1835 - Kontakt mit einem Killer
wurde von zwei Tasch-Ter-Man-Piloten entladen.
„So machen wir es auch", entschied ich. „Hör zu, Fen-Qast: Du dringst so weit wie möglich in die Ladezone ein. Dann hältst du den Gleiter weit entfernt von deinen Artgenossen an. Und zwar vor einem bereits gefüllten Lagerblock! Hast du das verstanden?"
„Ja."
„Dann los!"
Ich zog wieder den Kopf ein und streckte mich auf dem Boden aus.
Unser Pilot machte sich auf die Reise durch das Würfelschiff.
T-Legiaw, der Zentrifaal mit der auffällig dicken Blickleiste, fragte mich: „Was soll das, Perry Rhodan?
Weshalb bestehst du auf einem gefüllten Lagerblock?"
„Wir benötigen einen Platz, wo uns keiner entdeckt", antwortete ich. „Es wäre höchst ungünstig, wenn wir uns in einem leeren Block verstecken, und plötzlich kommen Tasch-Ter-Man, um ihre Ladung zu verstauen."
„Mm ... Das ist ein richtiger Gedanke."
Fen-Qast chauffierte uns knapp fünf Minuten lang durch die innere Architektur des Würfels, dann hielt er vor einem gutgefüllten Quader an.
„Keiner in der Nähe?"
„Nein, Perry Rhodan."
Ich hob vorsichtig den Kopf und riskierte einen Rundblick. Fen-Qast hatte alles richtig gemacht.
Wenn man davon absah, daß er ein Problem mit eigenen Entscheidungen hatte, handelte es sich um ein außergewöhnlich intelligentes und anpassungsfähiges Wesen.
Fen-Qast hatte ja niemals vorher ein Raumschiff betreten, er hatte noch nicht einmal einen Gleiter gesteuert. Man mußte sich das klarmachen: Der Tasch-Ter-Man entsprach einem terranischen Urmenschen, der sein ganzes Leben ohne Technik verbracht hatte, dann in eine zivilisierte Stadt geriet - und sich auf Anhieb zurechtfand.
Von den Fähigkeiten her gehörte das Volk der Tasch-Ter-Man ins Konzept der kosmisch Großen. Aber die Natur hatte in Form der hormonellen Entscheidungsschwäche ein wirksames Handicap eingebaut.
Ich überzeugte mich, daß niemand uns entdecken konnte. Die Korridore waren in alle Richtungen leer, so weit man schaute. Und in der Lagerbox befand sich nichts außer grünen Plastikkisten.
Fen-Qast manövrierte das Gefährt exakt bis an die Kante. Dort fixierte er den Gleiter mit einem magnetischen Anker.
Durch das seitliche Ladeluk verließ ich den Gleiter. Ich schob die Kisten so beiseite, daß gerade ausreichend Platz für fünf Personen entstand. T-Legiaw und die anderen kamen hinterher.
Wir bildeten eine Kette und stapelten so viele gefüllte Kisten wie möglich in den Gleiter. Der Stauraum, den wir vorher mit unseren Körpern ausgefüllt hatten, wurde bis auf den letzten Kubikzentimeter zugebaut.
Schließlich benötigten wir Platz für zwölf Zentrifaal und zwei Terraner.
Am Ende bot das Gefährt denselben Anblick wie vorher. Zu den Kisten, die wir zur Tarnung geladen hatten, kam ein weiteres Dutzend.
„Was jetzt, Perry Rhodan?" fragte der Tasch-Ter-Man.
„Du wirst das Schiff nun verlassen, Fen-Qast", schärfte ich ihm ein. „Mit den Kisten und mit dem Gleiter kehrstdu zu den anderen zurück. Ihr werft die Kisten hinaus, dann bringst du Reginald Bull und nochmals vier Zentrifaal exakt hierher zurück. Ist das klar?"
„Ich habe keine Fragen."
Mit gemischten Gefühlen sahen wir das Wesen, das so sehr einem laufenden Baumstumpf ähnelte, in den Gleiter klettern.
„Er schafft das ganz sicher", sagte T-Legiaw.
„Ja. Ich habe auch eine ganz andere Sorge. Was, wenn ihn jemand auf dem Flug nach draußen beobachtet? Er fliegt hinaus, nicht hinein - aber sein Gleiter ist randvoll beladen."
„Das ist doch nur ein Detail. Würdest du so etwas bemerken, Perry Rhodan?"
Ich gab T-Legiaw auf seine rhetorische Frage keine Antwort. Sonst hätte ich ihm sagen müssen: Ja, der Gleiter wäre mir aufgefallen. Und angesichts der Explosion der TRONTTER vom Vortag hätte ich auch die richtigen Schlüsse gezogen.
9.
Versteinerte Geschöpfe Wir horchten mißtrauisch auf die kleinen und großen Geräusche, die ein Raumschiff selbst in Ruhelage produziert.
Die freie Sicht durch den Korridor erstreckte sich über mindestens vierzig Meter, dann versperrte eine Haltestrebe die weitere Sicht.
Ich lugte die meiste Zeit über den Rand unserer Lagerbox hinaus. Mehrfach kamen beladene Gleiter ins Blickfeld, ohne daß sich einer in unsere Nähe verirrt hätte.
Nichts legte den Verdacht nahe, daß wir etwa in der Falle steckten. Wer hätte sich soviel Mühe machen sollen? Als so gut wie ungeschützte Flüchtlinge stellten wir für niemanden eine Gefahr dar.
Unter T-Legiaws
Weitere Kostenlose Bücher