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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Elefant, und sie hatte seelischen Ausgleich durch die Anwesenheit eines Schmusetiers nicht nötig.
    Statt dessen beugte sich Mondra Diamond zu Norman hinab. „Okay, Kleiner!" Die ehemalige Artistin streichelte seine Ohren, dann versetzte sie dem Winzling einen Klaps auf das dicke Hinterteil.
    Norman stieß sein dünnes jugendliches Trompeten aus.
    „Du magst meinen Kleinen nicht", warf Mondra Ska Kijathe vor. „Was hat er dir getan?"
    Ska zog die Augenbrauen hoch. „Deine Unterstellung ist falsch", sagte sie.
    „So? Was ist denn die Wahrheit?"
    „Jedenfalls nicht das."
    „Du willst nicht darüber reden?"
    „Nein."
    „Warum nicht? Es ist kein sehr verfängliches Thema. Und du weichst sogar bei einer so harmlosen Sache aus. Das ist nicht gut. Wenn du nicht aufpaßt, wirst du deinen Computern immer ähnlicher."
    Ska Kijathe gab ‘ihr keine Antwort mehr.
    Sie beobachtete regungslos, wie sich Norman zwischen Mondra ‘und Reginald Bull hin- und herscheuchen ließ. Er war ein verspieltes Kerlchen, und Ska beurteilte seine Anwesenheit in einem Fernraumschiff als psychologisch vorteilhaft.
    Poulton Kreyn kam als vorletzter.
    Mit einemmal veränderte sich die Atmosphäre. Norman verzog sich in eine Ecke, als er auftrat.
    Zum ersten Mal, seit Ska Kijathe an Bord gegangen war, erblickte sie den Ertruser ohne seine Eisenkrücken. Kreyn bewegte sich etwas wacklig für einen 16-Zentner-Riesen, aber immer noch wie ein sprichwörtlicher Büffel.
    Ska bemerkte, daß er Mondra Diamond fast mit dem Ellenbogen einen Schlag versetzt hätte. Die TLD-Agentin wich gedankenschnell zur Seite.
    Oberflächlich betrachtet handelte es sich um einen Zufall. Ska wußte jedoch über Ertruser und ihre Geschicklichkeit Bescheid. Kreyn war ein alter Mann für seine Verhältnisse, wohl immer noch geschwächt, aber er würde niemals einem Menschen ohne Absicht eine möglicherweise schwerwiegende Verletzung zufügen.
    Mit anderen Worten, Poulton Kreyn hatte Mondra Diamond vorsätzlich angegriffen.
    Ska nahm sich vor, die beiden im Auge zu behalten. Wenn es allerdings zu Schwierigkeiten kam, hatte sie weder gegen Mondra noch gegen Kreyn eine Chance.
    Als letztes Mitglied der Besatzung traf Perry Rhodan in der Zentrale ein.
    Er trug seinen blauen Raumanzug, im Gegensatz zur Freizeitkleidung der vergangenen Tage. Rhodan schien das Eintreffen in Shaogen-Himmelreich für einen gefährlichen Augenblick zu halten.
    „Alle nehmen bitte die verabredeten Positionen ein", ordnete Rhodan mit ungehaltener Stimme an. „Das hätte längst passieren sollen! Wir haben noch sechs Minuten."
    Ska begab sich eilig ins rechte Drittel des Bugbalkens, in die unmittelbare Nähe des Bordcomputers. Im Manöver hatte sie ihren Platz bei Aura.
    Treul und Goriph, die beiden sonst so pflichtbewußten Swoons, verließen die Zentrale mit noch größerer Eile, um im Triebwerkssektor eine Aufsichtsfunktion zu erfüllen. Rhodan wollte sich ungern allein auf den Bordcomputer verlassen.
    Das linke Drittel des Bugbalkens diente als Funk- und Ortungsstand. Mondra Diamond übernahm den Funkverkehr, Tautmo Aagenfelt besetzte den Ortersessel direkt neben ihr.
    Poulton Kreyn. fungierte als Pilot. Er hatte den größten Teil der manuell bedienbaren Kontrollen in bequemer Reichweite vor sich.
    Rhodan übernahm das Kommando, assistiert von Reginald Bull.
    Nur Foremon wurde keine Aufgabe zugewiesen. Das Wesen mit den Segelohren besetzte seinen Stammplatz im hintersten Winkel der Zentrale, wo er beobachten konnte, im Ernstfall aber kein Hindernis darstellte.
    Kreyn meldete aus dem Pilotensitz lautstark: „Raumschiff KAURRANG gefechtsbereit!"
    Was natürlich Unsinn war, denn die KAURRANG führte so gut wie keine Waffen mit sich.
    Rhodan nahm die Meldung kommentarlos hin.
    „Also gut", sprach er. „Rücksturz in den Normalraum. Jetzt!"
     
    9.
     
    Das Problem mit Tagebüchern ist immer: Man schreibt sie, wenn alles längst gelaufen ist. Die Empfindungen im Augenblick einer Gefahr lassen sich nicht mehr präzise ausdrücken.
    Dafür fällt die Bewertung dessen, was passiert ist, sehr viel leichter. Man nimmt die Warte eines unbeteiligten Beobachters ein.
    Ich erinnere mich, daß ich mit riesengroßer Spannung auf Shaogen-Himmelreich gewartet habe. Dort, wo die Baolin-Nda leben ... Wo die Pläne für das Arsenal und die Heliotischen Bollwerke entstanden sind.
    Besser, ich hätte mich auf meinen Erfahrungsschatz besonnen. Eine Galaxis bleibt eine Galaxis, egal ob sie von Kosmokraten oder

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