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1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Himmel hinauf. Es handelte sich um entfernt kugelförmige Gebilde mit unterschiedlichsten Aufbauten. Keiner der Kolosse glich dem anderen. Die Schiffe verließen Thorrim.
    Bortusch kommunizierte mit seiner Einsatzzentrale in der Burg. „Routineflug?" keuchte er vor Überraschung. „Du kannst mir viel erzählen, Dreggfott. Mit dem Bollwerk stimmt etwas nicht."
    „Tut mir leid. Der Taka hat eine Nachrichtensperre angeordnet."
    „Ich zähle zu den Vertrauten von Poulones. Hast du das vergessen?"
    „Nein. Sprich persönlich mit ihm, wenn dir meine Auskunft nicht paßt!"
    Der Taka war unabkömmlich, das fand Bortusch schnell heraus. Er respektierte den Wunsch des Anführers, jetzt nicht gestört zu werden, und änderte den Kurs. Die Schourcht gewann an Höhe und flog in Richtung des einsamen Bergmassivs, das sich nördlich der Stadt aus dem Dunst hob.
    „Was tust du?" brüllte Horrbesch. „Wir haben keinen Auftrag, uns in ein unbewohntes Gebiet abzusetzen."
    „Du kannst aussteigen, wenn du willst."
    Der Dscherro schwieg angesichts der versteckten Drohung und starrte demonstrativ nach unten, wo die Stadt und die Burg schnell zurückblieben.
    Das Heliotische Bollwerk begann von innen heraus zu glühen. Was immer dort aus den Fugen geraten war entpuppte sich als Vorgang von gewaltigen Dimensionen. Das riesige Gebilde verwandelte sich langsam in eine Sonne. Das kugelförmige Leuchten in seinem Innern - Bortusch zweifelte keinen Augenblick daran, daß es sich um das Kraftwerk handelte - dehnte sich über das Bauwerk hinaus ins Weltall aus. Die anwachsenden Energien stiegen ins Unermeßliche.
    Die fünfundfünfzig Schiffe schwärmten aus und bildeten eine kugelschalenförmige Umklammerung im Abstand von einer Million Kilometern.
    „Zieht euch zurück!" brüllte Bortusch in das Mikrofon und hoffte, daß ihn irgendwo einer hörte und seine Warnung ins Weltall weitergab. „Dort draußen lauert der Tod."
    Nicht, daß ein Dscherro sich jemals Gedanken über den Tod gemacht hätte. Es waren andere Gedanken, die Bortusch zu seinen Worten bewogen. Er dachte an eine Falle des Ungehörnten. Den kannte er nicht, und deshalb mißtraute er ihm. Insgeheim hoffte er aber nach wie vor daß dieses Mißtrauen ungerechtfertigt war. Schließlich mußte es einen Grund geben, warum Poulones auf den Handel mit diesem Wesen eingegangen war. Bortusch kannte weder den Inhalt der Übereinkunft, noch wußte er etwas über den Ungehörnten. Betrug und Täuschung mochten im Spiel sein, aber es laut auszusprechen, hütete er sich wohlweislich. Er hätte das Vertrauen leichtfertig aufs Spiel gesetzt, das Taka Poulones in ihn setzte.
    „Alle Fahrzeuge kehren in die Burg zurück", sagte Flakorr. Er saß unmittelbar hinter ihm, und Bortusch spürte seinen heißen Atem im Nacken.
    „Sie brauchen Stunden, bis alle eingetroffen sind", versetzte er. „Das Bollwerk wird nicht so lange existieren."
    Er täuschte sich. Die Energiequelle im Innern des trapezförmigen Gebildes blieb eine Weile stabil, bevor sie sich erneut ausdehnte. Wie immer die Prozesse geartet waren und wozu sie dienten, der Taka ließ es an ein paar klärenden Worten mangeln.
    ,Bortusch ahnte düster den Hintergrund. Poulones wußte nicht Bescheid, und Kontakt zum Ungehörnten ließ sich nicht herstellen. Wenn Betrug im Spiel war und der Ungehörnte sie hereingelegt hatte, dann bröckelte bereits die Macht des Taka. Bestimmt lauerten andere Dscherro schon in den Tiefen der Burg, um die Nachfolge anzutreten. Warum Bortusch in diesem Zusammenhang ausgerechnet an Dscherro wie Fellokk dachte, vermochte er nicht zu sagen.
    Etwas war da, was die meisten Bedenken des Schourchtführers zerstreute. Für ein Täuschungsmanöver erschien der Aufwand unverhältnismäßig hoch. Bortusch entschied sich dafür daß der Burg und der Horde keine Gefahr drohte.
    Achttausend Kleinfahrzeuge kehrten nach Gousharan zurück, ein paar Nachzügler folgten wenig später.
    Die Energieblase blähte sich weiter auf und umgab das Bollwerk mit einem undurchdringlichen Mantel. Bortusch hörte das Kreischen der Dscherro, die sich in den Raumschiffen befanden und vor dem Strahlungschaos fliehen wollten, ohne eine Chance zu haben.
    „Ein Riß bildet sich", murmelte er und versuchte, sein Bewußtsein gegen Hunderte von Todesschreien unempfindlich zu machen. „Dieses Sonnensystem steht vor dem Untergang.
    Bortusch an GOUSHARAN! Bereitet den Alarmstart vor!"
    Das Funkgerät signalisierte, daß der Funkkontakt zur Burg

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