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1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machte sich seine Gedanken, und das zu Recht, wie wir bald feststellten.
    Die drei Menschen standen dicht beisammen. Nur nicht mehr lange, denn es änderte sich etwas. Plötzlich bewegte sich an der Gestalt des Bikers etwas.
    Zuerst war es uns ein Rätsel, und erst als wir ein paar Schritte gelaufen waren, sahen wir es deutlicher. Es war kaum zu fassen, und doch entsprach es der Wahrheit.
    Flammen! Es waren kleine Flammen, die an der Gestalt des Bikers in die Höhe glitten.
    »Vorsicht!«, schrie ich und rannte los. Dass Suko an meiner Seite blieb, war selbstverständlich. Auch er fluchte, und ich hörte sein Keuchen. Er blieb mir auf den Fersen, war dann auf gleicher Höhe, und ich dachte daran, dass die Entfernung zwischen uns und den anderen Akteuren doch recht groß war und es eine Weile dauern würde, bis wir das Ziel erreichten.
    Inzwischen schlugen die Flammen zu.
    Sie sahen aus, als wollten sie nach etwas greifen, und das war auch in der Tat so. Sie griffen nach den beiden Kollegen und plötzlich schienen aus ihnen Blitze zu werden, denn sie umgaben die Körper oder zeichneten sie sogar nach.
    Retten?
    Nein, ich glaubte nicht daran, dass wir sie noch retten konnten. Sie schrien auch nicht, sie standen auf der Stelle, aber das Feuer griff nicht voll zu. Da platzte kein Körper auf. Keine Flamme schlug nach draußen, nur der helle zittrige Umriss blieb.
    Und der Biker?
    Wir hatten damit gerechnet, dass er bleiben würde, doch das war ein Irrtum. Er blieb nicht. Er war auch weiterhin in Flammen gehüllt, und dann tat er das, womit eigentlich auch zu rechnen war. Er schwang sich auf seinen Feuerstuhl, der jetzt im wahrsten Sinne des Wortes dazu wurde, denn er fing Feuer.
    Plötzlich brannte nicht nur der Biker, sondern auch sein fahrbarer Untersatz stand in Flammen, die ihn aber nicht zerstörten. Sie umgaben ihn wie ein flatternder Mantel.
    Dann wehte uns das Startgeräusch der Maschine entgegen. Es war ein hartes Aufjaulen, und Sekunden später bekam das brüllende und brennende Monster einen Schub, der es nach vorn katapultierte. Das vordere Rad hob sogar für einen kurzen Moment ab, dann sackte es wieder zurück, bekam Kontakt mit der Fahrbahn, und einen Moment später schoss der Feuerstuhl wie eine Rakete davon.
    Suko und ich hatten das Nachsehen. Wir verlangsamten unsere Schritte, ich musste wieder fluchen und schickte die Verwünschung hinter dem fliegenden Bike her.
    Aber es gab noch zwei andere Personen, um die wir uns kümmern mussten. Es waren die Kollegen, die das Feuer auf eine bestimmte Art und Weise erwischt hatte.
    Sie standen nicht mehr, sondern lagen neben dem Wagen auf dem Boden. Sie waren beide auf den Rücken gefallen. Ihre Augen blickten leer in den Himmel. So schauten keine Lebenden mehr.
    Ich ging nicht mehr weiter und sah Suko an. Auch er hatte die Kollegen gesehen und war ebenfalls stehen geblieben. Wir senkten die Köpfe und suchten nach Spuren, die die Flammen hinterlassen hatten. Es gab keine, und doch waren die Männer durch sie gestorben. Wir hatten gesehen, dass sie von dem Feuer erfasst worden waren, aber sie waren nicht so verbrannt, wie es hätte passieren müssen.
    Dennoch waren sie tot.
    Und den Grund dafür wollte ich finden.
    Ich bückte mich. Noch auf dem Weg nahm ich den Geruch wahr. Er war im ersten Moment nicht einzuordnen. Ich schnupperte.
    Der Tote gab ihn ab.
    Und es roch fremd. Leicht verbrannt. Zugleich eklig und nicht so, als wäre Papier verbrannt worden. In mir stieg ein schrecklicher Verdacht hoch, den ich von Suko bestätigt haben wollte. Deshalb drehte ich den Kopf, um ihn zu fragen.
    Er kam mir zuvor. Aber er redete nicht, sondern handelte. Er drückte seine Hand gegen die Stirn des zweiten Kollegen und sagte mit leiser Stimme: »Fühlt sich warm an.«
    »Und weiter?«
    »Moment, ich gebe mal etwas Druck.« Suko wartete nicht ab. Er setzte sein Vorhaben sofort in die Tat um.
    Wir hörte beide das leise Knirschen, das mir Schauer über den Rücken jagte. Dem Knirschen folgte ein Knacken, und dann war das Loch da.
    Ein Loch mitten im Kopf!
    Jeder von uns sah es. Sukos Kommentar verstand ich nicht. Ich selbst saugte die Luft ein und gab ein leises Stöhnen ab. Es war unwahrscheinlich, mein Blick fiel durch das Loch in den Kopf hinein.
    Von dort aus drang der Geruch nach Verbranntem hoch. Das Feuer hatte das vernichtet, was sich im Kopf befunden hatte, und so etwas war einfach grausam.
    Ich stöhnte leise auf. Was wir da sahen, war einfach furchtbar. Das Feuer

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