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1854 - Ein Bote Thoregons

Titel: 1854 - Ein Bote Thoregons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich mir erhofft hatte: Baaken Bauu, die azurblaue Stadt. Ihre Ausdehnung reichte selbst aus der Vogelperspektive von Horizont zu Horizont. Über schätzungsweise zweihundert Kilometer erstreckte sie sich, ein riesiges Areal, vorwiegend mit einzelnstehenden bungalowartigen Häusern bebaut. An markanten Stellen ballte sich die Bebauung jedoch zu großzügig angelegten Schwerpunkten. Wie ein Wall ragte im Zentrum der Stadt eine Phalanx von Großgebäuden auf, ein nicht geringer Teil bis zu dreihundert Meter. Irgendwo dazwischen lag mein Gefängnis, einer der kleineren Türme. Am südlichen Rand der Stadt erstreckte sich der Raumhafen. Über eine intensivere Berührung der Griffmulden versuchte ich, die Projektion in diese Richtung zu steuern, schaffte es aber nicht. Vielmehr begann die Stadt rasend schnell unter mir wegzusacken.
    Ich hatte lediglich erkennen können, daß der Raumhafen für eine Kapazität von gut und gerne tausend Schiffen ausgelegt war. Allerdings hatten die Landefelder sich im fahlen Widerschein der beiden Sonnen verwaist präsentiert. Wenn ich mich nicht irrte, waren kaum mehr als ein Dutzend der großen eiförmigen Raumer zu sehen gewesen.
    Falls es mir gelang, das Gefängnis zu verlassen, wußte ich jedenfalls, wohin ich mich wenden mußte.
    Das Hologramm wechselte wieder zu beruhigenden Sequenzen. Zumindest empfand ich die ausgedehnte Waldund Seenlandschaft als beruhigend. In dem Punkt schien ich mit den Galornen einer Meinung zu sein.
    „Geschickte Bildregie, gepaart mit psychologischen Effekten", sagte unvermittelt eine rauhe Stimme hinter mir. „Laß dich davon nicht einlullen, Perry! Die Zentrifaal waren schon fast auf einem Egotrip."
    Reginald Bull stand hinter mir. Er wirkte blaß und von den Strapazen gezeichnet. Reflexe des Hologramms huschten über sein Gesicht und ließen es noch bleicher erscheinen.
    „Du hast abgenommen", stellte ich anerkennend fest.
    Bully stieß ein gereiztes Knurren aus.
    „Ich hole dich nicht aus dem Verlies, um mir deine Gesundheitstips anzuhören", seufzte er. „Wir sollten von hier verschwinden, Perry. Je eher, desto besser. Mir sind die Galornen suspekt."
     
    2.
     
    Ist wirklich das eingetreten, worauf ich seit Ewigkeiten warte? Obwohl ich mein Denken immer nur auf diesen einen Punkt gerichtet habe, fällt es mir schwer, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
    Was ist anders als in meinen Vorstellungen? Ich weiß es nicht, kann es nicht mit den Regeln logischer Konsequenz erfassen.
    Ich weiß nur eines, das jedoch mit absoluter Sicherheit: Heute ist etwas geschehen, das mein Dasein grundlegend verändern wird.
    (KEMPEST) 3.
    Schwerfällig hob Foremon einen Fuß aus dem Salzbad, in dem er seit Stunden verharrte. Ausreichend Mineralien und Spurenelemente waren vorhanden, in der gelösten Form ließen sie sich leicht über die Füße aufnehmen.
    Das für die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen ebenfalls erforderliche Sonnenlicht wurde durch ein künstliches Strahlungsspektrum imitiert. Foremon hatte seine großen, beweglichen Ohrmuscheln so ausgerichtet, daß sie jedes Quant Energie auffingen.
    Sobald die Jagd weiterging, durfte er sich keine Schwäche erlauben. Das war er Ce Rhioton und auch sich selbst schuldig. Ob Rhodan und Bull Tasch-Term wieder verlassen hatten oder auch nicht - er würde ihre Spur erneut aufnehmen und nicht ruhen, bis er die Mörder endlich zur Strecke gebracht hatte. Falls er die Gelegenheit erhielt, nach Tasch-Term zurückzukehren.
    Foremon zweifelte nicht daran. Für ihn war das nur eine Frage von Ausdauer und Geduld.
    Geraume Zeit lauschte er in die ihn umgebende Stille. Nichts war zu hören außer einem gelegentlichen Blubbern der Nährlösung.
    Stunden vergingen in Bedeutungslosigkeit. Foremon, der Wächter der Basaltebene und des Pilzdoms von Galorn, war das Warten gewohnt. Beinahe erschien es ihm, als sei seit seinem Leben auf Galorn eine Ewigkeit vergangen. Seine Aufgabe war es gewesen, zugangsberechtigte Passagiere von der Hochebene und der Stadt Gaalo zum Pilzdom zu befördern und umgekehrt. Er war der einzige, der den Fahrstuhl bedienen konnte, aber er hatte oft zwanzig Jahre und mehr auf einen Passagier warten müssen.
    Doch dann waren die Fremden mit den häßlichen Gesichtern in sein Leben eingebrochen und hatten alles in Frage gestellt. Sie waren aus dem Dom gekommen, und einer hatte das Passantum des vierten Boten von Thoregon getragen.
    Die Fakten zusammenzuzählen war einfach gewesen. Nur leider hatten sie

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