegelte.
    Die Türen waren lediglich Öffnungen und konnten nicht geschlossen werden. Foremon erhaschte einen Blick auf klotzartige, steinerne Möbel. Sekundenlang schimmerten technische Anlagen von unbekannter Funktion in seinem Sichtfeld. Viel konnte es allerdings nicht sein, weil auf so geringer Fläche nur wenig Gerät unterzubringen war.
    Foremon nahm an, daß die Adlaten in den Häusern wohnten und dort arbeiteten.
    Eines der zwölf Gebäude unterschied sich von den anderen - und auf dieses Gebäude steuerten sie zu.
    Es hatte keine Fenster, und die Tür schien aus massivem Stein zu bestehen.

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