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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lediglich als Potential-Felder; teilweise schon exakt an der Stelle verankert, an der sie später einmal geöffnet werden sollten.
    Das erste offene Tor führte in den Baolin-Deltaraum; von dort war er gekommen.
    Das zweite endete auf einem Planeten namens Karakhoum. Dort lebte das erste Thoregon-Volk, das vom Passantum mit dem Ausdruck Gestalter bezeichnet wurde.
    Hromoren betrat Karakhoum und sah sich gründlich um. Die primitive Zivilisation, die sich auf dem Planeten entwickelt hatte, konnte jedoch nicht mit den Gestaltern identisch sein.
    Die Ortergeräte, die er mitführte, lieferten keinen Hinweis. Hromoren war nicht in der Lage, eine Spur der Gestalter zu entdecken, geschweige denn mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
    Er zog daraus den Schluß, daß die Gestalter entweder auf Karakhoum nicht anwesend waren oder daß sie auf direkten Kontakt mit einem anderen Thoregonvolk keinen Wert legten.
    Das nächste Tor führte auf einen Planeten namens Galorn. Als Hromoren den Pilzdom von Galorn durchschritt, fand er ein kriegerisches, humanoides, in seinen Augen abscheuliches Volk vor.
    Das Passantum erklärte ihm, die Galornen würden den Schritt zur Friedfertigkeit in den nächsten Jahrtausenden vollziehen. Sie würden dann eine wichtige Säule der Koalition darstellen. ,Das letzte Tor war offen und verschlossen zugleich. Das Passantum bezeichnete es mit dem Ausdruck „Proto-Tor". Dahinter residierte der Rat von Thoregon, und es war jedem Wesen außer den Helioten und den Ratsmitgliedern verwehrt, das Tor zu passieren - es sei denn, der Rat hätte den Zugang gestattet. „Wie oft werden solche Genehmigungen erteilt?" fragte Hromoren.
    Das Passantum antwortete: „Es hat noch niemals eine gegeben."
     
    *
     
    Countdown: minus 50.000 Jahre bis Gegenwart In der Galaxis Shaogen starben die Insektoiden Tessma allmählich ans. Der Aderlaß durch die Racnett-Mutanten stellte sich auf lange Sicht als vernichtend heraus.
    Statt dessen eroberten andere, vitalere Spezies die Galaxis: die Mönche, die Jedouinen, die Caliguren und einige mehr. Von den Racnett und von der vergangenen Herrschaft der Tessma wußten diese Rassen nichts. Sie nahmen lediglich die Scanner-Welle wahr, die im Abstand von 70 Stunden einmal durch die Galaxis lief, und erhoben sie nacheinander zum Zentrum ihrer religiösen Weltanschauung. Aus der Galaxis Shaogen wurde Shaogen-Himmelreich, aus der Scanner-Welle wurde das Shaogen-Sternlicht.
    Den Baolin-Nda kam der Gang der Dinge gelegen. Ihre Galaxis entwickelte sich ohne weiteres Zutun zu einer Oase des Friedens.
    Im Deltaraum verliefen die Dinge ähnlich günstig. Die neuen Generationen der Baolin-Nda waren von Geburt an einem höheren psionischen Druck angepaßt.
    Im Augenblick des Todes verfügte mittlerweile jeder Baolin-Nda über hohe mentale Fesselkräfte. Wie das Leben im Hyperraum - in der Äole - aussah, das wußte niemand genau. Wahrscheinlich gab es keine geeigneten Begriffe, um die Wahrheit auszudrücken. Sicher war nur, daß das Leben nach dem Tod nicht beendet war, sondern lediglich verändert wurde.
    Aber auch die körperlichen Baolin-Nda entwickelten sich weiter. Zu den traditionellen technischen Disziplinen kamen Genetik und Biotechnologie. Einen solchen Boom hatte man seit zehntausend Jahren nicht erlebt, nicht mehr seit der Entwicklung der Lautareen-Methode.
    Den wichtigsten Schlüssel stellte das Erbgut der Tessma-Insekten dar.
    Man entdeckte, daß das insektoide Genom fast beliebig manipuliert werden konnte. Die Tessma-Genetik trieb seltsame Blüten. Anfangs entstanden nur wenige Dutzend Varianten, alle ohne Intelligenz. Hundert Jahre später waren zahllose technische Funktionen im Deltaraum bereits durch weniger aufwendige biologische Mechanismen ersetzt.
    Vom ursprünglichen Erbgut blieb kaum etwas übrig. Was die Baolin-Genetiker züchteten, hatte nichts mit Leben zu tun. Sie schufen biologische Mechanismen statt Hardware-Technik; angefangen bei der Produktion von Atemluft, fortgesetzt mit Reinigungs und Wartungsaufgaben. Biologische Roboter stellten das letzte und wichtigste Glied dar.
    Am Ende des Jahrtausends gab es keine alltägliche Situation, in der nicht Biotechnologie eingesetzt wurde, in der einen oder anderen Form.
    In diese Zeit fiel der erste ernsthafte Auftrag der Koalition Thoregon.
    Hromorens Nachfolgerin trug den Namen Zaitham. Sie war die erste, die sich offiziell als „Dritte Botin von Thoregon" bezeichnen ließ, und sie war es auch, die von einem Helioten den Auftrag

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