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1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umstimmen?" fragte Rhodan.
    „Ihr am allerwenigsten", entgegnete Tebb. „Glaubt mir, diese letzte Entscheidung ist mir ziemlich leicht gefallen. Während des Fluges hätte ich viel zuviel Angst um Surt und die Jungbrut ausgestanden, und es hätte mir sehr schwer zugesetzt, wenn ich auch nur einen verloren hätte. So aber bleibt Surt sicher am Leben, und Barr wird sich um die Kleinen kümmern - ohne daß ich vor Sorge vergehen muß. Nach dem furchtbaren Unfall war sowieso eine große Leere in mir. Vielleicht wäre es mir schwerer gefallen, wenn ich mein Unternehmen nicht gerade eben verloren hätte."
    „Kobb wird deiner Tochter den Vorsitz am Handelstisch sicher streitig machen", vermutete Bull.
    „Sie wird sich nicht durchsetzen können. Es gehört mehr dazu als beruflicher Erfolg, und Kobb denkt viel zu sehr an sich. Die anderen werden es nicht zulassen, daß sie über die Geschicke der Setchenen bestimmt. Sie ist schließlich nicht die einzige, die Raketen besitzt." Tebb rieb sich die Schulterarme. „Ich muß mich jetzt leider entschuldigen, Freunde, die Starre kriecht mir schon in alle Gelenke, und ich friere. Ich kann nicht länger aufbleiben. Ich hoffe, daß ihr einen einigermaßen bequemen Platz gefunden habt. Bis morgen."
     
    *
     
    Tebb eilte zu Surts Vivarium. Sie hatte nicht vor, ihre eigene Sandkuhle zu benutzen - die schien ihr an diesem Tag zu kalt und leer. Sie wollte die Nähe eines anderen um sich spüren und Trost finden.
    Als Familienoberhaupt mußte sie sich nach außen hin stark und selbstsicher geben - selbst vor Surt. Die Setchenen besaßen viel Selbstdisziplin, doch wenn ihre Vorbilder versagten, konnte es zur Katastrophe kommen - schon vor dem Kesselbeben. Nachdem Tebb aber den anderen Selbstsicherheit vorgespielt hatte, brauchte sie selbst Hilfe.
    Das Vivarium war als erstes eingerichtet worden und daher so ziemlich der einzige anheimelnde Platz im ganzen Haus. Der eigentliche Umzug lag noch vor Surt. Sobald die Angehörigen abgeflogen waren und das Haus verlassen war, wollte Tebb mit Surt und denjenigen, die gar nicht wußten, wohin sie sollten, den Bunker an der Oase aufsuchen.
    Er war direkt mit dem Kanalsystem verbunden und diente als Wasserspeicher, war aber groß genug ausgebaut, um wenigstens einer Handvoll Setchenen Obdach zu gewähren.
    Es gab sogar einen halbwegs ausgebauten Weg in die Wüste hinaus. Gleich am nächsten Tag wollte Tebb Generatoren, Vorräte und was man so brauchte, hinbringen.
    Surt hatte sich bereits bequem zusammengerollt, aber er war noch wach. Der Mann hob den Kopf und blinzelte erstaunt. „Du bist hier? Es ist doch fast Nacht!"
    „Eben deswegen", antwortete sie.
    Sie legte sich dicht zu ihm, die Temperierung des Sandes war angenehm, und es tat unglaublich gut, Surts männlichen Duft und seine Wärme einatmen zu können.
    „Tebb, denkst du wirklich, daß wir bleiben sollen?" fragte er, schon halb eingedämmert.
    „Ich habe es dir doch gesagt, Surt. Du kannst dein Revier in die Wüste hinaus ausweiten und für mich jagen, wenn es keine Nahrungsvorräte mehr gibt." Tebb lobte Surt nicht damit, sie wußte, daß er stark und schnell war. An seiner Seite konnte sie nicht verhungern.
    Möglicherweise mußten sie sogar für ihre Gäste aus der fremden Galaxis sorgen, die ja nun keine Passage mehr bekamen. Sie hatte sie nicht darauf angesprochen, doch bitte keinen Versuch zu unternehmen, heimlich irgendwo an Bord zu gelangen. Es war nur ein Gefühl, aber dieser Mann namens Perry Rhodan wirkte vertrauenswürdig und diszipliniert.
    Sie glaubte nicht, daß er ein unrechtes Handeln seiner Gefährten zulassen - oder sie selbst dazu anstiften würde.
    Damit waren ihre Gedanken über die Fremden abgeschlossen; es ging jetzt um sehr viel Wichtigeres. Innerlich fühlte Tebb sich kalt und wie gelähmt; ähnlich der körperlichen Starre. Sie konnte es einfach nicht glauben, daß in drei Tagen schon alles vorbei sein sollte.
    In all den Jährhunderten hatte niemand bewußt an ein Beben gedacht. Die Setchenen hatten untereinander nie darüber gesprochen, sie erfuhren nur einmal während der Ausbildung vor der ersten Häutung davon.
    Tebb Celestain war aufgewachsen wie alle ihre Artgenossen, und sie hatte ihr Leben gut geplant. Ihr plötzlicher finanzieller Ruin hatte sie zwar sehr tief getroffen, doch bevor sie sich richtig damit auseinandersetzen konnte, war es noch schlimmer geworden.
    Auf einmal schien alles so bedeutungslos geworden zu sein, alle Pläne und Wünsche,

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