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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alaska lachte abfällig. „Ihr werdet die Vorräte auffressen, die es noch an Bord gibt, und dann werdet ihr verhungern."
    Scheep wurde nachdenklich. Seine Lippen begannen zu beben. Er wußte nicht, wie er sich entscheiden sollte.
    „Verschwindet!" befahl der Terraner mit fester Stimme. „Ab mit euch! In den nächsten beiden Stunden will ich euch nicht sehen."
    Er trat so entschlossen und selbstsicher auf, daß ihn die Jungen als überlegen einstuften und nachgaben.
    Heftig und laut schimpfend trotteten sie davon.
    Ihr Angriff war abgeschlagen worden. Doch an einem zweifelte der Unsterbliche nicht: Es würde weitere Angriffe geben.
    Er mußte sich darauf vorbereiten, wenn er überleben wollte.
    Aufatmend kehrte er in seine Kabine zurück, wo er sich als erstes einen handlichen Paralysator aus einem Schrank nahm und an den Oberschenkel heftete.
    Die Raubyner hatten eine Phase der Entwicklung erreicht, in der sie gefährlich wurden. Ihr überaus friedfertiger Vatermutter war nicht mehr da. Niemand außer Alaska konnte sie in ihre Schranken verweisen. Es war jedoch nicht nötig, sie zu töten. Im Notfall wollte er die beiden paralysieren, um sie auf diese Weise kampfunfähig zu machen.
    Er hatte die Verantwortung für diese beiden Halbwüchsigen, und er glaubte nicht, daß es ihm jemals gelingen würde, sie zu ihrem Volk zurückzubringen. Was auch immer aus den beiden wurde, es lag in seiner Hand.
    Er war sicher, daß es zu weiteren Kraftproben kommen würde. Es lag in der Natur der beiden Halbwüchsigen, daß sie herausfinden mußten, wo ihre Position war. Und es war seine Aufgabe, ihnen unmißverständlich deutlich zu machen, daß sie sich ihm unterordnen mußten.
    „Eine Waffe ist dafür nicht gerade gut geeignet!" kritisierte er sich selbst. „Wenn du sie nur mit Hilfe einer Waffe zur Ordnung rufen kannst, werden sie über dich herfallen, sobald du die Waffe einmal nicht bei dir hast."
    „Ich habe Hunger!" ließ ihn die Haut wissen.
    „Jetzt habe ich keine Zeit für dich", wies Alaska sie zurück. „Außerdem will ich nichts essen."
    „Aber ich brauche etwas!"
    „Beherrsche dich!"
    „Ich kann nicht. Oder soll ich von deiner Substanz leben?"
    Ein kalter Schauer lief dem Terraner über den Rücken.
    Welch schreckliche Vorstellung!
    Bis jetzt lebte die Haut auf seine Haut. Eine Verbindung bestand zwischen ihnen, die jederzeit gelöst werden konnte.
    Was aber geschah, wenn die Haut in ihrem ewigen Hunger seine Haut durchdrang und Nahrung in seinem Inneren suchte?
    „Also gut. Ich esse etwas", versprach er.
    „Ich würde niemals deine eigene Haut durchdringen!"
    Die Haut hatte seine Gedanken erfaßt. Seine-Befürchtungen waren allzu deutlich gewesen.
    „Vergiß es!" befahl er. „Das ist keine Frage, über die ich nachdenken will."
    Doch der Gedanke ließ sich nicht so ohne weiteres abschütteln.
    War nicht der einzige Weg, die Haut loszuwerden, sie zu töten?
    Und war nicht die einzige Möglichkeit der Haut, ein solches Ende zu verhindern, eine so enge Verbindung mit ihm einzugehen, daß er sie nicht töten konnte, ohne sich zugleich selbst umzubringen?
    Alaska Saedelaere spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte. Ihm wurde übel, und vorübergehend war er versucht, sich vom Medosyn in ein künstliches Koma versenken zu lassen, damit er weder von solchen Gedanken noch von unangenehmen Träumen heimgesucht wurde.
    „Das wirst du auf keinen Fall tun!" befahl er sich, während er ohne Appetit und mit Abscheu zu essen begann. „Wenn du im Koma bist, hat die Haut freie Hand. Danach könntest du erwachen und alles verloren haben!"
    Er zwang sich, an etwas anderes zu denken. Er wollte so schnell wie möglich zurück auf die Brücke in die Unendlichkeit.
    Die Speicher der Balkenspindel waren zwar beschädigt, aber das automatische Reparatursystem arbeitete mit höchstem Einsatz, so daß er hoffen konnte, früher oder später Zugriff zu dem Informationssystem des Speichers zu bekommen.
    Ungeduldig wartete er darauf.
    Wenn es überhaupt Informationen gab, die ihm halfen, auf die Brücke zurückzukehren, dann steckten sie im Bordcomputer.
    Doch nicht nur darauf kam es dem Unsterblichen an.
    Er wollte mehr.
    Er wollte alles über jene unbestimmte Gefahr namens Goedda erfahren, die anscheinend aufgeweckt worden war.
    Was war das für eine Gefahr?
    Wie bedrohlich war sie?
    Wer oder was war Goedda?
    War sie - oder er - zu lokalisieren?
    Was bedeutete sie?
    Nachdem Alaska gegessen hatte, ging er in die Zentrale und

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