Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
machten ein betretenes Gesicht, die beiden Swoons hatten sich ein wenig gelblich verfärbt. So deutlich war ihnen die Lage gar nicht bewußt gewesen.
    Sie alle hatte es abrupt aus ihrem gewohnten Leben gerissen, als Kalkutta-Nord plötzlich auf das Kenteullen-Rad der Nonggo versetzt worden war. Als Perry Rhodan seinen Aufruf gestartet hatte, hatten sich die künftigen Besatzungsmitglieder in ein erstes Abenteuer dieser Dimension gestürzt, ohne richtig über die Konsequenzen nachzudenken. Selbst Mondra Diamond war trotz mancher gefährlicher Aufträge nicht in eine Geschichte solchen Umfangs verwickelt gewesen - noch dazu weit von der Milchstraße entfernt.
    Als sie nach der Explosion der KAURRANG hilflos im Raum dahingetrieben waren, hatte die Furcht vor dem ewigen Nichts sie am Nachdenken gehindert; die reine Todesangst war immer noch etwas .nicht Greifbares gewesen.
    Nachdem sie von den Setchenen freundlich empfangen worden waren, kurz bevor der Sauerstoff zur Neige gegangen war, schien alles gut zu werden. „Ganz normal wie immer" - so wollte sich so mancher einreden. Ein berechenbares Abenteuer, aus dem man jederzeit aussteigen konnte, wenn man nur wollte. Hinter diesem Wunschdenken hatte man sich gut verstecken können, solange die KAURRANG Schutz und Fluchtmöglichkeit geboten hatte.
    Und jetzt? Weit gefehlt. Perry Rhodan hatte mit wenigen, nicht einmal deutlichen Worten klargemacht, daß nicht nur die Setchenen vom Untergang bedroht waren, sondern auch sie. Das Hintertürchen war zu, sie saßen wie die Ratten in der Falle - im wahrsten Sinne des Wortes auf einem sinkenden Schiff.
    Und Poulton Kreyns Worte wurden auf einmal sehr verständlich für sie. Der Ertruser bebte leicht, aber er schwieg.
    Reginald Bull fragte sich, wie lange er sich noch zurückhalten würde. In den letzten Tagen hatte er sich wundersamerweise mustergültig gezeigt, er war nicht einmal mit Mondra aneinandergeraten. Irgendeine Form schlechten Gewissens besaß also auch er, nachdem er seine Rettung allen Mitgliedern der Expedition zu verdanken hatte. Doch diese Beherrschung konnte nicht mehr lange vorhalten, dann würde er sich wieder in den gewalttätigen, frustrierten Ertruser verwandeln, der seine Aggressionen ähnlich wie ein Haluter mit seiner Drangwäsche ausleben mußte.
    „Ich schlage vor, wir helfen jetzt erst mal Lurr, obwohl diese Umgestaltung für uns nicht ganz sinnvoll erscheinen mag", sagte er laut, um seine Gefährten aus ihren düsteren Gedanken zu reißen. „Vielleicht haben die Setchenen ja recht mit ihrer Hoffnung auf eine Bebenhaft. Dann ist es auf alle Fälle wichtig, sich darauf einzurichten. Und wir sind abgelenkt und können besser nachdenken. Außerdem sind wir das unseren Gastgebern schuldig."
    Bull verließ zusammen mit Rhodan den Raum, und die anderen folgten ihm.
    Mondra ging als vorletzte, erst nach ihr kam der Ertruser.
     
    *
     
    Reginald Bull konnte die Angst seiner Gefährten förmlich riechen. Keiner wollte sich vor den anderen eine Blöße geben, deshalb gaben sich alle weitestgehend gelassen.
    Dennoch fiel es ihm nicht schwer, diese Masken zu durchschauen. Selbst Ska war nicht mehr so undurchdringlich wie sonst; es machte ihnen allen zu schaffen: zuerst der ungewisse Ausstieg aus der KAURRANG, dann das Treiben im Raum.
    Tautmo Aagenfelt fiel es am schwersten, die Fassade aufrechtzuerhalten. Das grobe Gesicht des Physikers war mit hektischen roten Flecken überzogen, und er schwitzte.
    „Vielleicht sollten wir mit jemand anderem verhandeln", schlug er mit tonloser Stimme vor.
    „Das wäre noch aussichtsloser, als auf Tebbs Hilfe zu hoffen", lehnte Rhodan ab. „Die anderen kennen uns nicht. Weshalb also sollte es sie interessieren, was mit uns geschieht?"
    „Die Situation ist völlig verfahren, ich weiß", meinte er. „Ich möchte mich nur an etwas klammern können, an irgendeine Hoffnung ..." Er entfernte sich abrupt und half einer Setchene beim Transport eines Sandkuhlenbehälters.
    Den ganzen Nachmittag über waren sie mit der Umgestaltung des Hauses beschäftigt.
    Reginald Bull hatte immer stärker den Eindruck, daß dies für die Setchenen eher eine Art Ablenkungstherapie darstellte, um sich nicht zu viele Gedanken zu machen und wenigstens etwas tun zu können. Er ertappte die großen Echsenwesen nämlich hin und wieder dabei, wie sie plötzlich in ihrem Hin- und Herschleppen verharrten, wenn sie in die Nähe der Fensterfronten kamen, und einen prüfenden Blick zum Himmel warfen.
    Dort

Weitere Kostenlose Bücher