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1840 - Locksignal Frieden

Titel: 1840 - Locksignal Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- waren die Bewohner Matjuulas geschaffen worden.
    Unither hießen sie. Nicht, daß das wichtig gewesen wäre, aber Ychandor, der Chaeroder, nahm seine Aufgabe als Koordinator sehr ernst und registrierte mit großer Gewissenhaftigkeit auch geringfügige Details bei allen Missionen.
    „Matjuula kommt in Sicht!" wurde Ychandor gemeldet.
    „Sehr gut", lobte er und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Darstellung der Ortung.
    Matjuula war eine Welt, die buchstäblich geschaffen war für den Bund. Es gab eine Atmosphäre mit genügend Sauerstoff. Es gab Wasser und hinreichend Wärme, und es gab genug intelligentes Leben für den Bund. Darauf allein kam es an, alles andere war nebensächlich.
    Die Unither, die auf Matjuula lebten, sahen das vermutlich anders, dessen war sich Ychandor bewußt.
    Aber nicht jeder, dem im großen Kosmos eine Aufgabe zugewiesen worden war, mußte mit diesem Lebenszweck zufrieden sein oder auch nur einverstanden. Es war typisch für diese Wesen, daß sie vornehmlich an die Sicherung der persönlichen Existenz dachten und weniger in großen kosmischen Zusammenhängen. Die erhabenen Gegebenheiten waren ihnen nicht zugänglich.
    Seltsam eigentlich, fand Ychandor, denn schließlich verhielten sich die Feinde ebenso wie die Tolkander. So hatten einige Völker der Feinde Ychandor hatte sich gründlich informiert - die sehr eigentümliche Angewohnheit, Geräuschfolgen ohne Sinn und Zweck zusammenzustellen, die sie Musik nannten und für sehr wichtig erachteten. Aber fragten die Feinde beispielsweise die ihnen untergeordneten Geschöpfe, ob sie damit einverstanden waren, getötet und verzehrt zu werden, damit ein sogenannter Musiker seine Werke erschaffen konnte? Keineswegs. Die Feinde taten das, was ihnen nach ihrem Verständnis von Kultur, Zivilisation und Künsten nötig erschien, und sie taten es gelassen, ohne Skrupel, und - auch hier durchaus eine Parallele zu den Tolkandern - so effizient und schmerzfrei wie möglich. Ychandor sah durchaus ein, daß die Feinde davon ausgingen, solche Dinge zu brauchen, und sie taten das, was für das Erreichen eines solchen geheiligten Endzwecks notwendig war.
    Nichts anderes taten die Tolkander.
    In ihrem Lebenssystem fiel den Unithern die Rolle zu, zum Bund zu werden und zum Absolutum beizutragen, ob sie es nun verstanden oder nicht. Es war nötig, also mußte es geschehen, um den Zyklus zu erhalten, wie die Natur es gewollt hatte.
    „Sie sind bereits beim Abtransport", konstatierte Eychesch. Er kontrollierte die Uhr. „Ist es dafür nicht zu früh?"
    Ychandor konnte dem nur beipflichten.
    Die Natur war mitunter grausam zu ihren Geschöpfen. Die Tolkander hatten das Ihre getan, um das absolute Ereignis möglich zu machen. Sie hatten diese Welt erobert, durch Neezer, Gazkar und Eloundar. Vivoc war ausgebracht worden, hatte sich entwickelt und .war gereift. Zuerst waren aus Vivoc die niederen Arten hervorgegangen, Gazkar und Neezer. Dann, etwas später und daher auch seltener, Alazar. Noch später waren einige Eloundar aus Vivoc hervorgegangen. So war es schon immer gewesen, so geschah es jetzt, und so würde es immer sein, bis in alle Ewigkeit.
    Ychandor konnte auf der Darstellung sehen, wie die Raumschiffe beladen wurden, vornehmlich mit technischem Gerät, das für tolkandische Zwecke gebraucht werden konnte.
    Ychandor machte eine Geste des Unwillens und stellte eine Verbindung zur Planetenoberfläche her. Er bekam einen der Alazar-Kommandanten auf Matjuula zu sprechen.
    „Ich sehe, daß ihr die Schiffe überaus reichlich beladet", konstatierte der Koordinator. Immer wieder kam es zu solchen Szenen, wie er aus leidvoller Erfahrung wußte.
    „Wir wollen die vorhandene Kapazität optimal ausnutzen", wehrte sich der Alazar zögernd. „Wir ..."
    Ychandor winkte ab.
    Immer die gleichen Ausreden - die er allerdings sehr gut verstand. Sie stopften die Raumschiffe immer so voll, daß möglichst wenige Passagiere mitgenommen werden konnten. Und wie immer waren die Besatzungen der Raumschiffe sehr betroffen und betrübt, daß sie den Planeten verlassen mußten.
    Ychandor konnte sie verstehen. Welcher Neezer, Gazka, Alazar oder Eloundar verließ schon gern eine Welt des Bundes? Viel lieber blieb er zurück, zur Betreuung und Überwachung des Bundes und vor allem zur sorgsamen Betreuung der noch lebenden, aber nicht ausgeschlüpften Vivoc. Sie alle wollten teilhaben am großen Ereignis des Absolutums und ihr Leben dafür hingeben. Eine verständliche Reaktion aus

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