1839 - Besuch aus der Hölle
war in die Körper eingedrungen und hatte dort alles verbrannt und die Haut gegrillt und dünn werden lassen, denn sie war mit einem leichten Druck zu zerstören.
Ich schaute Suko an. Dessen Gesichtssaudruck war ebenfalls sehr ernst, und er schüttelte den Kopf.
»Ich begreife es nicht. Du?«
»Das ist schwer«, antwortete ich. »Es gibt das Feuer, aber es ist nicht normal.«
»Flammen aus der Hölle.«
Ich nickte. »Das muss man wohl so sagen.«
Suko stellte eine gute Frage, indem er sagte: »Aber wer war der Mörder? Sir Peter?«
Ich schaute ihn an. »Das hätte sein können, mein Freund, aber denk mal einen kleinen Schritt weiter. Gab es da nicht noch jemanden, der den Astralleib beschützt hat?«
»Ja, der Begleiter.«
»Genau.«
Jetzt wussten wir beide nicht, was wir sagen sollten. Aber wir lagen richtig, davon mussten wir ausgehen. Beide bildeten eine Einheit, und als ich mir noch mal alles in Erinnerung rief, da rann mir wieder ein Schauder über den Rücken, und ich dachte dabei auch an eine bestimmte Person.
An Glenda Perkins, die wir hoffentlich nicht durch unseren Auftrag ins Verderben geschickt hatten …
***
Glenda stand vor der Tür des Hauses und wusste, dass sie von den Nachbarn nicht gesehen werden konnte, weil der Bewuchs auf dem Grundstück mit dem alten Haus zu dicht war.
Sie hatte sich von einem Taxi zum Ziel bringen lassen und sich auch zuvor nicht angemeldet. Sie hoffte, dass ihr Carina Dawson nicht die Tür vor der Nase zuschlagen würde. Das wäre echt ärgerlich gewesen, und so wartete sie ab, nachdem sie geklingelt hatte. Wenn die Kamera nahe der Tür in Betrieb war, dann wurde Glenda gesehen, und sie hoffte, dass sie einen harmlosen Eindruck machte.
Zeit verstrich.
Dann hörte sie die Stimme aus den Rillen der Gegensprechanlage.
»Wer ist da?«
Glenda lächelte. Sie war froh, dass man sie angesprochen hatte.
Sie sagte ihren Namen und fragte dann: »Kann ich Sie bitte sprechen, Mrs Dawson?«
»Warum?«
»Es geht um Ihren Mann.«
»Der ist tot.«
»Das weiß ich. Aber er bleibt doch in der Erinnerung bestehen, und darüber möchte ich mit Ihnen reden.«
»Ach? Und wer sind Sie?«
Sie sagte nochmals ihren Namen und fügte noch etwas hinzu. »Ich arbeite für Scotland Yard, und ich denke, das sollte reichen.«
»Aha. Und was wollen Sie von mir?«
»Mit Ihnen reden. Sie sind doch auch von den Vorfällen auf dem Friedhof nicht unbeeindruckt geblieben. Oder wie muss ich das sehen, Mrs Dawson?«
»Ja, ja, das war nicht einfach.«
»Sehen Sie.«
»Aber kann ich Ihnen vertrauen?«
»Ja.« Mehr sagte Glenda nicht. Sie hoffte nur, dass sie überzeugend genug gewesen war.
Und das war sie gewesen, denn sie hörte das Summen. Dann stieß sie gegen die Haustür und drückte sie nach innen. So konnte sie das Haus betreten und sah sich in einer kleinen Halle mit einer recht hohen Decke und leicht dunklen und schimmernden Wänden um.
Aus dem Hintergrund löste sich eine Frau, sie ging zögernd, trug eine kurze Jeanshose, die ihre langen Beine gut zur Geltung brachten. Die Bluse fiel recht locker und war über dem Bund der Hose leicht verknotet.
»Ah, Sie sind Glenda Perkins.«
»Genau.« Glenda reichte ihr die Hand.
»Dann habe ich Sie schon auf dem Friedhof gesehen.«
»Das stimmt.«
»Kommen Sie.« Die Hand wurde losgelassen. »Gehen wir in ein anderes Zimmer.«
»Gern.«
Es war das Wohnzimmer, in das Carina Dawson ihren Gast führte. Auch das war recht dunkel eingerichtet. Die Möbel, die Tapeten und der Teppich schienen das Licht zu schlucken, das durch das große Fenster fiel.
»Ich habe hier nichts eingerichtet«, entschuldigte sich die noch junge Frau, »es war mein Mann.«
»Klar. Aber das können Sie jetzt ändern.«
»Worauf Sie sich verlassen können.«
Beide Frauen nahmen in der Sitzecke Platz. Die braunen Ledersessel waren weich, man sank tief ein, und Glenda hatte das Gefühl, in einem Fremdkörper zu hocken.
Zu trinken gab es auch. Es war eine leichte Sommerbowle, die angeboten wurde und die so gut wie keinen Alkohol enthielt. Je länger sich Glenda in der unmittelbaren Nähe der anderen Person aufhielt, umso sympathischer wurde ihr Carina. Sie hatte ein offenes Gesicht mit einem klaren Blick ihrer großen Augen. Ihre Wangen waren leicht gerötet und das blonde Haar zeigte einen leichten rötlichen Schimmer, wenn man genau hinschaute.
»Ja, jetzt bin ich gespannt, was Sie mir zu sagen haben, Glenda.«
»Es geht um Ihren Mann, wie Sie sich
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