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1876 - Das Heliotische Bollwerk

Titel: 1876 - Das Heliotische Bollwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genauestens mit allen Mitteln der modernen Wissenschaft untersuchten. Sie hatten die Genstruktur aller ihrer Chromosomen intensiv unter die Lupe genommen und dabei in den komplizierten Molekülkomplexen der genetischen Informationsträger einen Aufsatz entdeckt, den man bei Menschen in dieser Art bisher nicht beobachtet hatte und der sich als Transkriptionsprotein (auch Zinkfinger genannt) tarnte.
    Und wenn sie nun kein Mensch ist? Oder eine neue, eine andere Form von Mensch?
    Myles hatte alle Gedanken daran zu verdrängen gelernt, und jetzt wollte er schon erst recht nichts von ihnen wissen.
    Aber sie drängten sich auf, .als er sie mit geschlossenen Augen vor sich auf den Antigravpolstern liegen sah, fraßen sich in sein Gehirn.
    Sie schlief friedlich. Kallia Nedrun war nicht das, was man eine „aufregende" Frau nennen konnte, setzte man lediglich äußere Maßstäbe an. Sie war eher das, was man landläufig etwas „pummelig" nannte. Sie war keine Schönheit, in Myles’ Augen schon, galt aber als hübsch. Sie hatte dichtes, langes schwarzes Lockenhaar, grüne Augen, eine Stupsnase und einen leicht wulstigen Mund.
    Du bist für die meisten Menschen so unscheinbar, dachte Kantor, aber für die wenigen, die dich besser kennen, so voller Geheimnisse ...
    Sie hatte sich liebevoll um ihn gekümmert, als er noch ein Krüppel im Rollstuhl war - seinem Kantormobil.
    Er hatte ihr all diese Fürsorge zurückgegeben und nie aufgehört zu hoffen, daß sie eines Tages wieder die Augen aufschlug und gesund wurde; daß sie ihn anlächelte und sich von ihrer Antigravliege aufrichtete.
    Und nun tat sie es. „Myles", flüsterten ihre Lippen. „Mein Gott, Myles ..."
    Er war bei ihr und nahm ihre Hand. „Kallia", hörte er sich leise sagen. „Wie geht es dir? Ist der... ist dieser Alptraum zu Ende?"
    Sie sah ihm tief in die Augen. Er glaubte, in diesem Blick zu versinken. Ihre Hand lag so schwach in der seinen, aber nun drückte sie sie, und Kallia Nedrun flüsterte leise: „Er muß es sein, Myles. Der Alptraum muß zu Ende sein, denn es ist etwas Wichtiges geschehen."
    „Was?" fragte Kantor, von seinen Ahnungen eingeholt.
    „Du weißt es nicht?" kam ihre Gegenfrage.
    Kallia richtete sich weiter auf. Sie wirkte von Minute zu Minute stärker. „Das Konstituierende Jahr ...
    Es kann jeden Moment beginnen ..."
     
    ENDE

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