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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblicken wie diesen wurde ich schmerzlich daran erinnert, daß ich anders war als andere Menschen, daß die relative Unsterblichkeit nicht nur ein Geschenk, sondern vor allem eine schwere Last war.
    Eine Chance für das Galaktikum.
    Ein winziger, in die Schulter implantierter Unsterblichkeitschip machte eine Handvoll Menschen zu etwas Besonderem. Mich auch. Dennoch waren meine Gefühle und Bedürfnisse nicht anders als die anderer Menschen, manchmal vielleicht intensiver, weil im Hintergrund immer das Wissen lauerte, daß jede Beziehung nur von beschränkter Dauer sein konnte. Keine Frau sehnt sich danach, von einem Monstrum geliebt zu werden, das nicht einen Tag altert, während sie selbst Falten bekommt und grau wird. Auch die moderne Medizin ändert daran herzlich wenig, sie kann den Alterungsprozeß geraume Zeit anhalten, aber nicht verhindern. Irgendwann wird eben jeder von der Zeit eingeholt.
    „Wir bereiten für Mila und Nadja Vandemar ein Raumbegräbnis vor?" fragte Gerine. „Mit höchsten militärischen Ehren?"
    Ich schüttelte den Kopf, woraufhin nicht nur Gerine und Ambras mich verblüfft anschauten.
    „Du planst eine Erdbestattung, Atlan? Auf Terra oder gar auf Trokan. Natürlich unter Teilnahme der LFT-Führung und der Herreach. Das wäre ein angemessener Rahmen für die Zwillingsschwestern."
    „Ich glaube ‘nicht, daß Prunk und Ansprachen im Sinne der Vandemars gewesen wären", wandte Ämbras ein. Der Hyperphysiker fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Augenbrauen, als wolleer auf die Weise den Eindruck von Müdigkeit vertreiben. „Ich denke, Atlan hat vor, die beiden nach Saira zufliegen, ihrer Heimatwelt."
    Saira -das war der Name des Geburtsplaneten von Mila und Nadja. Aber auch der Name ihrer Mutter.
    Und SAIRA hatten sie ihr GILGAMESCH-Modul genannt, das sie so gut wie nie genutzt hatten; jetzt stand es gewissermaßen leer. Was also lag näher, als die kristallisierten Körper der beiden in ihre Heimat im galaktischen Zentrumsbereich zubringen? Ich war überzeugt davon, daß Mila und Nadja genau diesen Wunsch geäußert hätten, wären sie dazu noch in der Lage gewesen.
    „Ich empfinde eine tiefe Achtung vor Mila und Nadja", hatte Homer G. Adams gestern erklärt, als Dao-Lin und ich mit ihm über das Schicksal, der Vandemars gesprochen hatten. „Natürlich werden wir sie auf Saira beisetzen, so, wie sie selbst es gewollt hätten."
     
    *
     
    Zwei Stunden später kehrte Myles Kantor von seinem Krankenbesuch zurück. Kallia Nedrun ging es unverändert, und gerade das enttäuschte Myles. Auch wenn er es niemals eingestanden hätte, ich merkte ihm an, daß er eine weitere Veränderung hin zum Besseren erwartet hatte. Aus unerfindlichen Gründen schien er überzeugt gewesen zu sein, daß Goeddas Untergang seiner Kallia helfen würde. Ich fragte mich zwar, woher Myles eine solche Zuversicht nahm, aber mir war bewußt, daß er nie darüber geredet hätte. Er war einer der Wissenschaftler, die Lösungen intuitiv erfühlten, lange bevor sie den rechnerischen Beweis vorliegen hatten, von praktischen Versuchen ganz zu schweigen.
    Die Verzerrungen des fünfdimensionalen Raumes hatten uns auf Camelot auf -die Vorgänge auf Trokan aufmerksam werden lassen. Ähnliche Anomalien waren im Zusammenhang mit den Tolkandern nachweisbar gewesen. Und/zweifellos hatte die Zerstörung des Brutraumes der Goedda gewaltige Ausbrüche parapsychischer Natur freigesetzt.
    Myles verknüpfte auf die ihm eigene Weise zwei Geschehnisse, die auf den ersten Blick herzlich wenig miteinander zu tun hatten.
    Jahrelang hatte Kallia Nedrun auf Mimas im tiefsten Koma gelegen. Nur einmal hatte sie sich für wenige Sekunden in ihrem Antigravtank aufgerichtet, war gleich darauf aber entkräftet wieder zurückgesunken.
    Das war exakt zu dem Zeitpunkt gewesen, als Perry Rhodan, Reginald Bull und Alaska Saedelaere im Pilzdom auf Trokan verschwunden waren.
    Daß Verbindungen zwischen dem ehemaligen Archivplaneten der Ayindi und den Tolkandern bestehen mußten, war uns erst klar, seit wir wußten, daß Alaska Saedelaere sich im Brutkosmos der Goedda befunden hatte.
    War Myles deshalb auf den Gedanken verfallen, die fünfdimensionalen Verzerrungen könnten Kallia beeinflussen?
    Ich bekam Myles Kantor nur als Hologramm zu Gesicht, führte lediglich ein kurzes Gespräch mit ihm, weil er sich in den Labors der ENZA verschanzte und intensiv zu arbeiten begann.
    „Kennst du das Gefühl, dich im Kreis zu drehen?" fragte er bitter. „So

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