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069 - Duell um das Höllenschwert

069 - Duell um das Höllenschwert

Titel: 069 - Duell um das Höllenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Die Sonne stand nicht mehr so hoch. Ich schätzte, daß es früher Nachmittag war, und wir kamen gut voran. Obwohl wir einen Wettlauf mit der Zeit austrugen, übereilten wir nichts, denn nichts konnte auf Coor gefährlicher sein als übertriebene Hast und Oberflächlichkeit. Die Vernunft gebot uns, etwas langsamer, dafür aber um so konzentrierter zu reiten. Unsere Augen waren ständig auf der Suche…
    Vierzehn Augen…
    Und wir mißtrauten grundsätzlich allem und jedem, denn mit dieser Einstellung kam man auf Coor am weitesten.
    Vierzehn Augen? Nun, eigentlich war das nicht ganz richtig. Wir waren zwar sieben Personen, aber vier Augen mußte ich dennoch abziehen, denn Cruv und Tuvvana, die beiden Gnome, scherten sich keinen Deut um das, was um sie herum passierte.
    Für sie gab es nur sie beide, und ich konnte das sehr gut verstehen. Schließlich hatten sie einander lange nicht gesehen. Einer hatte den anderen schon tot geglaubt. Deshalb grenzte es für sie an ein Wunder, daß sie nach so langer Trennung wieder nebeneinander reiten konnten.
    Cruv und Tuvvana…
    Romeo und Julia in Miniaturausgabe.
    Harte, erbitterte Kämpfe lagen hinter uns, und wir wußten nicht, was die Zukunft bringen würde. Wir standen unter Zeitdruck, weil Atax und die Hexe Cuca mit unserer Freundin Roxane, die sie entführt hatten, zum Todessee unterwegs waren.
    Wir mußten davon ausgehen, daß Roxane sich bereits zum größten Teil zur gefährlichen Zauberin Arma verwandelt hatte. Man konnte diese Veränderung mit Hilfe der Teufelskrautwurzel herbeiführen, und nach der inneren Umwandlung würde sich die äußere im Todessee vollziehen.
    Und genau das wollten wir verhindern.
    Es würde nicht einfach sein, aber es konnte gelingen, aus Roxane wieder jenes Mädchen zu machen, das Mr. Silver, mein Freund, geliebt hatte und immer noch liebte.
    Deshalb hatten wir den Zauberer Parthos bei uns, denn er konnte die Verwandlung rückgängig machen. Allerdings nur dann, wenn wir es schafften, ihm zu seinen verlorengegangenen Zauberkräften zu verhelfen.
    Deshalb waren wir auch nicht direkt zum Todessee unterwegs, sondern zum Friedhof der Phantome, denn dort lag ein kleiner Kristallkopf, den wir uns holen mußten.
    »Cruv!« rief ich. »He, Cruv! Darf ich mal stören?«
    Der Kleine ritt vor mir. Tuvvana befand sich - wie konnte es anders sein - neben ihm.
    Cruv drehte sich um. »Ja, Tony?«
    »Sag mal, achtest du wenigstens alle zwei, drei Stunden mal auf den Weg? Ich habe ja großes Verständnis für euch beide, aber sind wir noch auf dem richtigen Weg? Ich möchte nicht im Kreis reiten und plötzlich wieder im Land der hohlen Hügel sein.«
    »Verlaß dich nur auf mich, Tony«, beruhigte mich der Knirps. »Den Weg zum Friedhof der Phantome finde ich im Schlaf.«
    »Warst du denn schon so oft dort?«
    »Muß er wohl«, schaltete sich der Ex-Dämon Mr. Silver grinsend ein. »Er ist ja schließlich ein Phantom. Der Friedhof ist sein Zuhause.«
    »Gib acht, daß ich dich nicht eines Nachts fresse«, tönte der Knirps.
    Der Hüne mit den Silberhaaren lachte herzlich. »Laß das lieber bleiben, Winzling. Ich würde dir im Magen liegenbleiben.«
    »Entschuldige, ich vergaß einen Augenblick, daß du ungenießbar und unverdaulich bist«, stänkerte der Gnom.
    In der Tonart ging es noch eine ganze Weile weiter. Die Stimmung war großartig. Das lag in erster Linie daran, daß wir Siege hinter uns hatten, auf die wir stolz sein konnten. So etwas entspannt, befreit, gibt einem Auftrieb.
    Ich trieb mein Pferd etwas an und ritt ein Stück neben Cruv.
    »Es ist gefährlich, den Friedhof nachts zu betreten«, sagte er, »denn dann kommen die Phantome aus ihren Gräbern, und sie holen sich jeden, der es wagt, sich ihnen zu nähern.«
    »Und wie ist es am Tag?« fragte ich. »Verhalten sie sich da ruhig?«
    »Ich glaube ja«, sagte Cruv.
    »Du bist nicht sicher?«
    »Leider nein. Auf dem Friedhof liegt ein uralter Zauber.«
    »Hast du ihn jemals betreten?« fragte ich den Gnom.
    »Nein.«
    »Und du, Tuvvana?«
    »Ich auch nicht«, gab Cruvs kleine Freundin zurück.
    Der Gnom war häßlich, aber Tuvvana war eine winzige Schönheit mit großen, dunklen Augen in einem aparten Gesicht. Als Cruv sie wiedersah, konnte er zuerst sein Glück nicht fassen, und dann hätte er vor Freude beinahe Purzelbäume geschlagen.
    »Was hat es mit diesem Zauber auf sich?« wollte ich wissen.
    »Er läßt die Toten nicht ruhen. Es ist eine Art Fluch«, sagte Tuvvana. »Ausgesprochen hat

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