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186 - Seelenjagd

186 - Seelenjagd

Titel: 186 - Seelenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie verstümmelt die Menschen, läßt ihr Fleisch faulen und die Glieder abfallen«, sagte Axmarpho.
    »Es ist eine Krankheit, die das Fleisch befällt. Wie kann sie einer Seele schaden?«
    »In diesem einen Punkt ist sie eben anders«, erklärte Axmarpho.
    Es war Hedren unmöglich, dem Schwarzblütler zu glauben. Axmarpho wollte ihn bestimmt nur prüfen. Nach wie vor glaubte er nicht, daß ihn die beiden Jäger, die scharf auf Calarbs Kopf waren, in die Hölle entführt hatten.
    Wozu hätten sie sich diese Mühe machen sollen?
    Aber war es denn eine Mühe gewesen?
    Nervös erkundigte sich Hedren, was er hier solle. »Aus welchem Grund habt ihr mich hierher gebracht?« fragte er.
    Axmarpho lachte. »Um deinen Horizont zu erweitern.«
    »Hier? Wo man nichts sieht?«
    »Wenn die kranken Seelen kommen, wirst du sie sehen«, versicherte ihm Axmarpho.
    Ein eiskalter Schauer überlief Richard Hedren. Er bat die Schwarzblütler, ihn zurückzubringen.
    »Zurück?« höhnte Axmarpho. »Du hast doch nicht geglaubt, daß wir dich fortgebracht haben.«
    »Inzwischen… glaube ich euch«, erwiderte Hedren heiser. »Ich fühle, daß das, was mich umgibt, nicht meine Welt ist.«
    »Mache dich mit dem Gedanken vertraut, daß dies von nun an deine Welt sein wird«, riet ihm Axmarpho.
    Hedren riß die Augen auf. »Aber… ich gehöre nicht hierher! Ich bin ein Mensch! «
    Axmarpho grinste. »Das wird sich ändern.«
    »Denk an Paul Wynters Ende«, warf Bagugor ein. »Wäre dir das lieber gewesen?«
    »Heißt das, ich muß… ich werde hier… sterben?«
    Die Schwarzblütler bleckten nur die Zähne.
    Und in der Schwärze bewegte sich etwas…
    ***
    Es fiel Tucker Peckinpah schwer, seine Nervosität vor Cruv zu verbergen. Hin und wieder schlug sie durch, aber zum Glück dachte der Gnom, sie hätte mit dem zu tun, was Tony Ballard erlebt hatte.
    Der häßliche Kleine war froh, daß die Sache für Tony Ballard so glimpflich abgegangen war. Sein Sprung vom Ferguson Tower hätte vieles verändert und durcheinandergebracht.
    Tony war der Kopf des Teams, wenn auch Tucker Peckinpah über mehr Geld und Einfluß und Mr. Silver über mehr Kraft und seine Silbermagie verfügten.
    Tony hielt das Team zusammen, ohne ihn wäre es wahrscheinlich zerfallen. Jeder hätte versucht, einen eigenen Weg zu finden - und davon hätte die schwarze Macht erheblich profitiert.
    Tucker Peckinpah war jedoch aus einem anderen Grund nervös. Ihm war eine Idee gekommen, über die er gern so bald wie möglich mit Axmarpho und Bagugor gesprochen hätte, aber er wußte nicht, wo sie sich befanden und hatte keine Möglichkeit, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen.
    Er war gezwungen zu warten, bis sie sich bei ihm meldeten, doch wann würde das geschehen?
    Tony Ballard hatte ihn auf die Idee gebracht, ohne es zu ahnen. Der Industrielle sah plötzlich eine Möglichkeit, Calarb in die Falle zu locken.
    Aber das klappte nicht ohne Axmarpho und Bagugor.
    ***
    Etwas schob sich mit schleichenden Bewegungen durch die Schwärze. Richard Hedren strengte seine Augen an, versuchte die schwere Dunkelheit zu durchdringen.
    Die »Fähre« der Schwarzblütler hatte sich restlos aufgelöst.
    Axmarpho und Bagugor waren nicht mehr da. Sie hatten ihn seinem Schicksal überlassen. Wie mochte das aussehen? Es hing auf jeden Fall mit diesem geheimnisvollen Schleichen zusammen, das nicht bloß aus einer Richtung kam.
    Es umgab ihn
    Von überallher drangen undefinierbare Geräusche an sein Ohr. Angst nistete sich in sein Herz und fraß es wie eine hungrige Ratte mit scharfen Zähnen auf.
    Aber er spürte keinen Schmerz, denn Bagugor hatte ihm die Fähigkeit, ihn zu empfinden, genommen.
    Weiße Linien erschienen in der Schwärze. Sie waren sehr elastisch und bewegten sich fortwährend. Waren das die kranken Seelen? Sie kamen näher, und Hedren bemerkte weitere Striche.
    Die Seelen zeichneten sich konturenhaft in der Dunkelheit ab. Richard Hedren war so, als hätte er gezeichnete Menschen um sich. Aber keiner war vollständig, jedem fehlte irgend etwas.
    Das war ihre Krankheit.
    Wenn Hedren die Schwarzblütler richtig verstanden hatte, sollten die kranken Seelen ihn anstecken. Sie hatten einen Kreis gebildet.
    Hedren stellte beunruhigt fest, daß sie immer mehr wurden - Seelen, die einst die Körper von Männern, Frauen und Kindern ausgefüllt hatten.
    Wie sie früher ausgesehen hatten, war jetzt noch bruchstückhaft zu erkennen, wenngleich ihnen schon einige Linien fehlten. Seelen können nicht

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