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1842 - Ein kleiner Freund

Titel: 1842 - Ein kleiner Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Moment zum anderen alles intelligente Leben ausgelöscht worden war. Ich entsann mich nicht, jemals etwas Vergleichbares erlebt zu haben. Orgom teilte dieses grauenvolle Schicksal mit 51 anderen Welten.
    Es konnte kein Trost sein, daß auf Orgom „nur" einige hunderttausend Terraner gelebt hatten, denn schon jeder einzige Tote war ein Toter zuviel. Daß auch zweitausend Tolkander ums Leben gekommen waren, Neezer, Gazkar und Alazar, sogar ein Eloundar, machte die Vorfälle um so mysteriöser. Die Möglichkeit lag nahe, daß die Tolkander wissentlich in den sicheren Tod gegangen waren.
    Welcher Schrecken hatte sich auf zweiundfünfzig Welten manifestiert? Und was war auf diesen Planeten anders verlaufen als auf den übrigen von Tolkandern besetzten Brutwelten, auf denen Vivoc herangereift war?
    Gaillon und Matjuula, die ersten beiden Welten, auf denen das Massensterben stattgefunden hatte, waren von dem Chaeroder Avynshaya noch als Unfall hingestellt worden. Inzwischen kannten wir das wahre Ausmaß, und das bedeutete für alle Völker der Milchstraße gelinde gesagt eine Katastrophe.
    Bei den Göttern Arkons, so etwas durfte sich nie wiederholen. Niemals!
    Was willst du dagegen tun? Cistolo Khan hat dich vorerst ausgeschlossen, auf Arkon bist du unerwünscht, und Camelot allein verfügt nicht über die nötigen Reserven ...
    Sei still! herrschte ich den Extrasinn in Gedanken an.
    Erinnere dich an die Hydra von Lerna, Unsterblicher!
    Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, der noch sehr halbherzige Kampf der galaktischen Völker gegen die Eindringlinge glich dem Kampf gegen die neunköpfige Schlange aus dem Sumpfgebiet der Stadt Argos. Für jeden abgeschlagenen Kopf war ein neuer nachgewachsen, und um das Monstrum wirklich zu besiegen, hatte Herakles der Hilfe seines Neffen Iolaos bedurft. Mit einem brennenden Scheit hatte Iolaos die Hälse der Schlange ausgebrannt und damit das Nachwachsen neuer Köpfe verhindert.
    Ob wir Cameloter uns mit Iolaos vergleichen durften, würde die Zukunft erweisen. Aber die Hydra wütete bereits in Gestalt von Neezern, Gazkar, Alazar, Eloundar und neuerdings Chaeroder und Physander.
    Die RICO näherte sich dem Ziel.
    „Ende des Überlichtflugs in zwanzig Sekunden", meldete Gerine. In ihren Augen glomm ein nur mühsam verhaltenes Feuer.
    Die Tolkander befanden sich nicht zufällig in der Milchstraße, das war ohnehin von Anfang an schwer zu glauben gewesen. Doch Beweise für die Richtigkeit dieser Behauptung besaßen wir erst seit dem Einsatz auf der Methanwelt Akhaar im Treyco-Symm-System. Die Tolkander verfügten über detaillierteste Hintergrundinformationen über Terraner, Haluter, Arkoniden, Akonen, Blues und alle anderen. Selbst über unbedeutende Völker, die sich nie auf der galaktischen Bühne blicken ließen, wußten sie in erschreckendem Umfang Bescheid. Besondere Priorität besaßen jedoch die Terraner. Eine zweifelhafte Ehre.
    Die Invasion hatte damit eine unvorhersehbare Wende erhalten und eine ungeheuerliche Dimension.
    Terra mußte zwangsläufig zum Prügelknaben der galaktischen Völker werden, denn vielen war die eigene Haut immer noch näher als alles andere. Zweifellos war Cistolo Khans spontane Reaktion auch in der Hinsicht zu sehen.
    Auf dem Panoramaschirm wechselte die Wiedergabe. Orgom hing als matt leuchtende Perle im Weltraum. Die Ortungen holten die GILGAMESCH auf den Schirm und kurz darauf das 500-Meter-Medoschiff 4 CHARITY Wir wurden auf Hyperfrequenz vom Zentralmodul MERLIN angerufen.
    „Haben unsere Wissenschaftler neue Erkenntnisse gewonnen?" unterbrach ich die Standardbegrüßung des Syntronverbunds, der ebenfalls den Namen Merlin trug.
    „Arfe Loidan konnte die Feststellungen untermauern. Wir müssen definitiv davon ausgehen, daß auf Orgom etwas entstand, das den Tod aller intelligenten Planetenbewohner verursacht hat. Dieses Etwas kann nur aus der Vivoc hervorgegangen sein."
    Zweiundfünfzig Brutplaneten, auf denen jegliches intelligente Leben innerhalb Sekundenfrist ausgelöscht worden war!
    Das bedeutete zweiundfünfzigmal eine unheimliche Bedrohung, von deren Aussehen wir uns noch kein Bild machen konnten.
    Die Aktionen der Tolkander zielen einzig und allein darauf ab, den Galaktikern zu schaden und unsere Zivilisationen zu zerstören. Möglicherweise droht der ganzen Milchstraße dasselbe Schicksal wie den Brutwelten.
    Auf Dauer gesehen auf jeden Fall, bemerkte der Logiksektor sarkastisch. Falls es nicht gelingt, den Invasoren Einhalt zu

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