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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit modulierter Strahlung. Frequenz und Wellenlänge der beiden Quellen hoben sich gegenseitig auf, und der Wirbel erlosch.
    Wenige Meter neben der Stelle bildete er sich neu. In seinem Zentrum entstand ein winziger Sog.
    „Ich fasse es nicht", stieß Golgar hervor. „Die Energie verschwindet im Nichts."
    Entgegen ersten Vermutungen wies der Vorgang keine Übereinstimmungen mit einem Black Hole auf.
    Grafisch ließ sich das Gebilde als Loch von wenigen Nanometern Durchmesser darstellen, durch das Energie in den Hyperraum entwich. Die Phänomene ähnelten denen, wenn ein Raumschiff mit veralteten Hypertriebwerken in das fünfdimensionale Kontinuum überwechselte. Der Unterschied bestand lediglich darin, daß sich der Vorgang auf Mystery quasi im Mikrokosmos abspielte.
    „Es kann alles oder nichts bedeuten", wiegelte Hermes Eisar ab. „Verzichtet auf Mutmaßungen und liefert Fakten."
    Der Cheftechniker schickte ein Dutzend Flugsonden aus und verteilte sie auf ein Gebiet von hundert Quadratkilometern. Je weiter die Sonne am Himmel emporwanderte und sich dem Zenit näherte, desto mehr häuften sich die Orte, an denen es zu energetischen Anomalien kam. Kleine und große Wirbel entstanden.
    Manche blieben eine halbe Stunde auf der Stelle, andere erloschen bereits nach wenigen Sekunden. Drei der zwölf Sonden gaben ein Notsignal ab und meldeten den Ausfall aller Systeme.
    Hermes Eisar warnte erneut und empfahl den Start, aber Golgar und Clement sträubten sich.
    „Wir hätten gar nicht zu landen brauchen, oder? Jetzt sind wir hier und bleiben es", sagte der Cheftechniker der GLADOR.
    Zwei der Sonden stürzten aus fünfzig bis hundert Metern ab und zerschellten auf dem felsigen Untergrund. Die dritte Sonde hing reglos in der Luft. Ihr Syntron verlor seine Energie. Es dauerte eine halbe Minute, dann hörte das Antigravfeld auf zu existieren, und die Sonde fiel wie ein Stein in die Tiefe. Sie verschwand in einem Schlammloch, und David Golgar hakte sie unter der Rubrik Expedition-Sachverluste ab.
    Auf der Nachtseite ereigneten sich neue Erschütterungen im Hyperbereich. Die Ausläufer rasten als Schockwellenfront durch die Atmosphäre des Planeten sowie die Oberflächenkruste. Der Boden hob und senkte sich, und für den Zeitraum von vier Minuten legte sich Blindheit über alle Hypergeräte. Danach funktionierten sie wie eh und je, aber die Wirbel waren verschwunden und kehrten nicht mehr zurück.
    Die beiden Siganesen schickten die restlichen Sonden auf eine Reise um den Planeten und setzten ihrerseits die Suche mit der Gondel fort. Irgendwann, so hofften sie, mußten sie fündig werden. Es sei denn, es gab auf Mystery keine Veego mehr.
    Am späten Nachmittag überflogen sie einen Landstrich mit niedrigen Büschen, breitblättrigem Gras und vereinzelten Felsbastionen. In einer Entfernung von knapp zehn Kilometern entdeckten sie in einem Taleinschnitt eine Ansammlung von Energiegebilden, die zu den Mustern paßten, wie sie in der Datenbank des Syntrons abgespeichert waren.
    „Endlich!" flüsterte David Golgar. „Ich kann es kaum erwarten." ‘ ‘"Wir dürfen bloß keinen Fehler machen", warnte Randolph Clement.
    Fünf Kilometer vor dem Ziel setzte die Gondel geräuschlos auf. Die beiden Männer schleusten die restlichen Sonden aus und folgten ihnen mit Hilfe der Antigravs bis zum Talrand. Von da an gingen Golgar und Clement zu Fuß.
    Im Lichtschein der tiefstehenden Sonne Enno entdeckten sie die ersten der Energiegebilde. Sie besaßen Kugelform von unterschiedlichem Durchmesser und ähnelten nebelartigen Gebilden, die von innen heraus in verschiedenen Blautönen leuchteten.
    Diese hier traten in kleineren und größeren Schwärmen auf. Jeder Schwarm folgte einer mehr oder minder einheitlichen Flugrichtung. Einzelne Gebilde scherten jedoch immer wieder aus, flogen zur Seite oder empor und näherten sich den Sonden, die das Gelände beobachteten. Sie tanzten auf und ab, vollführten regelrechte Sturzflüge und fanden sich zu kreiselnden Tänzen zusammen. Ganze Gruppen hüpften hin und her, verfielen in Reglosigkeit und schossen dann unvermittelt in eine andere Richtung davon.
    „Seht ihr sie?" hauchte David Golgar. „Wir haben sie endlich gefunden. Nein, eigentlich haben sie uns gefunden."
    Im Orbit sahen sie nur das, was Uri in die Gondel übertrug. Die Ortung in der Umlaufbahn war nicht in der Lage, die Veego auszumachen. Die Zusammenhänge waren nicht vollständig erforscht, aber es hing mit dem kosmischen Modell

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