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1881 - Chaostage

Titel: 1881 - Chaostage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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streckte seine Hände danach aus.
    Katie Joanne reagierte profihaft kühl und beherrscht. Sie lenkte die Kameras so, daß sie die Szene in ihrer ganzen Bedrohlichkeit einfingen.
    „Nein!" schrie Nora und wich vor dem Dscherro zurück, damit er ihr Kristi nicht entreißen konnte.
    Er folgte ihr, wobei er seine Neuropeitsche schwang, jedoch nicht auslöste. In seiner Gier nach dem Kind bemerkte er nicht, daß sich der Arkonide von dem Nervenschock erholt hatte.
    Nur Katie Joanne erfaßte es.
    Blitzschnell richtete sie eine der Kameras auf ihn, während die anderen nach wie vor den Gehörnten und Nora mit dem Kind beobachteten. Die syntronischen Kontrollen halfen ihr, die nötigen Schnitte vorzunehmen.
    Asman von Kynor kam schnell heran, und er warf sich mit ganzer Kraft gegen den Dscherro.
    Der Gehörnte wurde von der Wucht des Aufpralls bis zum Rand des Daches weggestoßen. Er stolperte, hielt sich jedoch noch.
    Als der Arkonide erneut angriff, versuchte der Dscherro ihn mit Hilfe der Neuropeitsche abzuwehren. Da er aber aus dem Gleichgewicht geraten war, gelang es ihm nicht, die Waffe auf ihn zu richten.
    Der Krieger löste die Peitsche aus, traf sich selbst am rechten Bein, schrie gepeinigt auf, wurde von seinen überreizten Nerven und den damit verursachten Muskelzuckungen aus der Bahn geworfen und kippte in Todesangst schreiend nach vorn. Er fiel in den messerartigen Vibrator seines Bogantöters, den er in der linken Hand hielt. In letzter Sekunde erkannte er die Gefahr und wollte ihr ausweichen, doch er schaffte es nicht. Er tötete sich mit seiner eigenen Waffe.
    „Paß auf! Da kommen noch mehr", warnte Katie den Arkoniden und machte ihn auf zwei andere Dscherro aufmerksam, die sich ihnen mit ihren ovalen Fluggeräten näherten.
    Jetzt verlor Asman von Kynor die Nerven.
    Er erfaßte, daß er keine Überlebenschance mehr hatte, wenn er nicht augenblicklich flüchtete, also ließ er Nora im Stich. Mit Riesensätzen schnellte er sich über das Dach zu einem Abgang hin. Die Dscherro schössen auf ihn, verfehlten ihn jedoch, so daß er sich durch eine Tür in Sicherheit bringen und in das Innere des Gebäudes fliehen konnte.
    Nora und Katie blickten sich an. Beide Frauen waren sich klar darüber, daß ihre Situation nahezu aussichtslos geworden war.
    „Wir werden uns nicht einfangen lassen!" rief die Reporterin. „Komm!"
    Sie umarmte Nora und ihr Baby, und dann ließ sie sich mit ihnen zusammen über die Dachkante in den Abgrund fallen.
     
    *
     
    Wütend schlug Cruno DeFaas mit der Faust auf den Tisch.
    „Was ist denn in dieses Weib gefahren?" brüllte er. „Mitten im Einsatz baut sie Mist und stellt die Arbeit ein! Ist ihr nicht klar, daß wir auf Sendung sind?"
    Auf den Monitoren konnten er und seine Mitarbeiter verfolgen, wie Katie Joanne, Nora und das Baby in die Tiefe stürzten.
    Er blickte in die Runde, und eine Zornesader schwoll ihm auf der Stirn.
    „Wieso bleibt sie nicht im Einsatz? Zwei Dscherro kommen auf sie zu. Das ist eine einmalige Chance für ein Highlight in diesem Bericht. Aber was macht sie?" Die Bilder waren durcheinandergeraten, da sie nicht mehr von Katie Joanne koordiniert und nach den Notwendigkeiten des Reports geschnitten wurden. „Sie kneift. Typisch Frau! Es war ein Fehler von mir. Ich hätte keine Frau mit diesem Auftrag beglücken sollen. Die sind für so was einfach nicht geeignet. Am besten hätte ich es selbst gemacht."
    „Sie hat bisher hervorragende Arbeit geleistet", wagte Assal Ylani einzuwenden.
    „Was bisher war, zählt überhaupt nicht", fuhr er ihr in die Parade. „Entscheidend ist, daß wir uns jetzt ausblenden und auf Störung schalten müssen. Weißt du, was das für Folgen hat?
    Unsere Zuschauer zippen sofort zur Konkurrenz."
    „Warum gehen wir nicht auf Werbung?" schlug die junge Frau vor. „Dann bleiben zumindest einige."
    „Gute Idee!" höhnte er. „Wie war's mit Werbung für Windeln? Oder Slipeinlagen für gestreßte Frauen?"
    „Du bist ein Widerling", sagte sie verächtlich.
    „Und du bist gefeuert", schnappte er zurück.
    Der Redakteur wollte sich noch weiter auslassen, doch in diesem Moment flogen die Türen auf, und von zwei Seiten her stürmten Dscherro herein.
    Sie versuchten gar nicht erst, ihre Ziele ohne den Einsatz von Waffen zu realisieren, sondern feuerten mit Energiestrahlen auf die Wände und die Decke, zerstörten die technischen Geräte jedoch nicht. Die von Katie Joanne gelieferten Bilder liefen weiter in den Holowürfeln.
    Einer

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