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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Transmitterfeld hinein, wohl wissend, daß er am Zielort, wenn er Pech hatte, genau in die Mündungen von Energiewaffen hineinlaufen konnte.
    Aber dem war nicht so gewesen, und das hatte Domino Ross den erleichterten Seufzer entlockt.
    Nur ein paar kurze Blicke erlaubte er sich, um sich zu orientieren.
    Diesen Raum hatte er noch nie betreten. Es war ein Raum für die Dscherro, nicht für Footen. Und der Transmitter, in dem Ross angekommen war, entstammte ganz eindeutig terranischer Fertigung. Die Energieversorgung hingegen war einwandfrei eine Footen-Improvisation.
    Ross nahm die Beine in die Hand, bevor er entdeckt werden konnte. Mit 11,21 Zentimetern Körpergröße war er für siganesische Begriffe nahezu ein Hüne von Gestalt, aber das galt nicht aus dem Blickwinkel der Dscherro, diesen knapp anderthalb Meter großen, beweglichen Muskelpaketen. Sie hätten Ross geradezu beiläufig zertrampeln können, auch ohne es zu wollen.
    Domino Ross brauchte knapp zwei Minuten, um ein Versteck zu erreichen, in dem er zunächst einmal nicht mehr so leicht entdeckt werden konnte, wenn nicht gerade ein Foote vorbeikam.
    Ross überprüfte seine Ausrüstung. Er hatte nichts vergessen, alle Geräte arbeiteten einwandfrei. Er aktivierte ein schwaches Deflektorfeld, das ihn für normale Augen unsichtbar machte, von einem hinreichend fein abgestimmten Energietaster allerdings hätte entdeckt werden können - und das ihm überhaupt nichts half, wenn er zwischen die Füße eines Dscherro geriet, der ihn nicht bemerkt hatte.
    Ross huschte aus dem Raum und versuchte sich zu orientieren. Er mußte im Gedächtnis behalten, wo der Transmitter stand, den er gerade benutzt hatte. Unter Umständen war das sein einziger Weg zurück. Er mußte herausfinden, in welchem Teil der GOUSHARAN er sich befand, und dann konnte er endlich versuchen, den halbwegs sicheren Stützpunkt Kaktusblüte zu erreichen, den er zusammen mit Rosa Borghan und Arno Wosken bei seinem ersten Vorstoß ins Innere der Burg errichtet hatte. Nur dort war jene technische Ausrüstung zu finden, die er brauchte, um etwas gegen die Dscherro unternehmen zu können.
    Domino Ross huschte weiter; vielleicht war das bei seiner Größe übertrieben vorsichtig, aber es konnte nicht schaden.
    Irgend etwas stimmte nicht mit der GOUSHARAN. Man konnte es spüren, riechen, hören, fast mit Händen greifen. Ross preßte die Lippen aufeinander.
    Was hatte sich geändert in der GOUSHARAN? Er wußte es nicht zu sagen.
    Einen ersten Hinweis bekam er, als er den nächsten Raum erreichte. Dort war ein Dscherro zu finden, der reglos auf dem Rücken lag und allem Anschein nach schwer verletzt worden war. Er atmete sehr schwach, und auf seiner Stirn, wo normalerweise das dscherrotypische Horn zu erkennen war, war nun eine dunkelrote, weit aufklaffende Wunde zu sehen. Außerdem hing ein stickiger, schwüler Geruch in der Luft, der nach Metall schmeckte und eine brenzlig stechende Komponente enthielt.
    Domino Ross arbeitete sich weiter vor. Der Eindruck verstärkte sich bei ihm, daß es in der GOUSHARAN zu einer Art Palastrevolution gekommen war. Die Dscherro schienen - eigentlich absurd und außerdem lebensgefährlich riskant unter dieser Umständen - in einen Bürgerkrieg verstrickt zu sein. Ein allgemeiner Kampf aller gegen alle schien ausgebrochen zu sein, und zwar überall im Schiff.
    Es glich einer Art von Auseinandersetzung, stellte Domino Ross fest. Das gesamte Geschehen bekam er nicht zu sehen, er konnte lediglich auf seinem Weg, der halb Erkundungsvorstoß, halb Flucht vor den Dscherro war, einzelne Szenen und Informationsfragmente sammeln und versuchen, sie zu einem einheitlichen Bild zusammenzufassen.
    Es handelte sich höchstwahrscheinlich unrein Ritual, soviel erkannte Domino Ross. Er stieß immer wieder auf verletzte Dscherro -allen waren bei den Kämpfen die markanten Stirnhörner abgebrochen worden -, aber er fand nicht einen einzigen Dscherro, der zweifelsfrei tot gewesen wäre.
    Erkennbare Parteien oder Fraktionen, die gegeneinander antraten, waren nicht auszumachen. Jedenfalls konnte Domino Ross bei keinem der Kämpfenden ein Abzeichen oder etwas Ähnliches erkennen, anhand deren sich. die Fraktionen voneinander hätten unterscheiden lassen.
    Völlig untypisch für die Dscherro diese Kämpfe wurden nicht mit Waffen geführt. Es kamen keine Messer, keine Bogantöter, überhaupt keine mechanischen oder anderen Waffen zur Anwendung. Gekämpft wurde mit den blanken Fäusten,

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