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1835 - Kontakt mit einem Killer

Titel: 1835 - Kontakt mit einem Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesmal um Kräfte zu sammeln und sich auf den Punkt zu konzentrieren.
    Erzbezähmte die innere Ungeduld, ließ bewußt mehrere Stunden verstreichen. Mittlerweile hatte sich Nacht über diesen Teil des Planeten Tasch-Term gesenkt. Er kalkulierte mit vier Stunden Frist bis zum Anbruch des Morgens.
    Vor seinem inneren Auge entstand ein präzises Abbild des Riegels. Foremon wußte genau, daß er nicht die ganze Tür morphen konnte, sondern nur einen kleinen Ausschnitt. Und der schwächste Teil war naturgemäß der Verschlußmechanismus.
    Als er sicher war, daß er auf den Punkt über die volle Konzentration verfügte, setzte er zwei Drittel seiner verbliebenen Kräfte in einer Sekunde frei.
    Foremon führte einen heftigen mentalen Schlag. Unter der morphenden Gewalt veränderte der Basalt seine Form, jedes Einsprengsel verwandelte sich zu einer porösen Masse vom doppelten Umfang.
    Im Gestein entstand ein neues Druckverhältnis. Der Riegel barst mit einem knallenden Geräusch.
    Bruchstücke verteilten sich wie Projektile durch den ganzen Raum, und er konnte sich freuen, daß keines der Geschosse seinen Panzer durchschlug.
    Er hätte sich am liebsten reglos in die Sonne gestellt. Aber es gab keine Sonne, solange er hier in Finsternis gefangen war. .
    Foremon bewegte mühsam seine Arme und seine Beine. Obwohl es ihm an der notwendigen Energie mangelte, drückte er gegen die Gefängnistür. Der Einsatz bereitete ihm große Schmerzen.
    Eine mineralische Existenz eignete sich für langes Leben, für geduldiges Wachen, für eine Jahrhunderte währende Bereitschaft. Für den Kampf mit Mördern brachte sie nichts als Nachteile.
    Zum dritten oder vierten Mal, seit er die Verfolgung aufgenommen hatte, befand der Wächter sich in derselben mißlichen Lage: praktisch zur Bewegungslosigkeit verurteilt, und dennoch ohne Bewegung machtlos.
    Sein geringes Körpergewicht erwies sich als großer Nachteil. Er besaß keinen festen Punkt, der ihm die Entfaltung seiner Kräfte erleichterte. Zuerst drückte er vergeblich, dann mit steigendem Einsatz, und am Ende versetzte er den Koloß in eine langsame Bewegung.
    Das Gefängnis war geöffnet. Foremon trat hinaus in die stockfinstere Nacht. Nichts wies darauf hin, daß irgendwer den Ausbruch bemerkt hatte.
    Über dem Sumpf hing eine lückenlose Decke aus Wolken, so daß vom Licht der Sterne kaum etwas herunterdrang. Die Sicht reichte nicht einmal bis zum nächsten Haus.
    Sein Orientierungssinn war ausgesprochen gut entwickelt; er traute sich zu, die Route zwischen den Häusern bis zum Fußweg sicher aufzuspüren.
    Aber was kam dann? Er hielt es für ausgeschlossen, den schmalen befestigten Steg bei Dunkelheit zu überqueren. Viel größer schien ihm die Wahrscheinlichkeit, daß er vom Weg abkam, und sei es nur für einen einzigen Schritt. Er würde im Sumpf versinken und ersticken.
    Foremon wäre zweifellos das Risiko eingegangen. Er fürchtete nicht den Tod, sondern allein die Aussicht, daß er seine letzte Chance einbüßte.
    Die Mörder des vierten Boten durften nicht am Leben bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, konnte er sich auf seine körperliche Leistungskraft nicht verlassen. Wenn man so schwach war wie er und dennoch auf die Jagd ging, dann hatte man die körperliche Schwäche durch Intelligenz zu kompensieren.
    Der Sumpf war nicht überwindlich. Er besaß nicht die nötige Energie, um die PEGOOM noch zu erreichen.
    Also brauchte er Sonnenlicht und mindestens zwei Stunden Zeit; solange wie es eben dauerte, um die körpereigenen Reserven wieder aufzuladen.
    Foremon begriff, daß er die Siedlung nicht verlassen durfte. Er benötigte ein Versteck, in dem er bis zum Morgen und darüber hinaus bleiben konnte. Das Versteck mußte sich im direkten Strahlungsfeld der Sonne befinden - sobald die Sonne aufging.
    Im Inneren eines Gebäudes würden die Adlaten ihn zu allererst suchen. Außerdem gab es dort keine Sonnenstrahlung. Und zwischen den Häusern hatten sie ihn innerhalb von fünf Minuten, weil es keine Verstecke gab.
    Foremon richtete seine Aufmerksamkeit auf die Dächer. Wenn er eines der Dächer erklettern konnte, hatte er eine Chance. Er hoffte, daß niemand mit einer solchen Verzweiflungstat rechnete.
    Der Reihe nach umrundete er die Gebäude, die sich am nächsten befanden. Er legte jeweils eine Hand an die Wände und tastete mit den Fingerspitzen.
    Beim sechsten Versuch stieß er auf zwei dicke Leitungen, die vom Boden nach oben führten. Zu welchem Zweck die Leitungen dienten,

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