1871 - Mission der Siganesen
gehörten zu den Schätzen in vielen Schiffen der Raunach, und bald würden sie auf allen Welten sein.
Dor-Res Thean eilte hinaus und die Rampe hinab zur Urne. Während er die neuesten Meldungen entgegennahm, legte er die wuchtige Stirn an das noch immer warme Gefäß.
Meine Gewißheit wächst mit jedem Atemzug, berichtete er der Asche seines Vorgängers. Aber gleichzeitig steigt die Gefahr. Soeben habe ich die Nachricht erhalten, daß Gish-Vatachh einen Stützpunkt der Androgynen angegriffen und alle Roboter vernichtet haben. Axo-Nochhi wird nicht ruhen, bis keiner von ihnen mehr übrig ist. Aber soweit werde ich es nicht kommen lassen. Eines Tages werden wir uns gegenüberstehen.
Er und ich. Dann wird sich endgültig entscheiden, wie die Zukunft der Damurial aussieht und ob es eine Zukunft sein wird oder ein Rückfall in die Vergangenheit.
Diesmal brachte die Asche nur ein klägliches Flattern zustande. Aber immerhin zeigte sie ihm, daß Pi-Poul Thean ihn verstanden hatte.
Erleichtert zog Dor-Res sich zurück.
8.
Space-Jet GLADOR, Orbit um Mystery, 17. August 1289 NGZ „Achtundvierzig Stunden warten wir schon, und noch immer läßt sich keiner von diesen Typen blicken.
Der Dauerfunk ist sinnlos. Die Ennox sind taub, und mir wird die Zeit lang."
David Golgar erhob sich und eilte zum Ausgang.
„Uns etwa nicht?" Randolph Clement erhob sich und ging zu ihm hinüber. „Was sollen wir tun, außer zu warten?"
„Ich hätte da einen Vorschlag. Aber sagt zuerst, ob ihr mich überhaupt anhören wollt."
„Nun komm schon!" Ida Kymber schenkte ihm ein mütterliches Lächeln. „Wir sind dir doch nicht ewig gram wegen deiner Spielereien."
„Ist das wahr?" fragte Golgar leise.
Die beiden Frauen und Randy nickten einmütig. Nur Hermes Eisar ließ nicht erkennen, was er dachte.
„Erst den Vorschlag, dann alles andere", verlangte der Kommandant.
„Vielleicht halten die Veego so etwas wie Winterschlaf. Wir sollten landen und uns umsehen."
„Kommt überhaupt nicht in Frage. Wir halten uns an die Absprachen mit Atlan, Homer und Myles Kantor und greifen nicht in das Leben der Veego ein."
Randolph Clement kehrte zum Halbrund vor den Steuerkonsolen zurück.
„Entschuldige, Kommandant, wenn ich mit einem Einwand komme. Sie halten unser Schiff garantiert für ein terranisches Beiboot. Solange wir uns nicht zeigen, wird sich der Irrtum nie aufklären."
„Das spielt keine Rolle. Bevor wir einen Fehler machen, nehmen wir lieber das in Kauf."
„Es widerspricht unserem Auftrag, so schnell wie möglich mit einem Ergebnis in die Milchstraße zurückzukehren", wandte jetzt auch Cyrra Malory ein.
Eisar legte das Gesicht in Falten und schwieg. Gespannt warteten die vier auf seine Entscheidung.
„Also gut", sagte er nach einer Weile. „Wenn sich in den nächsten zwölf Stunden nichts tut, werden David Golgar und Randolph Clement zur Oberfläche fliegen und versuchen, Kontakt mit den Veego aufzunehmen. Als Maßgabe für ‘euren Aufenthalt auf Mystery gelten die Erkenntnisse, die frühere Expeditionen unter Ronald Tekener und Homer G. Adams gewonnen haben, sowie das, was Perry Rhodan damals in seinen Aufzeichnungen zum Veego-Phänomen als verbindlich festgelegt hat."
„Ich danke dir." Golgar wirkte sichtlich erleichtert. „Ihr findet mich in meiner Kabine."
*
Die zwölf Stunden verstrichen ergebnislos, und Hermes Eisar gab das Signal zum Einsatz. Golgar und Clement trafen sich am zentralen Antigravschacht und ließen sich hinunter zum Hangar tragen, wo die Rettungsgondel auf sie wartete. Sie schleusten aus und verließen Minuten später den Orbit.
„Gebt uns Nachricht, sobald sich hier oben ein Ennox blicken läßt", sagte der Cheftechniker.
Cyrra Malory auf dem Bildschirmholo senkte zur Bestätigung den Kopf.
„Sie werden die Landung des Beiboots bemerken und reagieren", antwortete sie ihm. „Guten Flug."
„Danke."
Der Abstieg durch die Atmosphäre dauerte eine halbe Stunde. In zwei Kilometern Höhe ging die Gondel in Horizontalflug über. Die Taster bestrichen die Oberfläche Mysterys und suchten nach Spuren. Noch zeigten sich keinerlei energetische Aktivitäten. Hätten die beiden Siganesen es nicht besser gewußt, wären sie zu dem Ergebnis gekommen, daß es auf dieser Welt noch nie eine höherstehende Zivilisation gegeben hatte. Alles wirkte unberührt und friedlich, aber je länger Randolph Clement hinausschaute, desto unruhiger wurde er.
„Etwas ist anders", sagte er nach einer
Weitere Kostenlose Bücher