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1878 - Kontakt zu Kenteullen

Titel: 1878 - Kontakt zu Kenteullen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mißtrauisch.
    „Da!" ächzte Mulderen.
    Aus dem Nichts bildete sich eine Wand, halb transparent, halb neblig schimmernd. Sie erstreckte sich, so weit das Auge reichte. Die Nonggo bezeichneten das Gebilde als Faktordampf-Barriere, was manche Terraner dazu veranlaßte, von gefrorenem Dampf zu sprechen.
    Die Wand nahm den Männern und Frauen die Sicht auf die Gruppe innerhalb des Bezirks - Myles Kantor mit einer Gruppe von Wissenschaftlern, Diplomaten und Robotern, die in Begleitung der Nonggo Galtarrad und Zygonod den Transfer ins Heimatsystem der Fremden mitmachen wollten. Keine zehn Pferde hätten Benvenista, Mulderen oder einen anderen aus der Truppe dort hinübergebracht, zumindest zur aktuellen Zeit nicht. Kantor und Jettys Logtar hatten nicht umsonst nur Leute ohne Familie ausgesucht.
    Die Wand teilte die Welt in ein Diesseits und ein Jenseits. Die Männer und Frauen im Sand wußten, daß es sich um ein Gebilde von dreißig Kilometern Länge, zwanzig Kilometern Breite und siebeneinhalb Kilometern Höhe handelte. Droben am blauen Himmel über der Gobi rasten Jets und Gleiter entlang und filmten den riesigen Quader.
    „Ich mache die Augen zu", sagte Mulderen halblaut und gähnte vernehmlich. „Das ständige Starren auf die milchige Wand ist schädlich. He, war das eben ein Lichtblitz?"
    „Blöde Frage, natürlich war das ein Lichtblitz." Benvenista schüttelte den Kopf, verärgert über soviel Ignoranz. „Erzeigt den Transfer an. Vorsicht, da sind sie schon!"
    Ein Dutzend Nonggo in prächtigen Umhängen durchdrangen die Barriere und wandten sich in Richtung der Delegation, die auf einer Düne in der Nähe wartete.
    „Tastung läuft", verkündete der Syntron von Benvenistas Flugscheibe. „Die Nonggo sind unbewaffnet."
    „Alles klar. Wir fangen an", verkündete Benvenista. „Kommt nicht mit der Wand in Berührung! Ich will keinen von euch später in einer fremden Galaxis auflesen müssen." Er grinste. „Vor allem müßt ihr aufpassen, daß ihr nicht ein Körperteil durch die Barriere schiebt. Weiß ja keiner, was dann mit dem Arm oder dem Bein passiert ..."
    Mit fünf Antigravscheiben näherten sie sich der Stelle, an der die Nonggo die Faktordampf-Barriere durchquert hatten.
    „Paola", fuhr der Gruppenleiter fort. „Wir könnten loslegen. Wie sieht es aus?"
    Die Erste Terranerin befragte die Nonggo und gab grünes Licht. Die Fremden hatten nichts gegen eine Untersuchung der Barriere einzuwenden.
    Robal Benvenista nickte entschlossen.
    „Aloen, du begibst’ dich zusammen mit dem Blinden unmittelbar an die Barriere. Installiert die Reflektoren, und achtet darauf, daß beim Justieren die vorgeschriebenen Minimalwerte bei der Durchlässigkeit nicht überschritten werden."
    Mulderen und Costadinou bestätigten und setzten die Antigravscheibe in Bewegung. Sie näherten sich der Wand bis auf fünf Meter, luden dann dort die Instrumente aus.
    Unter gewöhnlichen Umständen hätte Robal Benvenista fliegende Roboter eingesetzt. Im Fall der milchigen, fremdartigen Energiemauer verzichtete er wegen der Restenergieemissionen solcher Maschinen auf ihren Einsatz und bevorzugte Menschen in hundertprozentig abgeschirmten Isolationsanzügen. Sie bauten Stative auf und bestückten diese mit den nötigen Apparaturen.
    „Wasser marsch!" sagte der Einsatzleiter.
    Dann beobachtete er, wie die Projektoren ihre Arbeit aufnahmen und die Reflektoren mit Laserstrahlen beschickten. Siebzig Prozent der Energie strahlte zurück in den Sand, die restlichen dreißig Prozent gingen durch und erreichten die Barriere.
    Das Ergebnis war in seinen Augen niederschmetternd.
    „Die auftreffende Energie wird komplett verschluckt", meldete der Syntron. „Die dreißig Prozent reichen nicht aus, um eine exakte Konsistenzbestimmung der Wand durchführen zu können."
    Robal Benvenista seufzte. In der wissenschaftlichen Einsatzzentrale der LFT hatten sie es befürchtet.
    Und sie hatten ihn vor Jacko Mulderen gewarnt. Mulderen war TLD-Agent ... Benvenista ärgerte sich fürchterlich, weil er in den drei Jahren seiner Zusammenarbeit mit dem Kerl aus Südafrika nie etwas gemerkt hatte.
    Überhaupt, seit wann steckte der TLD seine Leute in ein Wissenschaftlerteam, das sich gewöhnlich mit so banalen Dingen wie der Erforschung des Erdkerns befaßte?
    „Justierung steht jetzt bei fünfundvierzig Prozent", verkündete Mulderen überflüssigerweise. „Ich mache mich auf den Weg. Wir brauchen drüben einen Beobachter."
    „Tut mir leid. Du bleibst

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