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1877 - Das Trojanische Pferd

Titel: 1877 - Das Trojanische Pferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur flüchtig daran, daß der Aktivatorträger eigentlich ein „Spion" für Camelot war. Denn was er hier sah und hörte, würde er seinen unsterblichen Freunden nicht vorenthalten.
    Myles hatte noch immer nicht mitbekommen, daß der Platz neben ihm leer war ...
     
    *
     
    Flame Gorbend hatte nur durch Zufall bemerkt, wie sich Kallia Nedrun in der Dunkelheit schattengleich aus ihrem Sitz erhob und zwischen den Reihen davonschlich.
    Sie hatte diese Frau erst auf Terra kennengelernt, bei Paola Daschmagan. Inzwischen hatte sie dennoch genug über sie gehört, um sofort mißtrauisch zu werden. Jemand, der in fremden Sprachen redete und sich später an nichts erinnern konnte, war geheimnisvoll genug.
    Als Myles Kantor mit ihr im Saal erschienen war, hatte sie einen abwesenden, sturen, ungeduldigen Eindruck gemacht. Und diese Ungeduld schien nicht dem Warten auf die Nonggo gegolten zu haben.
    Als Flame sie forthuschen und in einem Eingang verschwinden sah, zögerte sie nicht. Sie sah, daß Cistolo Khan und Myles Kantor gerade gebannt auf Zygonod starrten, und machte sich ihrerseits leise davon.
    Hennik Gartz, der links neben ihr saß, sah zwar überrascht auf, hielt aber den Mund, als sie ihm den Mittelfinger auf denselben legte.
    Flame mußte einen anderen Ausgang benutzen. Sie wußte nicht, wohin sich Kallia Nedrun gewandt hatte - in welche Richtung und wie schnell. Sie konnte nur versuchen, dorthin zu gelangen, wo sie den Saal verlassen hatte, und eine Spur zu finden.
    Unterwegs versuchte sie, Kallia über Funk zu erreichen. Jeder Mensch an Bord des Bollwerks besaß seine eigene Frequenz, also konnten Kantor oder Khan nicht zufällig alarmiert werden. Der Pikosyn ihrer Kombination wählte die Frequenz für Flame.
    Wie erwartet, erhielt sie keine Antwort.
    Am Ziel angekommen, indem sie die Halle auf einem gewundenen Korridor halb umrundete, sah Flame niemand mehr als einen der anderthalb Dutzend TLD-Agenten, die sich über das Bollwerk verteilt hatten. Es war Zufall, daß er sich gerade jetzt gerade hier aufhielt.
    Sie winkte den Mann zu sich, einen athletisch gebauten Kerl um die Siebzig, mit altertümlichem Schnauzbart und halbkahlem Schädel, kantigem Kinn und kleinen, schwarzen Augen, und fragte ihn nach seinem Namen.
    „Kechto Tolz", antwortete er. „Und du bist Flame Gorbend, die berühmte Frau mit den blauen Haaren."
    „Ich bin also schon berühmt, aha. Paß mal auf, Kechto, du hast nicht zufällig eine andere Frau hier herauskommen sehen? Kallia Nedrun heißt sie. Ich meine, eher etwas rundlicher als ich, und vielleicht etwas aufgeregt."
    „Ich weiß nicht, was du meinst ..."
    „Vor wenigen Minuten ist diese andere Frau hier herausgekommen. Ich will, daß du sie suchst. Wenn du sie findest, bringst du sie mir, keinem anderen. Verstehst du?"
    „Das ist klar, Flame ..."
    „Es ist sehr wichtig", sagte sie auf seinen fragenden Blick hin. „Kümmere dich jetzt um Kallia Nedrun.
    Hier ist ein Bild von ihr."
    Der Pikosyn ihrer Kombination hatte es auf ihren geflüsterten Befehl hin ausgedruckt. Die Kombinationen der zuletzt an Bord des Heliotischen Bollwerks gegangenen Männer und Frauen einschließlich der Agenten waren leicht und unaufdringlich, ließen sich aber durch eine einfache Schaltung in SERUNähnliche Schutzanzüge verwandeln.
    Der TLD-Agent grinste, machte eine verunglückte, winkende Armbewegung und entfernte sich. Flame sah ihm nach und schüttelte nur den Kopf. Merkwürdiger Kerl, dachte sie.
    Sie überlegte kurz, dann rief sie fünf weitere Agenten per Funk an. Kechto Tolz war sicherlich kein Idiot, sonst hätte de Moleon ihn nicht geschickt. Er kam ihr nur ein bißchen lahm vor.
    Das Bollwerk war zudem riesig, und Kallia Nedrun in ihm so etwas wie die berühmte alte Nadel im Heuhaufen. Je mehr Leute sie suchten, um so besser.
    Aber vielleicht sorgte Flame sich umsonst.
    Sie schilderte den Agenten ihr Problem und setzte sie in Marsch. Danach kehrte sie in den Saal zurück, wo die beiden Nonggo immer noch oben hinter ihrem Pult standen und Erklärungen abgaben.
    „Habe ich viel verpaßt?" fragte sie Cistolo Khan, der sie kommen gesehen hatte.
    „So ziemlich alles, nehme ich an", flüsterte der LFT-Kommissar zurück. „War es wegen Kallia?"
    Sie nickte nur.
     
    4.
     
    Kechto Tolz Die Stimmung im Solsystem wechselt, es ist für mich unbegreiflich. Paola Daschmagan, sonst nicht als die große Rednerin und Charismatikerin bekannt, hat es durch ihre Rede vor dem Parlament sowie einige große

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