Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern

Titel: 1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Ich stand in einer Auseinandersetzung mit einer bösen kosmischen Macht, die jeglichen Kontakt verhindern wollte.
    Das ist alles."
    „Dann überzeuge dich selbst!"
    Die Informationen, die Shabazza ihm dann überspielte, hatten auf den KONT eine entsetzliche Wirkung.
    Zwar hatte er gewußt, daß er Zerstörung hinterlassen hatte; wie schlimm er wirklich gehaust hatte, war ihm aber nicht bewußt gewesen. Vor allem schien es keinerlei Spur einer bösen kosmischen Macht zu geben ...
    Er hätte gerne geleugnet, aber seine Persönlichkeit war auf Ehrlichkeit und Logik angelegt, und so konnte er sich den Tatsachen nicht entziehen. Die Wirkung dieser Einsicht versetzte den KONT in einen Zustand, der einem Schock gleichkam.
    Er dachte über das nach, was er erfahren hatte, glich die Informationen mit jenen Daten ab, die er selbst gesammelt und gespeichert hatte. Sie standen im Widerspruch zueinander. Er nahm die Tatsache, daß er grundlos Zivilisationen zerstört hatte, als Fakt zur Kenntnis und versuchte, daraus Schlußfolgerungen zu ziehen.
    Diese Konsequenzen waren eindeutig.
    Sie sagten ihm, daß er allen Grund hatte, mit Rücksicht auf weitere Katastrophen seine Mission abzubrechen und dorthin zurückzukehren, wo er hergekommen war. Das aber war ihm nicht möglich, die dazu nötigen Daten waren ihm nicht mehr zugänglich.
    Ebenfalls unmöglich, wegen seiner inneren Struktur, war die Lösung, die eigene Existenz zu beenden, um weiteren Schaden zu .verhindern. Er konnte diesen Lösungsweg gedanklich ermitteln, aber er wußte auch, daß er nicht in der Lage war, die praktischen Konsequenzen daraus zu ziehen. Die Option Selbstzerstörung war in seinem Verhaltensrepertoire nichtvorgesehen.
    Blieb die dritte Möglichkeit: weiterhin zu existieren, aber auf alle künftigen Aktionen zu verzichten.
    Der KONT wußte, daß seine Existenzerwartung eine zeitliche Spanne umfaßte, die nahezu unbegrenzt war. Die Aussicht war groß, daß er das Ende dieses Universums noch miterleben konnte ...
    Die Vorstellung, so lange Zeit völlig inaktiv zu sein, paßte aber nicht ins Programm des KONT Er mußte seinem Programm folgen, das war seine Aufgabe, gegen die er nicht verstoßen konnte.
    „Ich kann .nicht anders, ich muß meinen Weg fortsetzen", sagte der KONT schließlich.
    „Trotz deiner zerstörerischen Fehlfunktionen?"
    Der KONT analysierte die Situation und stellte fest, daß er in seinen Möglichkeiten auf eine Art und Weise eingeschränkt war, die er bislang nicht wahrgenommen und auch nicht für denkbar gehalten hatte. Der tiefere Grund für diese Einschränkung seiner Handlungsfähigkeit bliebihm verborgen; er konnte lediglich die Tatsache als solche registrieren.
    Immerhin, in seinem Denken und in seiner Kommunikation gab es diese Behinderung nicht; erwägen konnte er mancherlei, das zu tun ihm unmöglich war.
    „Bist du, Shabazza, identisch mit jener Macht, die mich für Jahrtausende aus der Wirklichkeit entfernt hat? Wenn ja ..."
    „Was dann?" wollte Shabazza wissen.
    Der KONT hatte seinen Kommunikationspartner inzwischen eindeutig als befreundet und friedfertig klassifiziert. Der KONT wußte selbstverständlich, daß intelligente Wesen -. und dazu mußte Shabazza ebenso selbstverständlich gerechnet werden - über sogenannte Gefühle verfügten, die ihre Handlungen mitunter schwer kalkulierbar machten. Der KONT vermochte solche Gefühle nur in begrenztem Rahmen nachzuvollziehen; sie zu manipulieren, verstand er allerdings meisterlich.
    In diesem Fall verwunderlich war der Umstand, daß er in der Kommunikation mit Shabazza solche Gefühle auf der anderen Seite bislang nicht hatte registrieren können. Wahrscheinlich lag es daran, daß Shabazza in gewisser Weise ihm selbst seiner inneren geistigen Struktur nach verwandt war. Der KONT fragte sich insgeheim, ob sein eigenes Bedürfnis, die Kommunikation mit Shabazza fortzusetzen, möglicherweise die ihm gemäße Ausdrucksform eines Gefühl sein konnte.
    „Solltest du dich dazu entschließen, mich abermals aus der Wirklichkeit entfernen zu wollen", sagte der KONT, „dann werde ich mich natürlich mit allen meinen Mitteln dagegen zur Wehr setzen, aber da diese Macht offenbar über Mittel verfügt, die mir nicht zu Gebote stehen, würde dieser Versuch aus meinem Blickwinkel wahrscheinlich erfolglos, aber insgesamt betrachtet zum Wohle aller Intelligenzen sein ..."
    Der KONT war Kommunikationsexperte genug, um seine Botschaft selbst als reichlich gewunden und doppeldeutig zu

Weitere Kostenlose Bücher