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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzer Zeit bereitete ihm seine Greifhand Sorge. Das Schmerzsignal konnte er ignorieren - was aber, wenn an dieser Stelle das Exoskelett aufbrach? Ohne Sonne und ohne Mineralstoffzufuhr hatte er keine Chance, eine solche Verletzung zu überstehen, selbst wenn sie nur sehr klein ausfiel.
    Er hätte niemals die Ebene aus Basalt verlassen sollen. Dann säße er heute noch in der Landschaft, die sein Zuhause war, in der er morphen konnte und in der er jedes Molekül beherrschte.
    „Nein!" sagte er in die Stille. „Ich habe meine Entscheidung getroffen."
    Foremon warf die Speiche hin und suchte nach dem Kanister, den er eben noch in der Hand gehalten hatte. Das Behältnis bestand aus Plastik und hatte einen Griff. Für seine Zwecke war das ideal.
    Er setzte die Speiche in die ausgehobelte Lücke zurück, fixierte mit der linken Hand, griff mit der Rechten den Kanister. Wie einen Hammer ließ er den Kanister auf die Speiche sausen. Auf diese Weise übte er eine hohe mechanische Gewalt aus, wie sie mit bloßen Händen nicht zu erzielen gewesen wäre.
    Die Speiche wurde weiter in den Stein getrieben.
    Er hatte ein seltsames Gefühl, als das geschah. Irgend etwas in seinem Geist schien den Schlag zu spüren. Eigentlich war das eine unmögliche Sache.
    Foremon führte den zweiten Schlag, diesmal schon sicherer. Erneut splitterte ein Stückchen Stein zur Seite.
    Das Material, das er bearbeitete, besaß auffällig elastische Eigenschaften, was den Vorteil hatte, daß die hämmernden Geräusche nicht weit dringen konnten. Wer draußen im Freien stand, hörte nicht mehr als ein dumpfes Poltern. Er brauchte also keine Angst zu haben, daß man ihm auf die Schliche kam.
    Die Schläge trafen ihn wie ein beißender Kopfschmerz. Es war kein körperliches Leiden, das ihm da zu schaffen machte, sondern es handelte sich um eine rein mentale Angelegenheit.
    Nach kurzer Zeit wurde der Kanister an mehreren Stellen mürbe. Es dauerte ein paar Minuten, dann hatte Foremon die Plastikwand an mehreren Stellen perforiert. Der-Kanister war bald nicht mehr zu gebrauchen.
    Er suchte sich einen Behälter von derselben Sorte und setzte die Arbeit fort. Aber auch in diesem Fall hatte er Pech: Das Material hielt den Schlägen nicht stand.
    Eine Stunde später hatte er sämtliche brauchbaren Gegenstände in seinem Gefängnis zerstört. Der Ausbruchsversuch war somit gescheitert.
    Foremon besaß nur noch wenig Energie. Zuwenig jedenfalls, als daß er sich eine weitere Verschwendung leisten konnte.
    Er versank in eine tiefe, anhaltende körperliche Starre. Nur sein Geist arbeitete noch. Welche Möglichkeiten hatte er, sobald die Galornen auf Tasch-Term eingetroffen waren? Realistisch betrachtet wahrscheinlich gar keine. Und er glaubte nicht, daß die Adlaten vorher den Riegel öffnen würden.
    Foremon sah vor seinem geistigen Auge die steinerne Tür, den steinernen Riegel. Beides war massiv und zusammen an die hundert Kilogramm schwer, schätzte er.
    Die Elastizität des Materials verhinderte, daß sich der Riegel zerbrechen ließ. Dazu hätte es die Wucht einer Explosion gebraucht, und Sprengstoff besaß der Wächter nicht; ganz abgesehen davon, daß er eine Explosion in einem geschlossenen Raum nicht überstehen konnte.
    Er spürte den Staub, der auf dem Boden lag. Winzige Fragmente, wie die kleinsten Teile seiner selbst.
    In diesem Moment begriff Foremon. Er hatte sich sehr darauf versteift, mit mechanischen Mitteln den Riegel zu brechen. Das war dumm gewesen. In seiner Blindheit hatte er die eigentliche Chance nicht mehr wahrgenommen.
    Wenn er den Staub wirklich spüren konnte, ohne Tageslicht und mit geschlossenen Augen, so bedeutete das, er hatte es mit Basalt zu tun.
    Es war nicht dasselbe Material, wie er es vom Planeten Galorn kannte. Aber die Elastizität deutete auf eine gewisse Ähnlichkeit hin. Der Wächter konnte vielleicht morphen.
    Foremon konzentrierte sich auf den Staub. Er ging in die Knie, streckte seine Fingerspitzen aus und berührte den Boden.
    Wenn er sich äußerste Mühe gab, entwickelte er genau das Gefühl, das er brauchte.
    Der Basalt im Stein bestand lediglich aus Einsprengseln. Insgesamt, so schätzte Foremon, kamen nicht mehr als zehn Prozent Anteil an der gesamten Masse zusammen.
    Unter Umständen reichte das aus. Thoregons Schutzpatrone hatten ihm eine weitere Chance gegeben, und wenn er sie diesmal nicht nutzte, dann war alles vorbei.
    -Perry Rhodan, Reginald Bull, ich werde euch holen kommen.
    Foremon erstarrte wieder,

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