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1876 - Das Heliotische Bollwerk

Titel: 1876 - Das Heliotische Bollwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben. Das brachte sie aber keinen Schritt weiter auf dem Weg zum Verständnis der Gesamtheit.
    Cistolo Khan zog sich mit Bré Tsinga, Myles Kantor, seiner Pilotin sowie Galtarrad und Zygonod wieder zurück und begab sich mit ihnen in einen kleinen, einfach möblierten Raum.
    Als sie sich gegenübersaßen, sagte er sehr ernst: „Wir sind euch sehr dankbar für eure Freundlichkeit.
    Ich kann mir inzwischen vorstellen, daß unsere Völker einmal überaus gut zusammenarbeiten und in Freundschaft miteinander leben können. Doch wann sagt ihr uns, was das Heliotische Bollwerk ist? Wann bekommen wir euren Einsatzleiter zu sehen - oder jemand anderen, der uns unsere Fragen beantworten wird?"
    Diesmal legten die Nonggo nicht nur die Wangen in Falten. Vor allem Galtarrads Hautpartie um den Mund begann wie eine Membran zu flattern.
    Zygonod dagegen wirkte plötzlich wie geistesabwesend.
    „Ihr werdet eure Antworten bekommen, noch bevor ihr das Bollwerk wieder verlaßt, Cistolo Khan", versprach Galtarrad. „Ich muß mich mit Zygonod für eine kurze Weile zurückziehen. Bitte wartet hier auf uns."
    „Ich glaube es erst, wenn ich es erlebe", versetzte der LFT-Mächtige ungewollt hart.
    „Ihr werdet die Antworten erhalten", bekräftigte Galtarrad. „Entweder vom Einsatzleiter oder von ..."
    Er ließ unausgesprochen, was „oder von" bedeuten mochte, aber Bré Tsinga hatte eine mögliche Erklärung parat. Sie sprach es erst aus, als die beiden Nonggo den Raum verlassen hatten.
    „Galtarrad meint sich selbst damit", erklärte sie. „Ich habe inzwischen ihre Mimik studiert und kann euch sagen, daß die beiden verdammt sauer auf ihren geheimnisvollen Einsatzleiter zu sein scheinen. Er läßt sie nämlich sitzen. Sie haben schon längst mit seinem Auftauchen gerechnet und sehen sich nun selbst in der Pflicht. Sie werden uns die Erklärungen liefern."
    „Das wäre schön", sagte Khan. „Und ihre Mimik?"
    „Ich glaube, einige grundlegende Gefühlsäußerungen erkannt zu haben. Den Mund breit ziehen bedeutet zum Beispiel Verwunderung. Die Wangen in Falten legen signalisiert Erregung. Die Hautpartie über dem Mund membranartig flattern lassen, so wie eben, steht für Verärgerung. Und wenn sie die Haut um die Augen kraus ziehen, dann lächeln sie."
    „Sie haben Lachfalten", kam es von Kantor. „Das macht sie doch wirklich menschlich, oder?"
    Bré bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick.
    „Wovon ich noch nicht weiß, was ich davon halten soll, das ist dieses ständige Neigen und Pendelmassen der Köpfe. Es scheint mir aber wichtig zu sein, dies zu entschlüsseln. Genau wie ihre gerade wieder bei Zygonod zu beobachtende scheinbar plötzlich auftretende Geistesabwesenheit."
    „Und der Gesamteindruck, Bré?" fragte Kantor, „Wie schätzt du die Nonggo inzwischen ein?"
    „Prächtig", entgegnete sie. „Sie sind so friedlich und zuvorkommend, wie sie sich geben. Nichts an ihnen ist falsch. Dafür verwette ich meine sämtlichen Diplome."
    „Und ihre Geheimniskrämerei?"fragte Khan. „Wenn sie so geradlinig sind, weshalb lassen sie uns dann im unklaren über dieses monströse Ding, das sie ins Solsystem gebracht haben?"
    Die junge Wissenschaftlerin vom Planeten Sabinn holte tief Luft, bevor sie antwortete: „Diese, wie du sagst, Geheimniskrämerei entspringt nicht dem Wunsch, den Terranern Schaden zuzufügen - in keiner Form. Sie entspringt vielmehr einem noch unbekannten Sachzwang. Die Nonggo glauben fest daran, daß sie mit ihrer Installation des Bollwerks ein Werk von kosmischer Bedeutung vollbringen. Dieses Werk muß so gewaltig sein, daß sie lieber schweigen, bevor sie auch nur ein Wort zuviel und zu früh verraten.
    Dieses Schweigen entspringt also einem hochentwickelten Gefühl für Verantwortung."
    Bré beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt. „Es hat nichts mit Mißtrauen oder Überheblichkeit zu tun", sagte sie eindringlich. „Wir sollten wieder einmal begreifen, daß wir Terraner nicht der Mittelpunkt des Universums sind."
     
    *
     
    (Auf Mimas begann Kallia Nedrun wie in Trance zu reden. Vom Überwachungssystem sofort alarmierte Ärzte zeichneten jedes Wort auf. Gleichzeitig wurde eine Hyperfunknachricht nach Terra geschickt.
    Paola Daschmagan erhielt sie und fragte sich, ob es gut sei, Myles Kantor ausgerechnet jetzt von der Entwicklung zu unterrichten.)
     
    *
     
    Nach den vereinbarten fünf Stunden hatten sie sich getroffen und ihre Erfahrungen ausgetauscht. Nur die TLDAgenten schwiegen,

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