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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stammte das Knirschen, sondern vom splitternden Chitinpanzer des Angreifers.
    Und mittlerweile war auch der zweite syntronischbiologische Roboter heran und schlang einen ausfahrbaren Tentakel um den Käfer.
    Ein dumpfes Knacken war alles, dann ließen die Posbis den plötzlich schlaffen Körper zu Boden sinken.
    Mein erster Blick galt den Anzeigen des SERUNS. Zumindest auf den uns bekannten Frequenzen hatte der Physander keinen Notruf abgesetzt. Trotzdem galt es, ab sofort noch besser auf der Hut zu sein.
    Ich machte den Posbis keine Vorwürfe, daß sie den Physander kompromißlos getötet hatten. Wir hätten noch viel mehr von dieser Brut umbringen sollen. Sobald ich daran dachte, welch unsägliches Leid sie über die Milchstraße gebracht hatten, geriet mein Blut ins Kochen. Alles in mir schrie nach Vergeltung, wollte mich dazu bringen, Rache zu nehmen. Immer öfter ertappte ich mich bei dem Gedanken an eine Armada von Kugelraumern, die aus allen Geschützen feuernd die Tolkanderheere und ihre Welten mit vernichtenden Transformsalven belegten. Aber das war leider nur ein Tagtraum, der sich nicht verwirklichen ließ - davon abgesehen, daß die Tünche der Zivilisation mich immer noch daran hinderte, ins Barbarentum zurückzufallen.
    Viele denken so. Sie töten in Gedanken, und das ist die einzige Hoffnung, die ihnen bleibt.
    Wie lange noch, bis die Tolkander uns aufspürten?
    „Wir müssen uns zurückziehen", sagte Orsener.
    Ich schüttelte den Kopf. „Später", sagte ich nur ausweichend. Vielleicht brauchte ich noch ein paar Daten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß ich kurz vor der Wahrheit stand. Unkeers plötzliches Schweigen in der Aufzeichnung und sein folgender Ausruf schienen bedeutungsvoll gewesen zu sein.
    „Mit der Wiedergabe der Aufzeichnung erneut beginnen", forderte ich den Servo auf. „Beginn drei Sekunden vor dem Abbruch."
    Ein triumphierender Ton lag in Unkeers Stimme. Vorhin hatte ich diese feine Nuance überhört, aber jetzt achtete ich darauf.
    „Es geschieht. Ich bekomme eben die Meldung, daß wir Empfang haben - die hyperenergetische Natur der eintreffenden Impulse ist eindeutig."
    Sie redeten durcheinander. Ich kannte die Chaeroder nicht, die Unkeer aufforderten, sie den Ibn der Hoffnung hören zu lassen, aber sie waren irgendwo weit entfernt stationiert, auf anderen Tolk-Welten und auf Gliederschiffen.
    Ein dumpfes, rhythmisches Pochen erklang. Weder bedrohlich noch besonders imposant.
    „Die Signale werden stärker und beständiger", verkündete Unkeer. „Es ist gut zu wissen, daß wir nicht mehr allein sind."
    „Auf diesen Lebenszeichen", sagte ein anderer Chaeroder; „ruht unsere ganze Hoffnung auf den Fortbestand."
    „Sind sie bereits in genügender Anzahl vorhanden?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Unkeer. „Aber die Signale treffen von verschiedenen Positionen ein, die über die gesamte Galaxis verstreut sind. Unsere Hoffnung hat sich erfüllt, Goeddas Tod war nicht das Ende."
    Die Impulse sind wie das Schlagen eines Herzens ...
    ... aber auch wie Sphärenklänge. Der Eindruck, daß in diesen Hyperimpulsen das kosmische Hintergrundrauschen konserviert, verstärkt und außerdem verzerrt wurde, ließ mich nicht mehr los. Ich ertappte mich dabei, daß ich in Gedanken begierig auf den nächsten Herzschlag wartete.
    Was war es, was ich da hörte? Der Herzschlag einer neuen Mutter? Gab es in Tolkandir oder in Suuvar weitere Monstren wie Goedda, die nach ihrem genetischen Kode gezüchtet worden waren?
    „Wir sind entdeckt!" rief Murgor, der Posbi mit dem Aussehen eines kleinen Marschiere-Viels. „Die Tolkander haben den Speicherkristall geortet."
    Im Schutz der Deflektorfelder zogen wir uns zurück. Nicht einen Moment lang zweifelte ich daran, daß die Tolkander aus dem Vektor des programmierten Richtstrahlsenders auf unsere ungefähre Position schließen würden. Nun galt es für uns, zum Beiboot zurückzukehren und zu starten, bevor ein Kordon aus Igelschiffen die Flucht vereitelte.
    Wir kamen nicht weit. Unvermittelt schlug uns schweres Strahlenfeuer entgegen; die Invasoren besaßen also Möglichkeiten, unsere Deflektorfelder zu neutralisieren. Unter den Umständen brauchte wir uns nicht länger zu beschränken.
    „Alle Funktionen wieder verfügbar!" rief ich, für den Pikosyn bestimmt. Keine Sekunde zu früh, denn die Treffer aus mehreren schweren Strahlwaffen, die mich von den Füßen rissen und meterweit zurückschleuderten, hätten mich ohne die Paratronstaffel in

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