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1916 - Krieg der Träume

Titel: 1916 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geredet und gehandelt. Rücksichtslos, ohne Gefühl, ohne den mindesten Respekt vor dem Leben und der Würde anderer Lebewesen.
    „Ach, seid still!" schrie Michael schließlich, den Kopf puterrot vor Zorn. „Ich glaube euch Verrätern kein Wort, nicht ein einziges. Aber ihr könnt mir glauben, jedes einzelne Wort, denn ich meine es ernst: Seht zu, daß ich euch nicht zu fassen kriege, jedenfalls nicht lebend. Ich werde keine Gnade, kein Erbarmen kennen. Ihr werdet mit dafür büßen, daß ihr mich hintergangen, getäuscht und verraten habt. und ihr werdet diesen Verrat bis in die letzten Sekunden eures schäbigen Lebens bedauern, das schwöre ich euch!"
    Es war Michael Rhodan, der die Verbindung trennte. Julian Tifflor schüttelte fassungslos den Kopf, Gucky seufzte laut, und Icho Tolot gab ein ärgerliches Brummen von sich.
    „Das nennt man wohl vergebliche Liebesmüh", murmelte Tifflor. „Er hat nichts begriffen, nichts akzeptiert."
    „Mike steht seit zweihundert Jahren unter dem Einfluß von Shabazzas Chip", erinnerte Tolot ihn. „Er ist längst kein einfacher Gefolgsmann Shabazzas mehr - er ist zu einem Fanatiker geworden, der kein anderes Ziel mehr kennt, als Shabazzas Willen zu erfüllen."
    „Fanatiker, das trifft es", sagte Tifflor seufzend. „Er erkennt nicht einmal seine Freunde mehr!"
    „Er erkennt sie sehr wohl", sagte Gucky und richtete sich auf. „Und er hält sie für seine neuen Feinde. Wir müssen aktiv werden. Freunde. Mike wird Jii'Nevever jetzt richtig aufscheuchen, und dann wird die Träumerin von Puydor alle ihre Mittel einsetzen, uns zu bekämpfen. Und was das bedeutet, brauche ich euch wohl nicht zu erklären. Vergeßt nicht - Mike ist hinter unseren Köpfen her."
    Julian Tifflor konzentrierte sich auf das Wesentliche. „Wir müssen verschwinden. Erste Frage: getrennt oder zusammen?"
    „Zusammen sind unsere Chancen besser", kalkulierte Tolot. „Vereint sind wir stärker und können uns gegenseitig unterstützen."
    „Mag sein", gab Tiff zurück. „Aber wenn wir beschossen werden, dann wird bei einer getrennten Flucht nicht gleich das ganze Team getötet. Was gibt es zu grinsen, Gucky?"
    „Haben wir denn wirklich die Zeit, solche akademischen Debatten zu führen?" fragte der Mausbiber ironisch.
    „Frage zwei: Womit fliehen wir? Diese Antwort ist klar: mit einem kleinen Raumschiff. Frage drei: Nehmen wir Tronium-Azint mit?"
    „Jii'Nevever braucht das Zeug, um in großer Reichweite ihre Traumim pulse ausbreiten zu können", erinnerte Gucky. „Nein, wir nehmen kein Howalgonium mit. Sicher ist sicher."
    „Wir werden eine Besatzung brauchen", stellte Tifflor klar. „Icho, dies ist deine Station. Besorge uns ein paar Leute ..."
    Der Terraner griff sich plötzlich an den Kopf und stöhnte auf.
    „Verdammt!" ächzte er auf. „Die Träumerin von Puydor! Jii'Nevever schlägt zu!"
    Die anderen spürten am eigenen Leibe, daß Tifflor recht hatte. Jii'Nevever war natürlich sofort informiert worden, und jetzt überschüttete die Träumerin von Puydor die Station mit allem, was sie aufbieten konnte. So stark war die Wirkung ihrer Traumsendungen, daß zahlreiche Besatzungsmitglieder auf der Stelle bewußtlos zusammenbrachen.
    „Los jetzt!" schrie Icho Tolot. „Es ist höchste Zeit ...!"
     
    *
     
    Die Traumsendung ist schwach, so kraftlos, daß Gucky sie als Traumbild identifizieren und im Zweifelsfall auch seelisch unterdrücken kann. Wenn er wollte, könnte er jetzt seine Ruhe haben.
    Nötig hätte er sie, denn hinter ihm und den anderen Zellaktivatorträgern liegt eine wilde, verzweifelte, im letzten Augenblick gelungene Flucht aus der Station ARANGITARIS. Nachdem sie sich offen auf die Seite von Shabazza geschlagen hatte, schien die Träumerin von Puydor tatsächlich mit all ihren Mitteln Shabazzas Ziele zu verfolgen. Jii'Nevever hatte die ARANGITARIS-Besatzung in Marsch gesetzt und angewiesen, die Verräter zu stellen und zu töten.
    Gucky hatte entdeckt, daß in einer der Schleusen ein 25-Meter-Linsenschiff startbereit wartete. Das Schiff hieß INGORUE und sollte als Ersatz dienen für die nicht mehr einsatzfähige VUNGUAR.
    Gucky hatte zuerst Tolot und Tifflor in den Hangar teleportiert, dann war er in ARANGITARIS gleichsam auf die Jagd gegangen. In der knappen Zeit, die ihm zur Verfügung gestanden hatte, war es ihm gelungen, sieben Mann Besatzung zu schanghaien - einen Shuuken, drei Rawwen und dazu zwei humanoid wirkende Besatzungsmitglieder unbekannter Herkunft, die sich

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