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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du nicht reagierst, Perry Rhodan, bedeutet das für deine Menschen möglicherweise den Tod."
    Eine heftige Entgegnung lag ihm auf der Zunge. Aber Rhodan sagte kein Wort mehr.
    Das schlimme war, der Heliote hatte vermutlich recht. Die Zeit drängte wirklich, möglicherweise kam es auf jeden Tag mehr oder weniger an.
    Es fiel ihm dennoch schwer, eine Entscheidung zu treffen.
    Lange Zeit hatte sich die Menschheit unbewußt als Teil der kosmischen Ordnungsmächte begriffen. Rhodans Volk hatte ein Ziel verfolgt; es hatte seine innere Beschränkung auf den Planeten namens Erde aufgegeben und sich weiterentwickelt.
    Die Menschheit erkannte jedoch, daß ihr Wesen mit den Zielen der Kosmokraten nicht vereinbar war.
    Damals wandten sich die Menschen von den Kosmokraten ab. Perry Rhodan, lange Zeit selbst ein Ritter der Tiefe, verkündete seinen Abschied vom Ritterorden.
    Die Entscheidung, so mutig sie auch gewesen war, zeigte bald ihre Kehrseite.
    Seit dem Bruch mit der Vergangenheit verlief die ethische Entwicklung der Menschheit rückwärts. Mittlerweile hatte Terra seinen moralischen Anspruch verloren. Man spielte eine nicht ganz einwandfreie Rolle im Konzert der Großen der Milchstraße. Konnte dies das Ziel sein? Stärker zu sein als Arkon oder das Forum Raglund? Nicht mehr lange, und es herrschte vielleicht wieder ein galaktischer Krieg.
    Rhodan dachte über die Lage in der Milchstraße nach, die so explosiv und verfahren schien. Kam die innere Umkehr auf Terra wirklich noch zur rechten Zeit? Mit einem klaren Signal konnte er vielleicht den Krieg der Imperien verhindern.
    Der Fehler lag offensichtlich nicht darin, ein übergeordnetes Ziel zu haben. Sondern der Fehler war damals gewesen, daß die Ziele der Kosmokraten mit dem Wesen der Menschheit nicht übereingestimmt hatten.
    Perry Rhodan machte sich klar, daß die Ziele Thoregons mit dem Wesen der Menschheit durchaus vereinbar waren. Trotz seiner Zweifel, die in ihm keimten, seit er gesehen hatte, wie die Galaomen in ihrer Galaxis versuchten, den Frieden durchzusetzen.
    Einen Moment lang sah der Terraner vor seinem inneren Auge die Zukunft als eine sich unendlich verästelnde Straße, die stets nach vorne führte. Auf Dauer, so glaubte er nun, würde sich Thoregon positiv auswirken. Vielleicht nicht in diesem Jahr, vielleicht auch nicht im kommenden Jahrzehnt.
    So schnell ging es nicht, bis ein ganzes Volk seine tief empfundene Meinung geändert hatte. Aber eines Tages würde die Menschheit dastehen und stolz auf eine Geschichte zurückblicken, in der von ihrem Planeten nicht Krieg, sondern Frieden ausgegangen war. „Nun?"
    Der Heliote schien ihn anzusehen. Obwohl die Kugel keine Augen besaß, spürte er ihren Blick schwer auf sich lasten.
    Perry Rhodan sagte leise: „Ich mache es."
     
    12.
     
    Heliotische Geschichten (6)
    Countdown: minus 75.000 Jahre – minus 72.000 Jahre
     
    Die Tessma-Insekten waren aufrecht gehende, gepanzerte Wesen von bis zu zweieinhalb Metern Größe. In Shaogen hatten sie einige zehntausend Planeten besiedelt. Ihre Kultur stand auf einer Stufe, die den Baolin-Nda nicht sehr hoch erschien. Aber sie waren friedliche Existenzen, vital und voller Wißbegier, die es ohne größere Kriege zu Raumfahrt und einer galaxisweiten Dominanz gebracht hatten.
    Um so schwerer wog für Hromoren und seine Begleiter das Bild der Vernichtung. Es war eine völlig andere Sache, Kriege vom Hörensagen zu kennen oder das Elend persönlich zu besichtigen.
    Mit einer Technobox flogen sie durch die Galaxis, von Stern zu Stern. Als Ursache des Krieges machten sie eine fremde Rasse aus, die offenbar von außerhalb in die Galaxis Shaogen eingedrungen war.
    Die Fremden nannten sich „Racnett-Mutanten". Mit ihren psionischen Gaben säten sie Tod und Vernichtung. Ihr Ziel war anscheinend, alles Leben außer dem eigenen auszulöschen. Der Zeitpunkt, da die Tessma in Shaogen zu mehr als neunzig Prozent ausgerottet sein würden, ließ sich bereits absehen.
    In früheren Jahrtausenden hätte man die Politik den Rittern der Tiefe überlassen, aber dieses Mal gab es niemanden, der für sie entscheiden konnte, Hromoren faßte den Entschluß, mit seinem Volk auf selten der Tessma in den Krieg einzutreten.
    Die Baolin-Nda verstanden nichts von Kriegführung. Wenn sie das Sterben beenden wollten, dann ganz sicher nicht mit Schlachtschiffen, nicht mit Superwaffen, sondern auf ihre Weise.
    Grundlage der Krise schien die verderbliche Mutantenfähigkeit der Racnett zu sein.
    Die

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