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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später war ich unten und schwebte in die Schleuse.
    „Wir starten!" meldete ein Posbi über Funk.
    „Warte noch auf die anderen!"
    „Dann schaffen wir den Durchbruch nicht mehr. Mehrere Igelschiffe befinden sich im Anflug."
    Diesmal standen uns keine LFT-Einheiten mit einem Ablenkungsmanöver zur Seite, wir waren auf uns allein angewiesen.
    Hinter mir schwebte der MarschiereViel-Posbi in die Schleusenkammer. Unmittelbar nach ihm noch ein vierter.
    Das Beiboot hob ab. Mit wahnwitziger Beschleunigung, die von keiner Lufthülle gebremst wurde, raste das 22Meter-Schiff den Sternen entgegen.
    Ich erreichte die Zentrale, als die Igelschiffe soeben hinter dem Rund des Planeten erschienen. Mit wenigen Handgriffen überspielte ich die Speicherdaten meines SERUNS und damit alles, was wir auf Tolk-7 in Erfahrung gebracht hatten, in den Puffer der Hyperfunkanlage.
    Die Igelschiffe eröffneten das Feuer, waren aber noch zu weit entfernt für Wirkungstreffer. Zudem flog Orsener gewagte Ausweichmanöver. Weitere Schiffe verließen ihre bisherigen Positionen im System und schwenkten auf unseren Kursvektor ein.
    Unser waghalsiges Beschleunigungsmanöver würde ausgebrannte Konverter und verglühte Triebwerke hinterlassen, dessen war ich mir sicher. Dutzende von Kontrollen signalisierten mit ihrem Blinken das Überschreiten der letzten Toleranzgrenze.
    Immer noch waren die Schirmfelder desaktiviert, alle verfügbare Energie floß in den Antrieb.
    Der erste Treffer erfolgte mittschiffs und riß den Rumpf bis zum Heck auf. Bis ich überhaupt registrierte, daß wir schwer getroffen worden waren, befand das Beiboot sich bereits etliche zehntausend Kilometer entfernt.
    Der zweite Treffer durchschlug die im Aufbau befindlichen Schirmfelder und zerstörte die Projektoren.
    Schutzlos rasten wir der Phalanx der Igelschiffe entgegen.
    Das Fragmentbeiboot wechselte in den Hyperraum über, als die Angreifer das Wirkungsfeuer eröffneten.
     
    *
     
    Wir hatten es geschafft, hatten mit dem halbwracken Beiboot ohne Ausfall die Position der GILGAMESCH erreicht und waren von den Traktorstrahlen in einen für Notfälle reservierten Hangar gezogen worden.
    Während Orsener und die drei anderen Posbis via Transmitter an Bord der BOX3187 zurückkehrten und die schwere Aufgabe erfüllten, den Matten-Willys der getöteten Posbis das Ende ihrer Schützlinge schonend beizubringen, übergab ich meine Aufzeichnungen der mysteriösen Herztöne an Myles Kantor, um sie von ihm und seinen Wissenschaftlern untersuchen zu lassen. Vielleicht war es ihnen möglich, die Quelle der Hyperimpulse ausfindig zu machen. Dann würde ich nicht zögern, die Vernichtung des betreffenden Objekts zu befehlen - wir würden mit allem zuschlagen müssen, was wir aufzubieten hatten.
    „Signale?" fragte Myles nur. „Herztöne?"
    Fahrig strich er sich die Haarsträhne aus der Stirn, die ihn hartnäckig belästigte.
    „Du weißt noch nicht, daß wir mit der ENZA einen kleinen Abstecher gemacht haben", fuhr er fort.
    „Nur mal schnell in die Eastside, nach Apas. Und dort haben wir genau dieselben Signale aufgezeichnet - noch dazu direkt an ihrem Ursprung."
    Sprach’s, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand mit meinen Daten wie mit einer Jagdtrophäe, um die Aufzeichnungen einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen.
    Während er das tat, empfingen wir auf der GILGAMESCH nur mit kurzem zeitlichen Abstand Notrufe von mehreren Welten. Einhellig wurde behauptet, daß auf diesen Planeten der Kritzelwahn ausgebrochen sei.
    Weder Dao-Lin-H’ay noch Homer G. Adams oder ich hatten Anlaß, daran zu zweifeln.
    Hilferufe kamen von Arkon ... von Gatas ...aus dem Akon-System ... von Nosmo und anderen. Welten also, die sich nicht in einem Spiralarm konzentrierten, sondern die über das gesamte Gebiet der Milchstraße verteilt ihre Bahn zogen.
    Wie lange noch? Ich dachte an den Traumtod. Der Blick in eine entsetzliche Zukunft, den ich getan hatte, drohte plötzlich wieder Realität zu werden..
    Wir standen abermals da, wo wir vor Monaten begonnen hatten. Wir standen wieder ganz am Anfang.
     
    EPILOG
     
    „Wir werden eine Kleine Mutter erschaffen und sie zu einer Großen machen." Das sagten die Philosophen Dreur und Jenseitsdreur.
    Und Jack und Jenseitsjack sagten es.
    Auch Icci-Ecc und Jenseits-Icci-Ecc sagten diese Worte.
    Insgesamt zweiundfünfzigmal wurden sie gesagt: „Wir werden dich erschaffen, Kleine Mutter. Und dich behüten und wieder groß machen, Kleine Mutter."
     
    ENDE

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