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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch in der Übertragung deutlich zu spüren.
    „Ich bedauere die Entscheidung, Mila und Nadja Vandemar nicht auf Terra zu beerdigen", begann sie übergangslos.
    „Ein Staatsbegräbnis wäre ebensowenig im Sinne der Zwillinge wie eine Beisetzung im Raum", erwiderte ich.
    Die Erste Terranerin nickte knapp.
    „Atlan, ich wollte euch allen nochmals danken, Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß alle Ressentiments gegenüber Camelot selbstverständlich vergessen sind. Die Menschheit braucht euch Unsterb..."
    Sie unterbrach sich, massierte sich knapp die Nasenwurzel. „Daß ihr den Tod ebenso fürchten müßt wie jeder andere, hat sich bewiesen. Es tut mir leid um die Zwillinge und um Alaska Saedelaere. Und was Perry Rhodan und Reginald Bull anbelangt, selbstverständlich haben eure Wissenschaftler jederzeit Zugang nach Trokan, das heißt, sofern die Herreach zustimmen. Trokan ist ihre Welt, wir haben auf den Planeten keinen Anspruch - sich daran zu gewöhnen fällt selbst mir noch etwas schwer."
    „Freunde in der Nachbarschaft zu haben ist ein angenehmer Gedanke", sagte Dao-Lin-H’ay „Jeder wird vom anderen lernen."
    „So ist es", seufzte Paola Daschmagan. „So, wie ich in den wenigen Tagen an Bord der GILGAMESCH gelernt habe, daß Vorurteile keine Existenzberechtigung haben."
    Sie war nicht freiwillig auf die GILGAMESCH gekommen, Cistolo Khan, der LFT-Kommissar, ebenfalls nicht. Auch nicht Gia de Moleon, die Leiterin des Liga-Dienstes, Alexander Erengast, Coer Puinguard, Iljana Speccie und gut ein weiteres Dutzend Männer und Frauen aus der Führungsetage der Liga Freier Terraner. Homer G. Adams hatte dabei seine Finger im Spiel gehabt, hatte den Posbis der BOX-7443 die Informationen geben können, die sie benötigt hatten, um die terranische Führungsspitze aus dem Einflußbereich des Philosophen vom Kilimandscharo zu befreien. Daß dies keineswegs mit Billigung der betroffenen Personen geschehen war, lag auf der Hand. Die Posbis hatten Cistolo Khan mit einem Fesselfeld abtransportiert und waren mit der Ersten Terranerin und den übrigen Personen nicht viel anders verfahren.
    „Wie sieht es im Gebiet von 47 Tucani aus?" wollte ich wissen.
    Die Erste Terranerin vollführte eine Geste, die ihre Unschlüssigkeit ausdrückte.
    „Die Igelschiffe zeigen bisher keine Tendenz zum Abzug. Die sechstausend Einheiten der LFT bleiben deshalb auf Position; die Kommandanten haben Befehl zum bedingungslosen Waffeneinsatz, sollten die Tolkander wider Erwarten Kurs auf die Milchstraße nehmen. Andernfalls lassen wir sie unbehelligt abziehen."
    „... was angesichts ihrer Schlagkraft durchaus vernünftig ist", bemerkte Adams. „Ich hoffe nur, daß alle Galaktiker so denken und nicht einige ihren Privatkrieg vom Zaun brechen. Falsch verstandene Rachegefühle würden nur weiteren Zigtausenden das Leben kosten."
    „So ist es. Leider", bestätigte die Erste Terranerin.
    Sie beendete das Gespräch mit einem Hinweis auf anstehende dringende Termine. Es galt, das Leben nicht nur im Solsystem wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
     
    4.
     
    Bericht Atlan Der Flug in den Yolschor-Sektor im Zentrumsbereich der Milchstraße verlief ohne Zwischenfälle. Nur Minuten nach dem Rücksturz der GILGAMESCH in den Einsteinraum fingen die Hyperfunkantennen einen Rundspruch auf, der von Olymp aus über Relais in alle Bereiche der Milchstraße ausgestrahlt wurde.
    Das Hologramm zeigte ein kleines Mädchen, das vergeblich versuchte, mit Hilfe eines Simulationsprogramms eine hagere Gestalt entstehen zu lassen. Das Geschöpf erschien auf den ersten Blick zwar menschlich, doch bei näherem Hinsehen entpuppten sich Arme und Beine als dürre, schlaksige Gliedmaßen mit seltsam deformierten Gelenken. Mit einiger Phantasie war die Gestalt durchaus auch als insektoid zu bezeichnen.
    „Ist er das?" fragte eine Stimme aus dem Hintergrund. Der Sprecher war nicht zu sehen. „Ist das der Philosoph?"
    „Das ist Jack", antwortete das Mädchen leise und wischte sich fahrig eine Locke aus der Stirn. „Jack war so lieb, er war wie ein Bruder."
    „Erinnerst du dich genau?"
    Abermals veränderte sich nun die Gestalt in der Darstellung. Arme und Beine verloren die Gelenke, wirkten nur noch wie dünne Röhren. Die Hände erhielten vier Finger.
    Aus dem menschlichen Leib wurde eine flaschenförmige Darstellung, der flache Kopf saß halslos auf.
    „Du kannst dich also erinnern, wie der Philosoph tatsächlich ausgesehen hat, Ilara Clandor. Das heißt, daß sein

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