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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vorbereitungen für die Reise meiner Seele ins schwarze Land treffe, wird Calarb davon Wind bekommen und verhindern, daß sein verhaßter Feind meine Seele bekommt. Statt dessen wird er sie haben wollen. Wenn er erst einmal hier ist, braucht ihr ihn nicht mehr zu suchen. Ihr könnt dann die Falle, die ihr vorher schon aufgebaut habt, zuschnappen lassen und Calarb endlich vernichten.«
    Axmarpho grinste breit. »Ich ahnte, daß deine Idee gut ist.«
    Tucker Peckinpah blies seinen Brustkorb stolz auf. Er freute sich über dieses Lob.
    »So werden wir es machen«, sagte Axmarpho, »und ich bin sicher, daß uns Calarb diesmal in die Falle gehen wird. Die lange Jagd geht zu Ende.«
    ***
    Cruv machte sich Sorgen. Vertraute ihm Tucker Peckinpah nicht mehr so wie früher? Beschäftigte er ihn zwar noch als Leibwächter, aber ohne sich ernsthaft Schutz von ihm zu erwarten?
    Nachdem ihn Amphibia ausgetrickst hatte, war Cruv einige Zeit als Leibwächter unbrauchbar gewesen, aber das war vorbei. Inzwischen hatte sich der Gnom gut erholt.
    Er war wieder bei Kräften, doch Tucker Peckinpah schien noch nicht daran zu glauben. Immer wieder bestand er darauf, das Haus allein zu verlassen.
    Oder er schickte ihn mit irgendeiner dringenden Sendung quer durch die Stadt. Eine Aussprache erschien dem Kleinen unumgänglich.
    Trotz des späten Abends suchte er den Industriellen in seinem Arbeitszimmer auf. Er schob nichts gern auf die lange Bank. Wenn es etwas zu besprechen gab, wollte er es lieber so rasch wie möglich hinter sich bringen.
    »Haben Sie Zeit für mich, Sir?« erkundigte sich der häßliche Gnom von der Prä-Welt Coor.
    Peckinpah nahm die Lesebrille ab, legte sie weg, erhob sich und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. »Selbstverständlich, Cruv. Treten Sie ein und setzen Sie sich.«
    Sie nahmen in weichen Clubsesseln Platz. Tucker Peckinpah lehnte sich bequem zurück und schlug die Beine übereinander.
    »Nun, Cruv, was haben wir für ein Problem?«
    »Ich falle am besten gleich mit der Tür ins Haus, Sir. Das Problem sind Sie«, antwortete der Gnom.
    Es blitzte kurz in Tucker Peckinpahs Augen, aber das fiel dem Kleinen nicht auf. Auch das kurze unwillige Zucken von Peckinpahs Augenbrauen bemerkte der Gnom nicht.
    Jetzt lächelte der Industrielle freundlich und erstaunt. »Ich?«
    Cruv seufzte. Er suchte nach Worten. Tucker Peckinpah sagte, Cruv könne mit ihm ohne Scheu über alles reden. Dann sah er ihn abwartend an.
    »Sir, kommt es Ihnen nicht auch so vor, als befände sich seit kurzem eine unsichtbare Wand zwischen uns?« fragte der Gnom.
    Peckinpah musterte ihn überrascht. »Wie kommen Sie denn da drauf?«
    »Eine Wand aus falscher Rücksichtnahme«, erklärte Cruv.
    »Also das bilden Sie sich mit Sicherheit ein. Zwischen uns hat sich doch nichts geändert.«
    »Als ich wieder nach Hause kam, nachdem ich aus Amphibias Falle befreit wurde, haben Sie mich geschont.«
    »Haben Sie vergessen, wie elend Sie dran waren?« erwiderte Tucker Peckinpah.
    »Diese Rücksicht hatte damals ihre Berechtigung, Sir, das steht außer Zweifel, aber Sie schonen mich auch heute noch, obwohl das nicht mehr nötig ist.«
    »Sie meinen, ich darf Ihnen schon wieder mehr zumuten?«
    »Ja, Sir, das meine ich«, bestätigte Cruv. »Ich bin wieder voll einsatzfähig, deshalb gefällt es mir nicht, wenn Sie mich wie einen Invaliden behandeln, der zu nichts mehr nütze ist und von Ihnen das Gnadenbrot bekommt.«
    Der Industrielle lachte. »Jetzt übertreiben Sie aber.«
    »Denken Sie einmal nach. Was durfte ich in letzter Zeit für Sie tun? Sie werden zugeben müssen, daß es herzlich wenig war.«
    »Mit anderen Worten, Sie fühlen sich nicht ausgelastet, unter Ihrem Wert eingesetzt und fordern schonungslose Vollbeschäftigung.«
    »So ungefähr.« Cruv nickte.
    Tucker Peckinpah dachte kurz nach. »Na schön«, sagte er dann. »Ich werde Ihnen diesen Wunsch erfüllen.«
    Cruv strahlte. »Ich danke Ihnen für Ihre Einsicht, Sir.«
    »Sonst noch was?« fragte der Industrielle.
    »Nein, Sir, das wäre alles. Ich bin froh, mich zu diesem Gespräch entschlossen zu haben. Wer weiß, wie lange Sie mich noch wie einen Rentner behandelt hätten.«
    »Durchs Reden kommen die Leute zusammen, das ist eine alte Weisheit«, erwiderte Tucker Peckinpah.
    Cruv erhob sich, wünschte seinem Arbeitgeber eine gute Nacht und zog sich zurück.
    Und Peckinpah dachte: Der Kleine fängt an, mir lästig zu werden, vielleicht sollte ich demnächst etwas gegen ihn

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